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Vergaseroberteil löten
geschrieben von Tobias Jesse 
Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 17:09
Moin an alle

wie sich einige sicher noch erinnern, ist mir vor einiger Zeit beim Ausglühen eines alten Vergasers (826) ein Malheur passiert. Und zwar habe ich scheinbar durchs Abschrecken im Wasser die Lötnähte an der Wendel zum Reißen gebracht. Soll heißen: Die sind jetzt undicht und haben Löcher /Risse!!

Kann ich das mit Silberlot aus dem Baumarkt, welches bei 680°C schmilzt, flicken??? Ich habe da ein wenig Bedenken, weil die Stellen doch ziemlich nah an der Flamme liegen, aber höhere Temperaturen zu erzeugen steht mir leider nicht offen. Ich bitte um Ratschläge!!

Viele Grüße
Tobias
Roland
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 18:06
Hallo Tobias
Such dir einen Kunstschmied oder einen Schweißtechnikbetrieb. Die Jungs haben Messinglot oder Silberlot das sie dir mit Gas - Sauerstoff auftragen.
Ein vernünftiger Brenner kostet auch nicht die Welt, wo mit du Silberlot mit schmelzen und auftragen kannst. Ne 5 kg Gasbuddel mit Druckminderer dabei und schon hast du keine Probleme mehr!
Ich habe schon einige Vergaser von diversen Deckenlampen mit Silberlot geflickt und die halten heute noch! Gutes Silberlot bekommst du in einem Laden der Schweißtechnik führt. So eine Stange Silberlot ummantelt mit Flussmittel kostet auch nicht die Welt. Bei Baumarktsachen wäre ich vorsichtig!
Gruß aus Do
Roland
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 18:09
Hallo Tobias

Dass die "Abschreckmethode" etwas abschreckendes hat hast Du ja jetzt erfahren.

Löten kann man das sicher, aber ich würde ein Lot nehmen das eine Arbeitstemperatur von 800° hat.
Denn die Temperaturen sind da relativ hoch.

Ich würde es einfach mal versuchen, denn mehr kaputt machen geht kaum.

Viele Grüsse, Ernst
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 18:24
Moin an alle

Hab' schon kapiert - Baumarkt ist Tabu...
Schaff ich denn 800° mit meiner Bat 1001 (Steckbriefe)? Die hat ordentlich Power und kommt an einen Gasbrenner mit Sicherheit ran. Zum Löten für Silberlot mit einer Arbeitstemperatur von 680° reicht es locker. Aber muss für 800° Silber schon ein Aze-Sauerstoff-Teil her??? Irgendwan muss (oder vielmehr will) ich das alles ja auch mal lernen......

Viele Grüße
Tobias



Beitrag bearbeitet (19.05.05 20:29)

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"Denn ist nicht alles, was man Kindern tut, Gewalt? -
Zu sagen: - ausgenommen, was die Kirch'
An Kindern tut."
G.E.Lessing, Nathan der Weise
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 21:17
Moin!

> Stange Silberlot ummantelt

Von ummantelten Stangen rate ich dringend ab!
Wenn man da ein bischen ungeschickt mit rumbrät, die Stange runterfällt oder feucht wird, ist der Flussmittelmantel weg und man hat eine einfache Stange Silberlot, die es im Schweisstechnikhandel so wesendlich billiger gibt. Dazu kauft man noch eine Dose Flussmittel, gibts ab ca. 100g aufwärts und hält laaaange.

> mit Flussmittel kostet auch nicht
> die Welt. Bei Baumarktsachen wäre ich vorsichtig!

Genau! Im Baumarkt gibt es, von Ausnahmen abgesehen, keine Werkzeuge, sondern nur "Werkzeugähnliche Gegenstände" ( (c) C. Herwick um 1960)

Bei Werkzeugen, besonders Maschinen, ganz besonders solche, die man öfter und/oder länger nutzen will, kaufe man das beste, was der Markt hergibt, und zwar im Fachhandel, nicht bei Feinkost Albrecht. Hat allerdings den Nachteil, daß man dann vermutlich nie wieder im Leben das Vergnügen hat, so ein Teil neu zu kaufen. :-)

Sachen, die man nur einmal braucht, leiht man sich aus. Ein Schweissgerät für eine Naht zu kaufen wäre Löt -äh Blödzinn!



Grüße aus Kirchhellen

Willi
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 21:56
Moin Tobias!

> Aber muss für 800° Silber schon ein
> Aze-Sauerstoff-Teil her???

Nicht unbedingt. Wenn Deine Blödlampe genug Power hat, ist das in Ordnung.

Ich persönlich stehe sowieso mehr auf das großflächige Erwärmen mit einer großen, leistungsstarken Flamme als auf punktuelles Brennen mit konzentrierter Flamme -- sehr schnell brennt man da (gerade in unsere oft alten Materialien) Löcher, wo man eigentlich was dichten will.

Die Einstellung einer Autogenflamme auf die Arbeitsbereiche "neutral", "reduzierend" und "oxidierend" ist eine Sache, die man gelernt haben muß, um sie anzuwenden. Ich hab's auch nicht gelernt, arbeite nach Gefühl aber immer eher mit Brennstoffüberschuß = Sauerstoffmangel = reduzierend = nicht oxidierend, um meine Werkstücke nicht wegzubrennen.

