Forum Petroleum

Hallo Freunde des Lichts,
ich befasse mich zurzeit mit der Restauration von zwei Seitenlampen für einen Clement-Bayard von 1912. Leider ist mir nicht klar, wie die Lampen betrieben wurden.
Im Lampenboden ist ein Loch von d=30mm, ohne irgendein Gewinde oder sonstwas. Vom Boden bis zur Lampendecke sind es 75mm. Unter dem Boden ist ein kleiner Behälter fest mit dem Gehäuse der Lampe verlötet.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ein Leser mir dabei weiterhelfen könnte, damit mir auch bald ein Licht aufgehen wird.
Viele Grüße
Frank Brücker

bei Zweirädern wars meist Karbid,
ich vermute fast dass es Auto sich gleich verhält.


Simon

Hallo Frank Brückner,

es kann nur eine Kerzenlampe sein, ein Petroleumbassin hat ca. 0,2 l Inhalt bei der Größe, weniger macht kaum Sinn.
Demnach fehlt in der Autolampe eine kurze Tülle mit Feder, die die abbrennende Kerze nachschiebt.
Kann sein das ich mich irre aber 1912 waren bei Autos eher
Petroleumlampen in Gebrauch.
Das ist eher was für eine kleine Kutsche, für kurze Ausfahrten.

Gruß
Werner Löw

Hallo Werner Löw,
danke für die Rückmeldung. Habe gerade das Petroleumbassin ausgelitert, exakt 0,2 Liter. Eine Kerze mit Feder in einem kurzen Zylinder wäre denkbar, diese müsste aber recht kurz sein, da ich diese durch das Lampentürchen einsetzen müsste.
Freue mich über jede Rückmeldung und bin ganz erstaunt wieviel Lampenspezialisten mit Ihren Ideen daran teilhaben. Danke und Grüße
Frank

Hallo Frank,

nun,
"spinnen" wir die Möglichkeit der Petroleumbeluchtung mal weiter...
Keiner sagt, daß der Brennstoff direkt in die Leuchte eingefüllt wurde... zumal es kein Gewinde für den Brenner gibt.
nach Ansicht des Fotos ebenfalls denkbar ist ja, das die eigentliche Lampe einen langen dünnen Tank hatte, damit die Lampe in der Leuchte nicht hin und her kippt.
So richtig wahrscheinlich ist dies jedoch nicht...

Karbid ist aber doch sehr unwahrscheinlich, da ja Ventil und Wassertank auch noch hineinpassen mussten. der Tank ja dann den Spiegel in der Leuchte verdeckt...

Leider fallen mir jetzt außer Elektrizität, Gas, Karbid , Petroleum und Kerze nicht viel mehr Leuchtmittel ein.

Um welche Zeit datiert denn das Fahrzeug, um daß es gerade geht ?



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Hallo Torsten,
danke für das "Weiterspinnen". Die einzige Öffnung ist das im Bild zusehende Loch im Lampenboden. Der Behälter darunter hat sonst keine Öffnung. Daher schließe ich Karbid, Elektizität und Gas aus. Denke mir, dass die Lampe durch das Loch mit Petroleum befüllt wurde und der Brenner nur von oben mit leichter Klemmpassung hineingesteckt wurde. Wenn dieser einen etwas längeren Zylinderansatz hätte, oder eine Art Schnapper, dürfte er nicht nach oben herauswandern. Mal sehen wie das Rätzel weitergeht.
Das Fahrzeug ist von 1912.
Gruß
Frank

Hallo Frank,

Klar Brenner mit "Schnapp/Klemmtechnik" sind so selten nicht.

Hmmm
1912 ist nun gerade nicht so vereinfachend. da gab es alle genannten Beleuchtungsarten schon.

Aber irgendwie klingt Petroleum doch fast einleuchtend.

Was mir aber missfällt... es fehlt eine Luftzufuhr über dem "Tank".
Die braucht so ziemlich jede Lampe, welche auf Verbrennung beruht ?



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Moin Torsten,
> Was mir aber missfällt... es fehlt eine Luftzufuhr über dem
> "Tank".
> Die braucht so ziemlich jede Lampe, welche auf Verbrennung
> beruht ?
>
Luftlöcher sind aber sehr störend wenn Fahrtwind im Spiel ist. Petrol halte ich für unwahrscheinlich da kein DSR zu sehen ist. Beispielbilder aus einem Autolampenkatalog aus jener Zeit.
Karbidlampen sehen gänzlich anders aus.

tschüss Peter



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Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht!

Guten Morgen aus Potsdam!
Ein Vorschlag in Güte:
Das Fahrzeug ist von 1920. Da waren dieBeleuchtung elektrisch. Die hier gezeigte Lampe ist demzufolge nicht der Scheinwerfer, sondern ein Art Stand-und Begrenzungslicht. Entweder am Rahmen der Frontscheibe (etwa halbe Höhe) oder an der Seite des Fonds angebracht.
Die Lichtaustrittrichtung zeigt es ja genau. Es ist die linke Leuchte. Da sie im Stand benutzt wurde, spielte der Luftzug keine zu große Rolle. Vermutlich war ein Einsteckbrenner (ähnlich Signallampen der Eisenbahn)mit kurzen Zylinder benutzt worden. Versucht einmal über Museen mit Oldtimersammlungen mehr zu erfahren. Bin gespannt, ob ich richtig liege.
Noch ein Gedanke:
Als Hauptbeleuchtung müßte ein Prismenglas frontseitig und eine rote Scheibe seitlich sich befinden.
Gruß Thomas

Gruß aus Potsdam!
Habe mir nochmal die Lampe genauer angesehen.
Die Idee mit dem Einsteckbrenner war wohl nicht so gut.
Die Reflektoren sitzen doch recht tief. 1910 hmm?
Da es Seitenlampen sind, meine Frage wie groß ist die Lampe ? Ein Einschubtank wird ja ausgeschlossen.
Ist es möglich, einen Runddochtbrenner ohne Zylinder zum Einsatz zu bringen? Dann hätte ich die Lösung des Rätsels.

