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Karbidlaterne in Form einer FH 201
geschrieben von Torsten Scherning 
Karbidlaterne in Form einer FH 201
05. März 2012 19:02
Hallo Forum,

ein Freund hat eine Karbidlaterne mit Reflektor erstanden,
nun sitzen wir hier und rätseln über Herkunft und Alter.

Hat von euch jemand eine Idee ?
das besondere ist u.a. daß absolut keine Hersteller und Modell Bezeichnung zu finden ist.
Die Kiste ist garantiert für diese, bzw. für zwei dieser Laternen gebaut, ich glaube nicht, daß die da zufällig hinein gepasst hat.

Hier gibts mehr Fotos.

Das Manometerding gehört sicher nicht dazu, irgend jemand fand es vermutlich zugehörig oder wußte nicht wohin damit.

Der Vorbesitzer weiß leider nichts über die Laterne.

Danke

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem


Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
05. März 2012 20:22
das manometer ding gehört an einen brenngas entwickler
sowas bevor die flaschen auftauchten
die lampe sieht wie eine wagonlampe (schlußlicht)
oder wie man sie gerne in alten western sieht
hat es auf dem deckel oben auf der lampe kein zeichen?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.12 20:24.
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
05. März 2012 20:50
Hallo Torsten,

das Oberteil dieser Karbidlaterne ist mit Sicherheit nicht von Feuerhand.

Ich habe bei mir im Regal vier Stück Karbidlaternen mit diesem Oberteil und unterschiedlichen Unterteilen (in verschiedenen Zuständen der Auflösung) stehen.

Ich als Frowo-Sammler würde das Oberteil der Firma Frowo zuordnen - andere ordnen sie der Firma Max Hänel zu. Entschieden ist die Diskussion noch nicht.

Vermutlich wurden diese Laternen im oder kurz nach dem I. Weltkrieg gebaut. Verschiedene Merkmale sprechen dafür.

Auf jeden Fall einen herzlichen Glückwunsch an deinen Freund für diesen Fund! Der Erhaltungszustand ist deutlich besser als der der besten von meinen Lampen.

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
05. März 2012 21:19
Moin Hans-Werner,

Vielen Dank.

Warum zum Teufel hat ein Hersteller Laternen gebaut und seinen Stempel vergessen ? ;-)
Woran erkennst Du denn da nur Frowo oder Hänel ?

ich schrieb ja nix von Feuerhand... nur "in Form einer 201"... weils mich halt daran erinnert.
Natürlich weiß ich, das es diese Bauform von zwölfunddreißig Herstellern gab.

Kennst Du die Variante in der Kiste ? Allein diese fasziniert mich schon.
Ich denke mal es gab einen "besonderen" Verwendungszweck ?... warum sonst sollte man zwei der Laternen herumschleppen ?

Oder könnte es eine übliche Beleuchtungskiste irgendeiner Armee sein... die Schweizer und Schweden
haben die Dinger ja auch immer paarweise durch die Gegend gefahren...

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
05. März 2012 21:43
Hallo Torsten,

die Markung war in der Regel auf dem Sturmlaternentank angebracht - und der fehlt hier. Die Unterteile kamen von den Herstellern von Karbidlampen. Die Verbindung zwischen den (hier funktionslosen) Luftrohren und dem Karbidunterteil waren zum Teil abenteuerlich. Hier ist sie aber sehr aufwändig realisiert. Dies - und der Umstand, dass es mehrere in dieser Art gibt - lässt auf eine (Klein-) serienfertigung schließen.

Auf dem beigefügten Bild siehst du das Erkennungsmerkmal. Nach dem derzeitigen Wissensstand wurde es nur von den beiden genannten Herstellern verwendet.

Ich glaube auch dass in der Kiste zwei von den Lampen waren. Jemand brauchte relativ viel gerichtetes Licht. Der erste Gedanke ist bei solchen Kisten immer: Militäreinsatz! Aber ich denke es gibt auch viele zivile Einsatzzwecke. Man kann nur raten...

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info


Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
06. März 2012 19:18
Hallo Hans-Werner

ich habe mir eben die Laterne noch mal näher betrachtet.
Entweder habe ich nicht verstanden, was das von Dir gefundene Erkennungsmerkmal ist, oder ich finde es nicht...

dieses Führungsblech ist an der fraglichen Laterne doch völlig anders befestigt ?

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem


Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
06. März 2012 20:02
Hallo Torsten,

das siehst du richtig. Genau aus diesem Grund werden wir uns nicht einig.

Bisher sind keine Laternen aus der Zeit vor ca. 1925 aufgetaucht, die sich eindeutig Frowo zuordnen lassen. Somit wissen wir auch nicht, wie dieses Blech damals ausgesehen hat.

Die Grundform stimmt; die Befestigung nicht. Später wurde von Frowo auf die kleinen Laschen verzichtet.

So der Stand der Diskussion.

