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Benzin III
geschrieben von Andreas Pistacho 
Andreas Pistacho
Benzin III
01. März 2001 22:55
Die Frage ob man auch Benzin verwenden kann beschäftigt mich schon seit einiger Zeit.

Exkurs:
Bei den diversen Multi- Fuel- Kochern verhält sich dies grundsätzlich so, daß je flüchtiger der Brenstoff, desto geringer ist auch die heizleistung des Kochers, da bei gleicher Gastemperatur der Benzindampf ein größeres Volumen besitzt und in folge weniger Benzin die Düse passiert.
Deshalb sind Mehrstoff-Kocher meistens mit zwei Düsen ausgestattet, eine für Petroleum und eine Benzindüse mit einem etwas größerem Querschnitt, die bei bedarf ausgewechselt werden können.

Legt man dies auf Petromaxlampen um, so bedeutet dies, daß ein betrieb mit benzin höchstens die Leuchtkraft etwas reduziert, aber abgesehen von der hohen Entzündlichkeit von Benzin keine Gefahr darstellt.

In der Praxis funktionieren meine Petromax (2x500HK und 150HK) mit Benzin völlig problemlos. -Einzig ein Wieder-Anheizen einer noch warmen Laterne mittels Rapidzünder führt zu einer Verpuffung der Gase und ist eher nicht ratsam, obwohl abgesehen von der Geräuschentwicklung nichts passiert.

Auf meine Anfrage beim technischen Kundendienst der Firma Heinze gab man mir die Auskunft daß ein Betrieb mit Benzin grundsätzlich möglich ist, allerdings sollte ein Prallteller verwendet werden, da im Falle eines Loches im Glühstrumpf ein Auslöten diverser Armaturteile so verhindert wird.

Selbstverständlich bleibt die Frage offen wie sich eine Lampe verhält, die ein Leck besitzt und mit benzin betrieben wird, doch ist diese Frage auch gemeinhin allen Coleman-Laternen Besitzern zu stellen.


Wer hat sonst noch Erfahrungen mit Benzin?
erwin
RE: Benzin III
02. März 2001 09:23
hallo andreas!

Ist es aber nich so, dass benzin den höheren brennwert hat und dadurch die flamme auch heisser wird ?

.....wie wär's mit patrick, der hat eventuell eine meinung aus sicht des chemikers beizutragen!!!! (aber nicht so unverständlich wissenschaftlich wie beim leuchten des glühkörpers *gg* ).


mfg erwin
RE: Benzin III
10. März 2001 01:02
Hallo Andreas,

nein, nein, 'Lampen-Benzin'(ca. 42 MJ/kg) hat praktisch keinen höheren Heizwert als Dein Lampenöl. Ottokraftstoff hat dagegen einen unwesentlich höheren Energiegehalt (ca. 44-46 MJ/kg), aber das kommt von den Aromaten und Cykloalkanen, die in dem 'Lampenbenzin praktisch nicht drin enthalten sind.
Ebenso ist ein Doppelstrumpf eher ein Verkaufsargument nach dem Motto 'zwei sind besser als einer'! Allenfalls ist er eine Notreserve, falls der eine mal kaputt geht...
Bei der Temperatur die im Vergaser herrscht (ca. 600 °C), sind Benzin- und Laternenölgas annähernd 'ideal' ('ideal' ist halt so'n Ausdruck, und den kann und will ich jetzt auf die schnelle nicht erklären! -wer will, kann mal unter 'Ideales Gas' nachschlagen) und verhalten sich so ziemlich gleich. Das heißt, es geht von beidem praktisch die gleiche Energie durch die Vergaserdüse, und Benzin wird macht damit nicht merklich heißer!

Benzin und Petroleumlaternen sind im Prinzip gleich, man verwendet eigentlich nur andere Dichtungen. Aber meine Abneigung gegen Betrieb mit Benzin generell kennt ihr ja schon! Ach ja, das Märchen vom Prallteller wird anscheinend immer noch gerne erzählt...


So long, Patrick
RE: Benzin III
11. März 2001 15:52
Hallo Andreas

Bis jetzt habe ich nur (gute!) Erfahrungen mit 2 Petromax Benzinvergaserlampen aus alten Armeebeständen sammeln können. (Auf die naheliegende Idee, dass die Dinger offensichtlich ursprünglich für Petrol konzipiert waren, kam ich erst auf der Suche nach Ersatzglühstrümpfen)
Kurz und gut, meine beiden Benziner mussten schon harte Einsätze an der Basler Fasnacht durchstehen, als "Inneneinrichtung" von Fasnachtslaternen. Ihre Wind- und Wetterfestigkeit und die lange Brenndauer (8-9 Std Vollgas) haben sich bewährt. Betankt werden sie einfach mit bleifreiem Benzin (Abgase nicht unbedingt einatmen) oder mit Reinbenzin. Die Lampen haben keinen Rapidzünder und werden mit Sprit in einer Anheizschale vorgewärmt. Verpuffungen oder Explosionen gab es bis jetzt noch nie. Das grössere Problem sind eher die spröden Glühstrümpfe, die durch das Herumkutschieren der Laterne über Kopfsteinpflaster oder Trottoirränder schnell Löcher kriegen können (da kannst dir beim Auswechseln die Pfoten recht verbrennen!). Auch ist es (jedenfalls in der Schweiz) recht schwierig, Ersatzteile zu kriegen (Strümpfe, Pumpenkolben etc...)

mfg Margrit
Andreas Pistacho
RE: Benzin III
13. März 2001 18:34
Hallo Patrick!

Meine Erfahrung ist, daß man bei der verwendung von Benzin den Vergaserabstand etwas justieren muß um ein möglichst helles Licht zu erzielen. Also ideales Gas ja, allerdings ist die Gemischzusammensetzung in der Praxis offenbar doch etwas anders als bei der Verwendung von Petroleum.

Zur alten Geschichte des Pralltellers:
Während des Betriebes wird ohne Teller die Lampe speziell im Sommer so heiß, daß man diese kaum anfassen kann. Der Prallteller schafft hier Abhilfe.
Ich selbst verwende die Prallteller, weil bei einem defektem Glühstrumpf eine Stichflamme in Richtung des Behälters sich womöglich unangenehm auf dessen Stabilität auwirken könnte (Bleidichtungen, Weichgelöteter Druckbehälter...). Ein Prallteller wirkt sich hier sicherlich nicht schlecht aus. Defekte Glühkörper werden speziell bei den matten Gläsern nicht immer sofort entdeckt.
Daher die Vorsichtsmaßnahme.
Wer allerdings einen möglichst langen Betrieb der Lampe ohne zwischenzeitliches Aufpumpen wünscht betreibt die Lampe mit benzin und ohne Prallteller. Durch die Wärme verdampft das Benzin und erzeugt einen Druck, der ausreicht die Lampe in Betrieb zu halten. Genaue Daten bitte mit einer Temperatur-Druck-Kurve von Benzin zu bestimmen (Scherz!)

Also, viele Grüße!
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