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PICOSTAR 500CP
geschrieben von Mandragora officinales 
PICOSTAR 500CP
29. März 2015 17:57
Hallo Lampenfreunde

Schon länger wollte ich so eine Picostar in meiner Sammlung haben.
Nach meinen Internetrecherchen wurde die Picostar bei der Firma Meyer&Niss in Hamburg-Bergedorf hergestellt.
Ich habe keine Ahnung von wann bis wann dort Starklichtlampen hergestellt wurden.
Es werden auch immer wieder andere Marken mit dieser Firma in Verbindung gebracht.
Weiß darüber jemand genaueres ?

Meine Lampe ist am Handrad,am Innenmantel,auf der Haube und auf dem Manometerdeckel mit CL gemarkt. (Continental ? )

Diese Lampe weist eine ganze Fülle von technischen Besonderheiten auf.

-Außerst bizarrer Zentrierboden mit integrierter Spiritusvorheizschale.
-Die Form des Druckbehälters lässt die Lampe größer erscheinen.Ob der Tank wirklich etwas mehr Volumen hat als der Tank einer Petromax frag ich mich gerade ?
.Kurz vor dem sehr schön verarbeiteten Pumpendeckel befindet sich auf der Unterseite des Pumpenschachts ein kleines Löchlein.Wohl damit die Pumpe mehr Zug bekommt.
Auch das Pumpenbodenventil ist wieder eine eigenständige für mich bis jetzt ungesehene Bauart.Leider ist der untere Teil des Pubos gar nicht mehr vorhanden.
-Zinkgussrapidhebel,außerhalb des Tragegestells.
-Ganz besonders interessant ist der Anschlußkörper und das Steigröhrchen mit aufgeschraubter Düse.
-Flammschutzrohr könnte aus VA-Blech sein.Ich weiß es nicht.Jedenfalls kein Messing und kein mag.Eisen.
-Manometer ist gleich aufgebaut wie bei meinen Petromax-"Sicken"
-Die Bauweise von Rapidhebel und Manometer lässt mich vermuten daß die Lampe schon Anfang oder Mitte der Fünfzigerjahre hergestellt wurde.
-In der Überwurfmutter auf der Excenterwelle befand sich noch Hanf als Stopfdichtung.
-Die Mischkammer ist aus magnetischem Eisen.
-Auf dem Tonbrenner steht Alemannia und nicht Germany.
-Zentrales Mischrohr.Befestigung durch zwei Muttern.( Bei meiner Lampe fehlte leider eine der beiden Muttern. ) Einmal eingestellt verrutschte der Mischrohrabstand bei dieser Konstruktion dann nie wieder.Ich weiß nicht warum man dann später bei Petromax von dieser einfachen aber guten Konstruktion abkam.

Fazit.
Diese Lampe ist vom Allerfeinsten.
Ich bin überrascht daß schon so kurz nach dem Krieg wieder so hochwertige Starklichtlampen hergestellt wurden.
Ob sie damals teurer war als eine Petromax ?

Gruß,Reinhard



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.15 23:10.


Re: PICOSTAR 500CP
30. März 2015 08:58
Hallo Reinhard,

Glückwunsch. die Lampen sind nicht sehr verbreitet.

>Nach meinen Internetrecherchen wurde die Picostar bei der Firma Meyer&Niss in Hamburg-Bergedorf hergestellt.
>Ich habe keine Ahnung von wann bis wann dort Starklichtlampen hergestellt wurden.
>Es werden auch immer wieder andere Marken mit dieser Firma in Verbindung gebracht.
>Weiß darüber jemand genaueres ?

Hans Werner ist hier der Meyer und Niss Spezi.
Ich weiß niur, dass die für die Marke Turm verantwortlich waren. Hans Werner weiß da weitaus mehr.

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: PICOSTAR 500CP
30. März 2015 21:53
Hallo Torsten,

Danke für den Hinweis.
Ich würde mich sehr freuen wenn der Hans Werner meinen Beitrag sehen würde und uns etwas über Picostar und die aus meiner Sicht fast schon geheimnisvolle Firma Meyer und Niss erzählen würde.