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
06. März 2012 20:51
Hmmm.

aber woher kommt die Erkenntnis, da es sich dabei um eine Latüchte von vor 1925 handelt ?

Dem Freund ist es vermutlich wurscht ob denn nun Herr Hänel oder Herr Fröhlich - Teile der Laterne baute.
(Auch wenn wir über einen Max Hänel bislang nichts finden konnten)

Ich stelle Deine Expertise damit auch keinesfalls in Frage ...
ich würde nur gerne wissen, wie Du darauf kommst ?

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
06. März 2012 21:16
Du willst es aber heute genau wissen ;-)

Die Jahreszahl 1925 müsste ich natürlich mit einen "ca." versehen, wenn ich genau sein will ;-)

Ich richte mich hier an der Halterung der Siebplatte aus. Diese Form der Halterung wurde nach dem I. Weltkrieg aufgegeben und durch die abnehmbare Siebplatte, die an zwei Haken hängt ersetzt. Deshalb die Einordnung.

Zu Max Hänel wirst du auch im Internet wenig finden. Ich gehe davon aus, dass du das Sturmlaternenheft von Stieler / Wekenmann besitzt. Da findest du Hinweise auf die Firma. Sie stellte die unter dem Namen "Taifun" bekannt gewordenen Laternen her.

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info


Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
06. März 2012 22:10
Hans-Werner Jehn schrieb:
-------------------------------------------------------

> Du willst es aber heute genau wissen ;-)
Tschuldigung :-(

> Die Jahreszahl 1925 müsste ich natürlich mit einen "ca." versehen, wenn ich genau sein will
Och komm. exakter kriegst Du´s nicht hin ? ;-)

> Ich richte mich hier an der Halterung der Siebplatte aus. ...
Aha. Ich fragte einfach, weil es mir nicht einleuchtete.
Natürlich weiß ich, daß ich - Lampen und Laternen "etwas" oberflächlich betrachte. (krieg ich sie zum leuchten oder nicht)

Aber das "jemand" anhand einer Schweißnaht oder der Form einer Lasche oder sowas,
das Baujahr eines Gegenstandes festlegen kann - dessen Hersteller noch nicht mal feststeht
das darf mir doch wohl unverständlich sein ? :-)

> Zu Max Hänel wirst du auch im Internet wenig finden. Ich gehe davon aus, dass du das Sturmlaternenheft von Stieler / Wekenmann besitzt.
Hab ich..... irgendwo. Aber ich habs nicht auswendig gelernt. Ich werde es suchen und nochmals lesen.... versprochen :-)

Vielen Dank

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
07. März 2012 18:41
Hallo Torsten,

Torsten Scherning schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hans-Werner Jehn schrieb:
> --------------------------------------------------
> Och komm. exakter kriegst Du´s nicht hin ? ;-)
>
Nur wenn du mir eine Laterne aus Amerika lieferst. Die hatten oft die Angewohnheit, das Produktionsdatum einzuprägen. Hätten die Deutschen auch machen sollen, dann wäre vieles einfacher ;-)
>
> Aber das "jemand" anhand einer Schweißnaht oder
> der Form einer Lasche oder sowas,
> das Baujahr eines Gegenstandes festlegen kann -
> dessen Hersteller noch nicht mal feststeht
> das darf mir doch wohl unverständlich sein ? :-)
Geht mir genau so - deshalb auch das "vermutlich" davor...
>
>Aber ich habs nicht auswendig gelernt.
>
Na dann aber ran! Ich höre dich in Soltau ab! ;-))

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
07. März 2012 19:00
Moin Hans-Werner

zwei Fragen hätte ich noch...

- über die Karbid-Teile der Laterne und deren Hersteller ist wohl gar nichts bekannt ?

- Da Du ja mehrere Karbid-Unterteile hast... hast Du ein vollständiges ?
Meist gehörte ja ein sogenannter Staubdeckel oder ähnliches zusätzlich in den Behälter.

Danke

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
07. März 2012 19:33
Hallo Torsten,

zumindest mir ist über die Unterteile nichts bekannt - leider nicht meine Baustelle ;-)

Auch bei deiner zweiten Frage kann ich dir leider nicht weiterhelfen.

Zwei der Laternen sind so verbacken, dass ich sie zerstörungsfrei nicht öffnen kann; bei den beiden anderen sieht es im Karbidbehälter so aus wie in "deiner" Laterne. Wenn es einen Staubdeckel gegeben hat, ist er verloren :-(

Von einer der Lampen habe ich Bilder. Ich füge sie mal bei.

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info


Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
07. März 2012 20:11
Danke
Hans-Werner

Ähh..
Du solltest Dir mal Lampen in vernünftigem Zustand zulegen... ;-)

mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
07. März 2012 21:10
Hallo Torsten,

danke für den Tipp!