Extremfall ist eine Schneidbrennerflamme, die ohnehin mit Sauerstoffüberschuß arbeitet, zum Ausblasen des Schnittes dazu noch mit Sauerstoff oder Druckluft per Bypass-Ventil gefüttert wird.

Der Flamme eines guten Gasbrenners oder einer Lötlampe gestehe ich am ehesten den neutralen Bereich zu.

Erfahrungen sammeln mußte aber selber.

Bevor Du aber an die guten Lampenstücke gehst, besorg' Dir ein paar Messingschrotteile und brate mit Kupfer-, Silber- und Messinglot auf denen herum, damit Du ein Gefühl bekommst.

Wie beim Weichlöten gilt: Das Werkstück muß so warm sein, daß das Lot darauf schmilzt und nicht in der Flamme – das wäre Heißkleben.



_______________________________________________________________________________________________________________
Es ist geradezu ein Verbrechen gegen die beiden Männer, die längst der kühle Rasen deckt, ihre Verdienste um die Lampenindustrie zu verschweigen
-------
So denn, das war's (KS)...
...DFR (www.lampenmaxe.de)
Christian
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 23:32
Hallo !
Ich denke für deine zwecke ist ein Propanlötgerät völlig ausreichend. Mit so einem Gerät löte ich Kupferrohre bis 22mm hart. Die Schmelztemperatur meines Hartlotes liegt bei fast 800 Grad. Es dauert etwas länger als mit Aze und Sauer,ist aber eine Alternative weil leicht zu Transportieren und zu beschaffen.
Gruß....Christian
Re: Vergaseroberteil löten
19. Mai 2005 23:51
Hallo Tobias

Der Tipp von Dirk ist in Ordnung.

<<Bevor Du aber an die guten Lampenstücke gehst, besorg' <<Dir ein paar Messingschrotteile und brate mit Kupfer-, <<Silber- und Messinglot auf denen herum, damit Du ein <<Gefühl bekommst.

Aber nimm am besten zum üben auch einen alten Vergaser, denn neue blanke Messingteil löten sich fast von selbst.
Aber ein altes oxidiertes "morsches" Rohr ist nochmals was anderes.

Viele Grüsse, Ernst
Re: Vergaseroberteil löten
20. Mai 2005 14:38
Moin an alle

vielen, vielen Dank für die tollen Tips!!! Das war wirklich alles, was mir an Fragen unter den Nägeln brannte!!

Ich versuche erstmal, mit meiner Lötlampe aus den Steckbriefen zu arbeiten, wenn dads nicht klappt- ich habe noch eine größere....sonst muss mein Rohrchlosser herhalten, der inzwischen aber schon etwas genervt auf meine Anfragen reagiert....;-))

Ich werde, wenn gewünscht mal eine Erfolgsmeldung herausgeben...

Viele Grüße
Tobias



Beitrag bearbeitet (20.05.05 14:49)

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"Denn ist nicht alles, was man Kindern tut, Gewalt? -
Zu sagen: - ausgenommen, was die Kirch'
An Kindern tut."
G.E.Lessing, Nathan der Weise
Re: Vergaseroberteil löten
21. Mai 2005 10:55
Moin Dirk

dazu habe ich in einem schlauen Buch folgenden Eintrag gefunden:

Für die Acetylen-Sauerstoffflamme unterscheidet man drei Flammeneinstellungen:

1. Die normale oder neutrale Flamme mit einem Mischungsverhältnis von 1:1 wird vorwiegend angewendet. Ihr Flammenbild zeigt einen unmittelbar an der Düse ansetzenden bläulichen Kegel, der von einer weiß leuchtenden Hülle umgeben wird. Der Flammenbereich kurz hinter dem Flammenkegel weist die höchste Temperatur auf. In diesem Bereich erfolgt die Schweißung. Besonders vorteilhaft ist, dass die Flammengase in diesem Bereich reduzierend wirken , sodass keine Oxydation des Schweißguts eintreten kann.

2. Die oxydierende oder Sauerstoffüberschussflamme ist durch einen scharf begrenzten bläulichen Flammenkegel gekennzeichnet. Bei dieser Einstellung verlässt ungebundener Sauerstoff die primäre Flamme und oxydiert das Schweißgut. Sauerstoffüberschussflammen führen zur Überhitzung des schmelzflüssigen Metalls, was sich in einem Aufsprühen von Funken äußert. Für die Stahlschweißung bringt die Oxydierende Flamme einige Nachteile. Sie bewirkt ein Ausbrenenn von Legierungselementen [...] Für das Schweißen von Gusseisen und Messing kann die oxydierenende Flamme vorteilhaft angewendet werden.

3. Die reduzierende oder Acetylenüberschussflamme ist an einem verlängerten Flammenkegel zu erkennen. Da nicht der gesamte Kohlenstoff innerhalb der primären Flamme oxydiert werden kann, besteht die Gefahr der Aufkolung des Schweißguts. beim Schweißen von Aluminium ist die reduzierende Flamme erforderlich, um jede Oxydation des Metalls zu verhindern.


Viele Grüße
Tobias
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