Hallo an alle Oldtimersammler,

Etwas zur Aufhellung.

In diese Lampe gehört ein Einsteckbrenner mit Volldocht 4 bzw. 5mm Durchmesser.
Solche Lampen wurden als Begrenzungslampen eingesetzt.
Es gab auch Einsteckbrenner mit Flachdocht und langer DTR-Stange.

Habe verschiedene alte Automobillampen und Brenner. Karbid scheidet bei dieser Art Lampe aus.
Komme derzeit leider nicht dazu meine Flachdochtbrenner-Seite weiter zu ergänzen.

Gruß Gerhard

www.petroleumbrenner.de

Eventuell war die Lampe ja auch mit einem Freibrenner bestückt, denn dieser braucht keinen Glaszylinder.
Gruß Rolf

Hallo Peter und alle Mitratenden,
danke für die aufschlußreichen Bilder. Denke die erste Variante ist mit Kerze, darunter el.Strom und unten mit Petroleum. Da haben ja alle irgendwie richtig gelegen. Ich bevorzuge aus jetziger Sicht die Petroleumvariante. Aus einer Fahrradlampe habe ich mal einen Brenner entliehen (siehe Foto). Der Brenner wird mit einer Art Bajonettverschluss eingesetzt (viertel Umdrehung). Zum Befüllen muss ich ja den Brenner rausnehmen können. Das Rädchen zum Dochtverstellen sitzt dann halt innerhalb der Lampe, muss man halt jedesmal das Türchen öffnen.
Der Fahrradbrenner hat eine Höhe vom Boden zum Docht von 25mm, ist ideal,denn dann brennt Flamme mittig im Reflektor. Der Durchmesser des Fahrradbrenners unten am Bajonett ist 22mm, ist auch ideal, dann könnte ich ein passendes Gegenstück in die Lampenbohrung einlöten.
Schön wäre ein Runddocht, da die Lampe nach vorne und seitlich leuchtet.
Als nächstes wäre für mich zu klären, wie kommt man an sowas, hat da jemand einen Tipp?
Freue mich über jede weitere Hilfe und schonmal besten Dank.
Gruß
Frank

Hallo Frank,

wir können ziemlich sicher sein,
daß Gerhard Bruder mit den Einsteckbrennern richtig liegt.

Zur Beschaffung : Einfach ist anders... aber unmöglich ist ja bekanntlich nichts.

Ich hätte jetzt gerade leider keine passenden Brenner anzubieten.
Aber einen Tipp habe ich dennoch: Stern bzw. Sparbrenner sind meist Brenner mit Volldocht. Einen mit den passlichen Maßen zu finden ist sicher eine Geduldsfrage.
Auch billige "Petroleumlampen" aus dem Baumarkt haben häufig solche Brenner verbaut. (Da fällt es auch nicht schwer das drumherum wegzuwerfen und nur die Brenner zu behalten. ;-) )

Wenn Du mal einen in der Hand hattest... So spektakulär ist die Fertigung eines solchen Brenners sicher auch nicht.

Viel Erfolg !



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Hallo Frank!
Ein kleiner Tipp zum Vorhaben:
Das Gegenstück würde ich lieber an den Brenner löten.
Sollte sich das Originalteil mal finden, braucht man nicht die Lampe erneut verändern (Zufälle soll es ja geben).
So kannst Du auch einen anderen Brenner nutzen (mit Volldocht).
Löte ein Stück Messingrohr am Brennerboden und nutze ihn so als Einsteckbrenner.
Gruß aus Potsdam
Thomas

Liebe Lampenfreunde,
ich freue mich, dass ich über dieses Forum viele Erkenntnisse zu Auto-Petroleumlampen sammeln konnte. Speziell möchte ich mich bei Gerhard Bruder bedanken, durch dessen freundliche Unterstützung, ohne irgendeine Änderung an der Lampe, nur durch einstecken des passenden Flachbrenners die Lampen in vollem Glanze zum Strahlen kamen, einschließlich mir.
Vielen Dank.
Grüße
Frank Brücker

Uiiii.
Diese Restaurierung ist Dir aber gelungen !!!

So ein Automobil fehlt mir zu meinen Lampen :-(



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Hallo Herr Brücker,

habe auch einen Clement Bayard gekauft. Leider habe ich keine Dokumente zu dem Fahrzeug. Wissen Sie Ihre Seriennummer? Meine ist 19408. Typ CB1.Der Wagen hat einen 4 Zylinder Motor und sieht Ihrem sehr ähnlich.

Danke

Martin Gauss