Hallo auch,
in der Tat ist es so, dass die Reinigung ein massives Problem ist, an dem aber auch schon erfolgreich gearbeitet wird. Ein Ex-"Kollege" von mir (ich durfte ihm vor fast 10 Jahren mal als Praktikant bei einem Forschungsprojekt assistieren...) hat sich in dem Bereich selbständig gemacht und baut heute Anlagen, die sowas im Leistungsbereich 30-300 kWel. für Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Verwertung von Biomasse und brennbaren Prozessabgasen machen. Nebenbei wendet er sein Filterprinzip auch in der Abgasreinigung an.
Auf
lignogen.de mal auf "Technik & Verfahren" gehen und dann auf "Thermische Konversion", da steht schon mal einiges drin.
Weiters bin ich noch vor Jahren mal über die Seite von Mark Nye, Nye Thermodynamics, gestolpert. Sein Projekt
"NT6" ist in der Hinsicht ebenfalls interessant, er betreibt eine Miniturbine (de facto einen Turbolader aus dem Automobilbereich) mit Holz-Schwelgas und plant das mit einer freilaufenden Generatorturbine zu kombinieren, wo er Leistung abnehmen kann.
Was beim Anzapfen eines existierenden Kessels evtl. noch zu berücksichtigen ist, ist der Wärmehaushalt der Anlage. Wenn da zu viel Gas abgenommen wird, könnte ich mir vorstellen, dass möglicherweise die Reaktion zum Erliegen kommt, weil der Rückheizeffekt des "unten brennenden Feuers" zu gering wird.
Außerdem ist bei diesen ganzen Schwel-Geschichten natürlich
Vorsicht geboten, bei einem Leck sind da schnell mal größere Mengen von CO (was ja eine der maßgeblichen, erwünschten brennbaren Komponenten ist) unterwegs. Ein Bekannter von mir hat nach dem Krieg bei einer Spedition gelernt und ein anderer Lehrling, der früh als erster die Holzvergaser der LKWs zu beschicken und anzuheizen hatte, lag eines Morgens bewusstlos in der Garage am Boden. Dass er nach Verbringen an die frische Luft wieder zu sich kam und keine bleibenden Schäden davon trug, war wohl u.a. der etwas zugigen Baracke und dem rechtzeitigen Eintreffen meines Bekannten zu verdanken. Ein Einzelfall ist das sicherlich nicht gewesen, da das Thema damals auch in der entsprechenden Unfallverhütungsvorschrift behandelt wurde.
Viel Erfolg jedenfalls mit dem Versuch, das ist ein hochspannendes Feld, wo sich aktuell einiges bewegt!
Viele Grüße,
Arno