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HASAG
geschrieben von Mandragora officinales 
HASAG
04. Februar 2015 18:54
Hallo zusammen,

Inspiriert durch mehrere sehr interessante Hasags die hier in letzter Zeit vorgestellt wurden habe ich mir nun auch eine HASAG erworben.
Es ist meine erste Hasag.Von diesen Hasag-Starklichtlampen habe ich keine Ahnung.
Die abgebildete Lampe kam heute aus der Ukraine zu mir.
Wie durch ein Wunder ist das völlig ungesicherte Glas noch heile.
Es ist eine Stahlblechlampe,nur der Tankverschluß,das Mischrohr und das Vergaserrohr sind nicht magnetisch.
Im Tank klappern irgendwelche schweren Teile umher.
In die Firmengeschichte von Hasag habe ich mich ein wenig eingelesen.
Wer kann mir etwas über die abgebildete Lampe sagen?
Was für ein Typ ist das? Bauzeit ? Wird sie auch mit Petroleum betrieben ? Lichtstärke ? Was für Glühkörper braucht sie ?
Wie sieht es mit Ersatz und Verschleißteilen aus ?

MFG Reinhard oder Alraune



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.15 18:56.


Re: HASAG
04. Februar 2015 19:55
Hallo Reinhard,
da hast du dir eine leidlich gut erhaltene 351L (Ausführung Stahlblech lackiert/emailliert) an Land gezogen. Die Teile sind gar nicht mal so selten und daher auch noch zu recht anständigen Preisen zu kriegen. Wenn technisch i.O. sind sie imho wesentlich einfacher und leiser zu betreiben als so manche PX (Ausnahmen bestätigen die Regel). Sie laufen mit Benzin oder Petroleum oder einem Gemisch aus beidem und bringen 300HK. Ich selbst betreibe sie bisher ohne Probleme mit Petroleum, es gibt aber auch andere Erfahrungen. Hängt wohl von den nicht spezifizierten Eigenschaften (und somit auch der Marke) des jeweiligen Brennstoffs ab.
Das Modell hat i.d.R. keinen Datumsstempel, sollte aber kurz vor oder während des WK2 gebaut worden sein. Charakteristisch ist das Handrad aus Pappe. Ein regelmäßiger Einsatz bei der Reichswehr oder anderen (para-)militärischen Organisationen des 3. Reichs wurde noch nicht bestätigt, es gibt aber einige Hinweise (siehe Bild).
Mit Ersatzteilen sieht es so langsam mau aus, von der PX passt nichts (bis vllt. auf das Pumpenventil). Es sind aber noch Ersatzteile für die Schweizer Hasags zu kriegen, welche meistenteils kompatibel sind. Das Originalglas würde ich zum Betrieb rausnehmen und durch ein neuzeitliches ersetzen.
Anbei auch noch ein Foto von einer "zivilen" Version, wohl deutlich Vorkrieg.
Gruß, Martin

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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.15 20:24.


Re: HASAG
05. Februar 2015 19:40
Guten Abend Martin
,
Deine ausführliche Antwort lässt wirklich keine Fragen offen.

Danke dir vielmals dafür.

Nun muß ich erstmal die Lampe zerlegen und schauen was Sache ist.
Dann nach Dichtungen Pumpenleder und eventuell noch nach anderen Teilen suchen.
Hoffentlich ist der Tank noch dicht.
Dann will ich sie erstmal zum Leuchten bringen.
Und wahrscheinlich werde ich sie dann erneut zerlegen und lackieren.Wobei ich mir da nicht sicher bin welche Farbe sie ursprünglich hatte.
war es ein blaugrün ?

