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Geschichte der 829 B
geschrieben von Luigi 
Geschichte der 829 B
13. Dezember 2005 20:27
Liebe Freunde im Forum,

ich will hier nichts technisches über die 829 B vom Zaun brechen - mir geht es allein um die Geschichte.
Die 829 B ist ab 1959 und 1960 noch von Graetz in Althena ausgeliefert worden. Alle mit Benzin- / Universal-Vergaser. Irgendwann Anfang der 60er Jahre wurde von den STOVs verfügt, die Blechmarke mit dem Brennstoff-Hinweis "abzubohren" und mit dem bekannten gelb-schwarzen Aufkleber "Nur für Petroleum" zu versehen. Entsprechend wurden die Bedienungsanleitungen an betreffenden Punkten geschwärzt.
Ich habe neben etlichen anderen eine 829 B in meiner Sammlung, die der "Rückrufaktion" offensichtlich entgangen ist und die Marke "Nur für Benzin" trägt.

1. Frage: Gibt es andere Blechmarkierungen aus der Zeit mit z.B. Kombi-Hinweisen (z.B. "für Benzin oder Petroleum") ?

Aus 1967 besitze ich eine jungfräuliche 829 B, geliefert von Heinze unter der Marke Geniol. Diese hat den Standard-Petroleumvergaser (Oberteil mit Wendel) und die Brennstoff-Blechmarke "Nur für Petroleum". Außerdem mit Prallteller.

2. Frage: Es hat irgendwann Anfang der 60er Jahre irgendeinen Grund gegeben, die Maxen auf "Nur für Petroleum" nachträglich einzuschränken. Kennt jemand diese Verfügung (so etwas ist immer "aus gegeben Anlass" erfolgt) bzw. die Ursache ? Bitte keine Vermutungen ...

3. Frage: Bis wann sind die 829 B von Graetz / SEL mit Universal-Vergaser geliefert worden, bzw. ab wann hat Heinze die Lieferung übernommen und ab wann wurde die 829 B mit Wendelvergaser ausgeliefert . Viele Fragen, die mit einem PETROMAX-Web-Register (hier vor langer Zeit schon mal angeregt) leicht zu lösen wären.

4. Frage: Der vielgeschmähte Prallteller gehört in seiner Entstehung auch in diese Zeit. Mag ja technisch Beziehungen haben. Auch hier könnte ein "PETROMAX-Register" Antwort geben.

Mir fallen da noch 5 weitere Fragen ein ... aber belassen wir's mal dabei.

Viele Grüße und Danke für's Grübeln

Luigi



muenchen7
Re: Geschichte der 829 B
13. Dezember 2005 20:45
Hallo,

> Aus 1967 besitze ich eine jungfräuliche 829 B, geliefert von
> Heinze unter der Marke Geniol.

Woher weißt Du, daß die Lampe von 1967 ist? Steht das zweifelsfrei fest?

Gruß

Jürgen
Re: Geschichte der 829 B
13. Dezember 2005 22:16
Hallo Jürgen,

was heißt schon zweifelsfrei. Trau schau wem.
Die Geniol ist auf dem Schild (Bundeseigentum) gestempelt mit 6/67. Daraus schließe ich nach meinen älteren 829 B Maxen: Juni 1967.
Der Tank hat auf der Unterseite die Nummer 9041 eingeschlagen (das bringe ich mit meiner minimalen Kenntnis über PETROMAX-Seriennummern zusammen mit 1967 nicht auf die Reihe). Grundsätzlich ist das Ding ganz offensichtlich un-manipuliert. Ein Hinweis noch - der "klassische" RAPID-Knebel hat einen blauen Kunststoff-Einsatz (so von mir noch nie gesehen).

Grüße

Luigi
Re: Geschichte der 829 B
13. Dezember 2005 22:30
Hallo Luigi,

> Die Geniol ist auf dem Schild (Bundeseigentum)
> gestempelt mit
> 6/67. Daraus schließe ich nach meinen älteren 829 B
> Maxen: Jun 1967.

Soweit ist alles gut zu verstehen, ABER woher weißt du, dass DIESE Laterne von Heinze geliefert wurde ?


Mit dem einzig mir bekannten Nummern Schlüssel komme ich auch auf den ersten Tag der 15 woche, des Jahres 1964...



Beitrag bearbeitet (13.12.05 22:34)

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: Geschichte der 829 B
13. Dezember 2005 22:31
Hallo,

> was heißt schon zweifelsfrei. Trau schau wem.
> Die Geniol ist auf dem Schild (Bundeseigentum) gestempelt mit
> 6/67. Daraus schließe ich nach meinen älteren 829 B Maxen: Juni
> 1967.

OK. Es wäre mir neu, daß unter dem Namen "Geniol" 1967 schon Lampen produziert worden wären. Da war Heinze m.W. noch ein ziemlich unbedeutender Zulieferer von verschiedenen Kleinteilen und ansonsten Kocherproduzent. Aber ich lerne gerne dazu.

> Grundsätzlich ist das Ding ganz offensichtlich un-manipuliert.

Vielleicht ein augetauschtes Traggestell?

> Ein Hinweis noch - der "klassische" RAPID-Knebel hat einen
> blauen Kunststoff-Einsatz (so von mir noch nie gesehen).

Der wurde gegen Mitte bis Ende der 60-er Jahre häufig verbaut (auch viel später wieder). Allerdings habe ich ihn bisher nur in Petromaxen gesehen.

Gruß

Jürgen
Re: Geschichte der 829 B
14. Dezember 2005 19:39
Hallo Torsten, hallo Jürgen,

ich hätte mir denken können, dass den Profis die Sache mit der Geniol gleich auffällt. Das ist aber keinesfalls ein Scherz (und wäre eine meiner weiteren Fragen zur 829 B gewesen).