Bei meiner Picostar gab es noch 3 Probleme die ich bewältigen mußte.
1.Eine der 4 Stangen des Tragegestells war unten ausgebrochen.Konnte ich aber leicht festlöten.
2.Undichtigkeit am Rapid.Die steinharte Rapiddichtung mußte ich ja austauschen.Die aktuellen Petromaxdichtungen sind aber höher .So mußte ich das Gummi herauspopeln ,mit dem Messer halbieren und mit einer Rohrzange in die alte kürzere Fassung drücken.Das größere Problem aber war daß die Feder des Zinkgussrapidhebels keine Kraft mehr hatte.Ich habe sie dann herausgeholt und gegen eine bessere aber ältere Feder einer 2827 getauscht.Jetzt schließt der Hebel wieder kräftig und ist absolut dicht.
3.Eine Petromaxnadel kann man nicht auf das Gestänge einer Picostar schrauben.Also habe ich das obere Teil des Gestänges gegen ein Petromaxgestänge ausgetauscht,abgesägt ,Gewinde verlängert,passt.
Weil ich ein komplett neues Vergaserfussventil einbaute mußte ich dann auch noch das Unterteil des Gestänges etwas abdrehen damit das Ventil sauber öffnet und schließt ohne daß das Handrad schwer geht.Vom Federn kürzen halte ich nichts.

Der Rapid funktioniert noch nicht einwandfrei,da muß ich nochmal nadeln.Und das Manometer zeigt zu wenig an.Aber damit kann ich leben.
Hauptsache sie leuchtet sehr schön.

Verwendeter Kraftstoff: Petroleum PTX2000
Verwendeter Glühkörper: AIDA 500/600

Gruß,Reinhard


Re: PICOSTAR 500CP
02. April 2015 18:17
Hallo Reinhard,

nachdem mich Torsten so großartig angekündigt hat, hoffe ich, dass ich die Erwartungen erfüllen kann.

Ich denke, ein Großteil deiner Fragen wird in den folgenden beiden Beiträgen geklärt:

[forum.hytta.de]

[forum.hytta.de]

Die Firma Meyer und Niss ist nicht wirklich geheimnisvoll, sondern durchaus nicht unbekannt. Ich denke, die Marke Turm sagt dir etwas. Sie gehörte während der gesamten zeit ihres Bestehens der Firma Meyer und Niss.

Durch Unterlagen nachweisen kann ich die Marken Picostar und Daylite von 1954 bis 1970. Während der gesamten Bauzeit wurde der gleiche Typ Rapid-Hebel verwendet. Er kann also nicht als Maßstab für die genauere Festlegung der Bauzeit dienen.

Preise kann ich dir auch liefern.

1954 kostete eine 500er ohne Rapid 7,02 US$, mit Rapid 7,62 US$;
1969 kostete eine 500er ohne Rapid 12,52 US, mit Rapid 13,70 US$
(Preis im Großhandel ab Werk, Vergleich und Umrechnung ist selbst vorzunehmen ;-)

Schöne Ostern

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: PICOSTAR 500CP
02. April 2015 23:27
Guten Abend Hans-Werner,

Ich danke Dir für die geballte Ladung an Information.
Schon seit Stunden denk ich darüber nach......
Dann wurde also während der ganzen Bauzeit der Löffelrapid verwendet,interessant.
Und die Lampe gab es also auch in grün und in rot.
Die Daylite sah gleich aus wie die Picostar,oder ?
Und bei den älteren Modellen waren die Lüftungsschlitze im Tragegestell noch senkrecht und nicht schräg,richtig?
Der Tankinhalt wird mit 1,2 Liter angegeben ,die Leuchtdauer aber wie bei der Petromax 8 Stunden für die 500CP-Lampe.

Und die Picostar wurde also bis 1970 in Hamburg-Bergedorf produziert wogegen die Werkshallen der Firma Petromax in Altena schon 1965 besenrein waren wie Roland Loos mir einmal schrieb.

Interessant sind auch die Preise in Dollar.Wenn ich mich recht erinnere war zu Adenauers Zeiten ein US-Dollar so um die 4 DM wert.Ich weiß nun leider nicht wieviel ein Arbeiter so um 1960 im strukturschwachen Oberschwaben verdiente.Aber so etwa 10 US-Dollar waren zu der Zeit sicherlich noch eine kostspielige Anschaffung .

Nun die Picostar steht auch jetzt auf dem Tisch und leuchtet .Und ich denke bei einem Guten Tropfen über die Zeit nach als diese Lampe hergestellt wurde.

Vielen Dank nochmals für deinen äußerst informativen Beitrag zur Picostar.

Gruß,Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.15 22:42.


Re: PICOSTAR 500CP
06. April 2015 19:54
Kleiner Nachtrag zur Picostar.

Die Lampe lässt sich jetzt wieder problemlos mit Rapid starten und das Manometer funktioniert auch wieder ordentlich.