Gruß,Reinhard
Re: HASAG
05. Februar 2015 20:15
Hallo Reinhard,
die Farbe ist recht unbestimmt, aber dunkles blau-grau-grün trifft es ganz gut. Es gab auch Varianten mit olivgünem Tank (etwas heller als bei den alten 2827er PXen) oder eben vernickeltem Tank, s.o. Du kannst ja mal ein Lacksplitterchen bei deiner 351er abheben und auf der Rückseite anschauen. Oder ein wenig mit Öl einreiben, dann kommt die Farbe auch besser raus.
Der Tank könnte ein Problem sein, da aus Stahl. Also mal die Innenseite genauer inspizieren.
Als Ersatzteilspender könnte auch eine alte DDR-MEWA oder -BAT herhalten, da gab es z.T. auch Gleichteile. Aber Achtung: manche von den BAT's sind wiederum leider völlig inkompatibel...
Bleidichtungen und Pumpenleder von der PX sollten wohl passen, aber das Pumpenleder muss eine größere Mittelstanzung bekommen. Achtung: zwischen Vergaser-Oberteil und -Unterteil gehört eine (recht weiche) Aludichtung, da wird es im Betrieb zu heiß für Blei.
Gruß, Martin

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Re: HASAG
16. Februar 2015 17:38
Hallo Martin und all die anderen Hasag und Petroleumlampenfan´s.

Sie leuchtet wieder,aaaaber !

Es gab von Anfang an Schwierigkeiten..
1.) Es fing schon an mit der Mutter für´s Tragegestell.Obwohl ich alle Schraubverbindungen schon 24 Stunden lang mit Kriechöl eingeweicht habe ging die Mutter nicht auf.Sie sitzt auch so blöd halb unter dem Vorwärmerunterteil.So kommt man mit keinem Ringschlüssel bei.Habe dann versucht die Mutter zu sprengen und dabei habe ich gemerkt daß sie sich doch ganz minimal bewegt hatte.Nun konnte ich sie doch noch mit viel Geduld und verschiedenen Gabelschlüsseln lösen.
2.)Das Pumpenbodenventil,ein einziges Desaster.
Obwohl ich das Ventil 48 Stunden lang mit Kriechöl behandelt habe,war nichts zu machen.Es sitzt wie angelötet.Nach einiger Zeit machte ich noch einen Versuch mit einem Schraubendreher,dabei merkte ich leider nicht daß die Klinge des Drehers leider nicht im Schraubenschlitz sondern zwischen Ventilkopf und Innenwand des Schachts saß.Ich dachte schon jetzt geht es doch,es bewegt sich ganz leicht und merkte nicht sofort daß ich bei der Gewaltaktion nur eine Beule in den Pumpenschacht reindrückte.
Nun hatte ich genug und habe den Schacht ausgelötet.Aber weil der Schacht jetzt ja unten breiter geworden war bekam ich ihn auch nur mit Gewalt aus dem Tank.Im ausgebauten Zustand bekommt man das Ventil erst recht nicht heraus weil man es ja nicht mehr festhalten kann.Man könnte es höchstens unten absägen und ausbohren.
Aber da suchte ich lieber nach Ersatz im Netz.Im Internetauktionshaus wurde gerade eine völlig heruntergekommene Hasag 351 L angeboten.Bei ihr war allerdings der Pumpenschacht schon ausgelötet und lag daneben.Ich habe die zweite Hasag kurzerhand ersteigert.Aus vermutlich dem gleichen Grund hat der Vorbesitzer die Lampe wohl aufgegeben.Auch hier sitzt das Ventil fest im Schacht wie eingelötet.
Dann habe ich einen Petromaxpumpenschacht eingelötet.Hatte auf Anhieb geklappt und war schön dicht.Dann wollte ich die Lampe zusammenbauen und merkte daß das Ansaugrohr des Vergaserunterteil genau auf den Pumpenschacht traf.Mist,also den Schacht wieder ausgelötet und etwas schräg eingelötet.Das klappte dann schon nicht mehr so auf Anhieb.Mußte mit einer Rohrzange das Material vom Tank gegen den Schacht herziehen.
Naja jetzt habe ich halt einen Petromaxschacht drin und dazu passt der Hasagpumpendeckel leider nicht mehr drauf.Anderer Durchmesser.