Wie ich auf Heinze komme ? Tank und Haube tragen die Prägung "Geniol". Und Geniol kenne ich nur in Verbindung mit Heinze.
Stutzig macht mich die Kombination der Schlag-Ziffern 6/67 auf der Blech-Banderole mit der "Seriennummer" auf dem Tankboden. Oder hat Heinze diese Nummer (anfangs ?) anders "generiert" ?
Wie auch immer, die Lampe sieht in allen Teilen >absolut< fabrikneu (vom vielen Staub der Jahre abgesehen) aus. Nicht einmal kleinste "Montagespuren". Ganz minimale, feine Unterschiede deuten darauf hin, dass diese Geniol auf anderen Werkzeugen als alle anderen mir bekannten 829 B hergestellt wurde. Die Oberfläche ist einheitlich geringfügig matter als bei den anderen. Der Innenmantel hat >keine< Prägung im unteren Rand (kein Made in ... usw.). Das Tragegestell hat im oberen Rand die später bekannte "Nase" eingezogen. Und die "500" Prägung auf der Düse ist auch nicht wie gewöhnlich.

Entweder ist das Ding eine reichlich perfekte Fälschung, ein (BW-) "Rebuilt" aus Originalteilen oder ein Original. Erworben habe ich die Lampe als ganz gewöhnliche "BW-PETROMAX".
Bei einem (späteren) Rebuilt wäre es unwahrscheinlich, dass viele Teile nicht ganz "original PETROMAX" wären. Eine Fälschung ? Wozu ?
O.k., "vielleicht" und "wäre" ist historisch unsauber. Einigen wir uns auf "Datierung unbekannt" und "möglicherweise original".

Ich werde mal den Herrn Heinze fragen, ob er dazu eine Ahnung hat. Und ich werde mal archivalisch zu kramen versuchen, wann Heinze bei der BW eingestiegen ist.

Wann aus welchem Grund die 829 B zu Petroleum "umgewappelt" wurde und ab wann die Maxe mit Petroleum-Blechschildern / Petro-Vergaser geliefert wurden, wird zunächst ein Geheimnis bleiben.

Viele Grüße

Luigi
Re: Geschichte der 829 B
14. Dezember 2005 19:58
Hallo,

> Wann aus welchem Grund die 829 B zu Petroleum "umgewappelt"
> wurde und ab wann die Maxe mit Petroleum-Blechschildern /
> Petro-Vergaser geliefert wurden, wird zunächst ein Geheimnis
> bleiben.

In Gesprächen mit Leuten, die dabei waren, habe ich folgendes herausgefunden:

Ursprünglich hat die BW die Lampen mit dem geraden, dem Benzinvergaser geordert. Das war irgendwann in der 2. Hälfte der 1950-er.

Dann wurde die BW Anfang der 1960-er darauf aufmerksam gemacht, daß Benzinlaternen in geschlossenen Räumen -und dazu gehören auch Zelte- gemäß ziviler deutscher Vorschriften, die auch für das Militär gelten, nicht zulässig sind.

Daraufhin wurden Anfang der 1960-er (62 ?) die Lampen nachträglich auf Vergaseroberteile für reinen Petroleumbetrieb umgerüstet und mit den entsprechenden Schildern versehen.

Es wäre nicht die Bundeswehr, wenn es einer stattlichen Anzahl von Lampen nicht gelungen wäre, dieser "Abrüstung" zu entgehen.

Aufgrund der Nachfrage Schweizer Stellen, wurden Ende der 1960-er Jahre erneut Benzin-Petromax ins Programm genommen. 500-er waren zu groß, 250-er zu klein für die existierenden und sehr aufwendígen Holztransportkisten (für HASAG gedacht). Damit die Höhe paßte, kam man in Altena auf die kostensparende Idee, 500-er Tanks mit 250-er Vergasern und Hauben zu versehen.

Die 250/500-er Idee gefiel den Schweizer Stellen, es kam zum Großauftrag. Superidee übrigens.

Einziger Pferdefuß: Für die Schweizer mußten es _Benzin_lampen sein.

Mit den wiedererwachten Benzinpetromax wurden im Bochumer Rohbau der Graetzwerke Anfang der 1970-er explosive Experimente gemacht, die allesamt zu dem Ergebnis führten, daß sich die Verantwortlichen nicht fürchteten, Benzinpetromax weiterhin zu verkaufen. Ein Experiment sah z.B. vor, den Glühstrumpf mit einem Faden während des Betriebs der Lampe vollständig abzureißen und zu schauen, was passiert. Das Resultat war ein Auflöten/Aufschmelzen der Schwachstellen des Tanks unter gleichzeitiger Druckentweichung. Über etwaige Katastrophen konnte nichts berichtet werden, die Lampen waren vorher verlöscht, bevor es knallen konnte.

Der größte Unfall wurde mit einer Benzin-Petromax verzeichnet, die _auf_ einer Feldküche erwärmt wurde. Es soll dabei ganz ordentlich gerrummmmst haben.

Gruß

Jürgen
Re: Geschichte der 829 B
14. Dezember 2005 20:25
Hallo Jürgen,

das war jetzt eine absolute Super-Auskunft. Vielen Dank !

Auf Wendel-Oberteile umgerüstet ? Ich habe 14 frühe BW-Maxen im Keller mit geradem "Universal"-Oberteil. Geborgen aus Standort-Auflösungen der letzten Jahre.
Geleuchtet haben die alle nicht wirklich - eher gefackelt. Schlechte Ausbildung, bei dem Verein ...

Eine Schweizer Benziner hab' ich, allerdings noch nie getraut - ich bin halt ein Feigling ;-)

Viele Grüße



muenchen7
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