Ich arbeite daran ;-))

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
08. März 2012 17:50
Hallo Torsten,

sogenannte Sturmkarbid Laternen waren in der Zeit von ca. 1909 bis Mitte der zwanziger
Jahre in Gebrauch. Danach verschwanden sie beinahe vollständig vom Markt, um dann ab
1940 eine (traurige) Renaissance zu erleben.
In ihrer ersten Blütezeit wurden diese Lampen von verschiedenen Herstellern wie z.B.
Hermann Nier, Fröhlich & Wolter, Albert Frank (Frankonia), Heinrich Friedrich um nur mal ein
paar zu nennen hergestellt und vertrieben. Karbidlampen aus dieser Zeit sind ebenso ungemarktet
wie die, die dann ab 1940 wieder hergestellt wurden. 1940 benutzte man natürlich die
damals gängigen Typen wie die Frowo 105, Feuerhand 201 oder Feuerhand 175.
Man griff nicht auf alte Vorlagen zurück. Der Hauptgrund für die Wiedereinführung der Sturmkarbid
Laternen lag im II. Weltkrieg begründet. Mir liegen die sogenannten Exportberichte der Firma
Nier vor und in denen heißt es regelmäßig 'Verbote Petroleum für private Leuchtzwecke zu verwenden
nehmen zu'. Da Karbid anscheinend keiner Beschränkung unterlag griff man auf diese Variante
der Beleuchtung zurück. Selbst staatliche Organisationen waren von der Petroleumknappheit
betroffen. Viele der FH 201 Karbid Laternen tragen eine RAD (Reichs ArbeitsDienst) Markung.

Würde man sich mehr mit alten Karbidlaternen und deren Herstellern befassen, dann könnte
man eines Tages vielleicht mal sagen wer Deine Karbidlaterne hergestellt hat.
Im II. Weltkrieg waren dies die Firmen Riemann, Chemnitz und Friemann & Wolf, Zwickau.

Grüße Jörg
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
08. März 2012 19:49
Hallo Jörg,

Danke für Antwort.

Da sind sich die Experten also mal einig :-)

Jetzt muss ich dem Freund nur noch vorsichtig beibringen,
daß er sich da uralten Kram hat andrehen lassen... . ;-)

mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
10. März 2012 18:37
Torsten

erklär ihm halt dass das alte Gerümpel auch mit allen
tricks mit petroeum zum leuchten zu bringen war und
alle Mühen vergebens waren

:-)

Grüße

Eugen j.keusen
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
11. März 2012 08:09
Hallo Torsten,

ich habe nochmals ein wenig in meinem Archiv gestöbert und bin dabei auf eine
Sturmkarbid Laterne von Kästner & Töbelmann gestoßen. Nur um es vorweg zu sagen
Deine stammt nicht von K&T sondern entweder von Frowo oder Hänel. Bei meinen
Recherchen ging es mir mehr um den Bautyp Deiner Lampe.
In den USA war dieser große Reflektor sehr populär und wurde von Dietz u.a. bei folgenden
Lampen verwendet:
- Protector Trackwalker's Lanter
- Acme Inspector's Lantern
- Junior Inspector's Lantern
- No. 1 Tubular Reflector Lantern

andere Firmen wie SG & L, Defiance, C.T. Ham und Buhl verwendeten diesen Reflektor
ebenfalls (Quellen: Anthony Hobson, Lanterns that lit our world Vol. 1+2;
Roger Kessler: [s91795574.onlinehome.us])
Dieser Reflektor diente aller Wahrscheinlichkeit nach als Vorlage für ein Patent von
Kästner & Töbelmann aus dem Jahre 1914. Die Lampe die K&T mit diesem Patent auf
den Markt brachte wurde als 'Panzer-Sturmtrotz Laterne mit tiefem Reflektor' bezeichnet.
Sie soll besonders geeignet für Kanal-, Bau- und Straßenarbeiten gewesen sein.
Im Jahre 1922 brachte K&T dann eine Sturmkarbid Laterne auf den Markt, die Deiner
Laterne ähnelte.
Es war dann sozusagen nur eine Frage der Zeit bis jemand auf die Idee kam den tiefen
Reflektor mit der Sturmkarbid Laterne zu verheiraten. Man hatte dadurch ein sehr helles
zielgerichtetes Licht.
Hans-Werner dürfte mit seinem Herstellungsjahr recht genau liegen.

Grüße Jörg
Re: Karbidlaterne in Form einer FH 201
11. März 2012 09:22
Jörg Wekenmann schrieb:
-------------------------------------------------------
.... > Hans-Werner dürfte mit seinem Herstellungsjahr
> recht genau liegen.
>
> Grüße Jörg


Herzlichen Dank euch beiden für die eindrucksvolle Recherche !

irgendwie schließe ich jetzt auch daraus, das die vorliegende Laterne
ein wenig selten anzutreffen ist.

Danke

mit freundlichem Gruß
Torsten

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