3.Martin gut daß du mir das mit der Aluscheibe zwischen Vergaseroberteil und Unterteil noch geschrieben hast.Bei der Erstinbetriebnahme qualmte es genau dort raus.Mußte also nochmals nachziehen.
Was bewirkt eigentlich der wuchtige Klöppel am oberen Ende des Vergaseroberteils ?
4.Eine Asbesteinlage habe ich auch wieder in den Sieb gemacht.Ist die eigentlich wirklich nötig ?
5.Auf der alten Düse stand ein B und war oben flach.Die neuen Düsen sind oben nach innen gewölbt.Sie haben auch einen anderen Durchmesser als die alte.So mußte ich das Vergasergestänge nachstellen damit die Nadel ein wenig durch Düse ragt wenn das Papphandrad nach oben zeigt.
6.Einen schönen Reflektorschirm konnte ich bekommen.Er klemmt aber noch.Wahrscheinlich ist er für die Hasag 551 vorgesehen.Überhaupt sind viele Teile der Hasag 551 leider anderst als die der alten Hasag 351 L.
7.Sie läuft übrigens mit Petroleum.Aber sie hustet immer wieder bei zu wenig und bei zu viel Druck.
8.Nachtrag: Jetzt hustet sie nicht mehr.Die Düsennadel hatte sich gelöst,außerdem befand sich oben in der Mulde der Düse eine Rostkörnchen drin.
Jetzt läuft sie gleichmäsiger als jede Petromax.


Nun will ich beide Hasag 351 L wieder restaurieren und dann zusammen lackieren.Wenn ich einen Ersatzteirräger kaufe ist es bei mir meistens so daß ich auch diesen wieder komplett restauriere.

Aber es wird nicht so schnell gehen.Gut Ding hat Weil.

Gruß,Reinhard



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.15 20:42.


Re: HASAG
28. Februar 2015 21:15
Meine beiden Hasag 351 L mit Stahlblechtank haben Unterschiede.

1. Das Vergaserunterteil ist einmal aus Eisen und einmal aus Messing.
2.Die Füllschraube ist einmal aus Messing und einmal aus Zinkguss.
3.Der Verkleidungsring zwischen Tank und Tragegestell .Bei der einen Lampe sind die Lüftungsschlitze lang und bei der anderen kürzer.
4.Innenmantel und Abdeckhaube sind emailliert.bei der einen sieht es mehr grün und bei der anderen mehr blau aus.

Schwarz emailliert waren nur die Haubendeckel.Sonst war an den Lampen nichts schwarz.Die Druckbehälter waren ursprünglich doch dunkeloliv,eben Wehrmachtsgrün.

Gruß,Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.15 21:18.
Re: HASAG
08. März 2015 18:29
Einfach nur schön diese alten Hasag´s.

Nun hätte ich halt noch gern wieder solche Hasagaufkleber auf den Druckbehältern.


MFG.Reinhard


Re: HASAG
12. März 2015 22:26
Hallo Reinhard,

Zitat

Schwarz emailliert waren nur die Haubendeckel.Sonst war an den Lampen nichts schwarz.Die Druckbehälter waren ursprünglich doch dunkeloliv,eben Wehrmachtsgrün.

Wie kommst Du denn da drauf? Bislang sahen die Tanks von diesen Stahlblech-Hasags für mich immer schwarz oder wenigstens dunkelgrau aus.

Wenn die ursprünglich wirklich so dunkelgrün waren wie z.B. die grünen Feuerhand oder so grasgrün wie die 827B, dann müssen die bei Hugo Schneider eine komplett andere Farbe verwendet haben als die anderen, dass die so schwarz geworden ist im Laufe der Jahre.

Grüße
Stefan
Re: HASAG
13. März 2015 01:39
Hallo zusammen,
das mit dem "wehrmachtsgrün" würde ich auch nicht unbedingt unterschreiben. Es gab m.W. Versionen in ocker-grün/gelbgrün, blau-schwarz-grau und eben vernickelt. Das "grasgrün" war m.W. eher die MEWA-Farbgebung, aber ich habe keine Ahnung, ob die Farbe ursprünglich wirklich so aussah wie sie heute erscheint...
Vielleicht sollten wir Männer die Farbbestimmung eher den Frauen überlassen; es wird ja vermutet, dass die (auch im Allgemeinen) noch viel mehr Nuancen voneinander unterscheiden können ;-)
Gruß, Martin

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Re: HASAG
14. März 2015 13:43
Hallo zusammen,

Das mit dem "wehrmachtsgrün" hätte ich nicht schreiben dürfen.