Die Haube hat eine Aussparung für die Schraube eines Mischrohrpaddels.Bei meinem Modell ist aber gar kein Mischrohrpaddel vorhanden.Auch habe ich inzwischen in den Weiten des Netzes gesehen daß es verschiedene Hauben für Picostarstarklichtlampen gab.
Wer hat auch eine Picostar ?

Gruß,Reinhard


Re: PICOSTAR 500CP
07. April 2015 16:46
...ich!
guckst du hier! Bei meiner ist die Haube etwas seltsam, ansonsten inde ich auch, dass die Lampe sehr solide ist, aber auch höllisch laut (und hell) im Betrieb.
Gruß, Martin

-----
No electrons were harmed in the posting of this message, although several might have been accelerated against their collective will.
Re: PICOSTAR 500CP
07. April 2015 21:42
Hallo Martin,

Es freut mich daß auch du stolzer Besitzer einer Picostar bist.
Ich würde gerne mal die Haube deiner Lampe von oben sehen.
Auch scheint bei deiner Lampe noch etwas auf dem Typenschid draufzustehen.
In grün würde mir so eine Picostar oder Daylite besonders gut gefallen.
Sehr hell ist meine Lampe auch.Mit dem grobmaschigen Sea Anchorsocken aber nicht mehr so laut dafür aber nicht mehr ganz so hell wie mit dem AIDA-Glühkorper.

Gesternabend habe ich sie mal voll aufgepumpt und dann hat es mir den Qualitätssocken zerschossen.
Übrigens bei der Erstinbetriebnahme hatte ich es zuerst mit zwei Sea Anchorsocken versucht.Bei denen ist jedesmal die Naht unten aufgegangen.Es war aber mein Fehler denn ich hatte um den Socken eine Form zu geben,sie mit Spiritus beträufelt.
Heuteabend habe ich wieder so einen Sea Anchorsocken genommen.Diesmal habe ich ihn aber nicht mehr mit Spiritus benetzt.
Außerdem habe ich die Lampe vorgewärmt das Handrad gleich aufgemacht und dann den Druck ganz ganz langsam erhöht.Inzwischen habe ich hochgepumpt und der Socken hält immernoch.Sehr weiß und hell.
Auf dem einen Bild habe ich meine Anchor neben die Picostar gestellt nur um zu zeigen was für eine schöne große Form dieser Anchorsocken hat.Man sieht deutlich daß er sehr viel größer ist als der leuchtende Sea Anchorsocken in der Picostar.Es gibt da nämlich verschiedene Socken.Bei dieser 15 Jahre alten Anchor 950 die ich damals NOS gekauft habe waren 3 original Glühkörper dabei.Es sind die hellsten Glühkörper die ich je hatte.Es widerspricht vielen Berichten über diese asiatischen Socken.
Und ich mische mich aus verschiedenen Gründen äußerst ungern in diese "Sockendiskussion" ein.Aber wer meine Anchor 950 mit diesem Anchorsocken hat leuchten sehen wird es nicht mehr so schnell vergessen.

Gruß,Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.15 21:43.


Re: PICOSTAR 500CP
16. April 2015 21:32
Hallo Reinhard,

jetzt denke ich wieder daran, dass ich auch noch zwei Familienbilder einstellen wollte ;-))

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info


Re: PICOSTAR 500CP
16. April 2015 21:51
Wow !

Hans-Werner das ist ja echt klasse.
Ich kann mir vorstellen daß diese Sammlung einmalig ist.
Mir springen da sofort die unterschiedlichen Formen der Druckbehälter und die unterschiedlichen Hauben ins Auge-
Wenn ich richtig sehe gab´s da drei unterschiedliche Druckbehälter.
Kannst du aufgrund der unterschiedlichen Druckbehälter und Hauben denn sagen welche Lampe älter als die andere ist usw.?
Die 12.Lampe ganz rechts sieht genauso aus wie die meinige.

Die Sammlung gefällt mir sehr gut.Hat nicht jeder.Glückwunsch.

Gruß,Reinhard
Re: PICOSTAR 500CP
17. April 2015 14:14
Hallo Reinhard,

es freut mich, dass dir meine Sammlung gefällt!

Allerdings sind hier nur sechs unterschiedliche Lampen abgebildet - dafür aber mit Vor- und Rückseite. ;-)

Ich habe noch drei weitere aus diesem "Umfeld", von denen ich erst die Bilder suchen muss.

Mehr nächste Woche - im Moment habe ich keine Zeit dafür.

Grüße

Hans-Werner

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