Aber eines steht fest.Die Farbreste dieser meiner Lampe waren grün.Und zwar dunkelgrün.Ich konnte es dann vor dem lackieren eindeutig feststellen.Es kommt sogar dem grün das ich dann für die Neulackierung verwendet habe recht nahe.
Wenn ich vorher gewusst hätte daß ich das hier "beweisen" soll dann hätte ich ein Foto gemacht.
Natürlich habe ich auch daran gedacht daß die Lampe schon mal jemand lackiert haben könnte.Ich konnte aber unter den bescheidenen Farbresten keine andere Farbe finden.
Wenn man ganz oben das Bild nochmal anschaut sieht die Lampe "gescheckt" aus.Ich kann euch sagen die dunklen Stellen sind das blanke Stahlblech,welches von einer Patinaschicht überzogen war und wohl deshalb nicht rostete.Die grünen Stellen sind grüne Farbe.Schwarz ist an der Lampe der emailierte Haubendeckel.
Mewagrün sieht anderst aus .Schaut mal nach bei "Mewa 351".Die Tanks der Mewas haben ein kräftigeres grün als der emailierte Haubendeckel.Ich würde aber auf keine Fall das Wort "grasgrün" verwenden,denn Gras gibt es in unzähligen Farbnuancen.Es ist richtig daß die Farben im Laufe von Jahrzehnten sehr stark verblassen oder sich verändern können.Kommt auch drauf an wo die Lampen ihre Zeit verbracht haben.

Ansonsten möcht ich mal sagen ,ja ich bemühe mich auch die Lampen originalgetreu zu restaurieren.Wenn mir die Sache aber zu teuer wird,oder ich die Teile nicht beschaffen kann,oder mir das Wissen fehlt zum Beispiel bei der Farbgebung dann begnüge ich mich damit die Lampe einigermassen schön zu restaurieren.das nennt man dann "aufgeschönt".
Und ja Martin die Frauen würden wohl nicht über sowas diskutieren oder gar streiten.Aber die Frauen reagieren bei anderen Sachen sehr sensibel was für uns dann wieder unverständlich ist.

Gruß,Reinhard
Re: HASAG
14. März 2015 18:02
Hallo Reinhard,

das sollte überhaupt kein Angriff gegen dich sein. Hier werden eben ganz unterschiedliche Ansätze bei der Sammlung und Restaurierung von Lampen verfolgt: Die einen nehmen die Lampen eigentlich nur in Betrieb, reinigen/ersetzen dazu die nötigsten Teile usw. Andere wiederum versuchen, die Lampen möglichst originalgetreu wiederherzustellen und scheuen dazu keine Kosten und Mühen: da werden sogar Teile aufwändig nachgefertigt! Wieder andere bringen die Lampen in einen Zustand, den es so nicht notwendigerweise im Original gegeben haben muss, einfach nach eigenem Geschmack. Oder es werden Teile verschiedener Lampen und tw. Eigenbauten zu "Frankenlampen" zusammen gebaut. So habe ich z.B. eine Mewa mit einem kupferfarbenen Tank à la Phoebus versehen. Sieht richtig gut aus! Aber das mache ich eben nur mit solchen Lampen, die nicht so selten und teuer sind. Und demnächst baue ich mir aus ein paar übrig gebliebenen Hasag-Fragmenten mal eine Tischlampe zusammen.

Ich habe mittlerweile eine gewisse "Entwicklung" durchlaufen. Früher habe ich fast alle Typen gesammelt und mir konnten die Lampen nach der Instandsetzung nicht "neuwertig" genug aussehen. Es gab aber immer wieder Schäden, die bei einem gewissen Perfektionismus einfach nicht mit vernünftigem Aufwand zu beheben waren, zumal mir dazu die technischen Mittel und Fertigkeiten fehlen. Jetzt stelle ich die meisten Lampen in einen Zustand wieder her, der durchaus das Alter noch vermuten lässt. Aber ich bin natürlich immer auf der Suche nach Exemplaren, bei denen das dann auch noch möglichst gut aussieht, weil die Lampen wenig gebraucht und gut gelagert wurden. Der Haken an der Sache ist, dass diese Schätzchen recht selten sind, meistens sehr teuer gehandelt werden und auch oft noch Fertigungsfehler haben (offenbar dann der Grund, warum sie wenig gebraucht wurden). Aber gut Ding will Weile haben; Geduld ist nicht nur bei unserem Hobby eine Tugend.

Gruß, Martin

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