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Petro Pintsch 150 CP
geschrieben von Mandragora officinales 
Petro Pintsch 150 CP
11. August 2017 01:00
Hallo Lampensammler,

Ich habe diese kleine Petro Pintsch ersteigert.
Leider mußte ich feststellen daß der komplette Innenmantel fehlt.
Jetzt weiß ich auch warum sie so billig war.
Anscheinend hab nur ich das nicht gesehen.

Aber sie ist der Beweis daß es nicht nur 350/500 CP Lampen von dieser Marke gab.
Bin auch immernoch am recherchieren von wann bis wann und wo diese Petro Pintsch Starklichtlampen hergestellt wurden.

Ich habe folgendes herausgefunden:
Ich betone aber ausdrücklich daß in den von mir gelesenem Bericht nichts von einer Starklichtlampenproduktion steht.
Folgende Eckdaten sind aber trotzdem sehr interessant und geben Anlass zu Spekulationen.

Pintsch war bis 1945 nach der Firma Osram der zweitgrößte Glühlampenhersteller im deutschen Reich.Standort Fürstenwalde.

1946 wurde in Hamburg die Julius Pintsch AG gegründet von ehemaligen Mitarbeitern.

1948 wurde in Konstanz die Firma Pintsch Elektro Gmbh gegründet.

1958 wurde das Werk in Konstanz von der Bamag-AG aufgegeben.

Nun zurück zu meinem Lämpchen.
Ein Innenmantel von Hipolito/Geniol passte nicht so einfach hinein.
Ich habe den oberen Ring eines alten unbrauchbaren Hipolitotragegestells genommen und ihn als Adapter verwendet.
Passt prima und das Lämpchen leuchtet super.
Ich stelle noch ein paar Bilder der Lampe ein.
Von den Teilen passt von Petromax fast gar nichts.

Gruß,Reinhard


Re: Petro Pintsch 150 CP
11. August 2017 05:54
Hallo Reinhard,

Markenanmeldungen wie z.B.: Daylite, Picostar, Kerolight fanden über das Werk in Konstanz statt,
in dem auch die Fertigung von Petroleumlampen statt fand.

Meyer & Niss, Hamburg übernahmen die Marken dann sehr wahrscheinlich als das Werk in Konstanz
aufgegeben wurde.

Grüße
Jörg


Re: Petro Pintsch 150 CP
11. August 2017 13:19
Hallo Jörg,

Das ist natürlich absolut seriös.
Auf sowas habe ich gewartet.
Vielen vielen Dank !

Vielleicht gelingt es uns noch genaueres herauszufinden.
Welche Lampentypen wo und wann hergestellt wurden.
Es gab ja welche mit rundlichem Tank und geraden Lüftungsschlitzen an Tragegestell und Haube.
Und es gab welche mit breitem Tank und schrägen Lüftungsschlitzen an Tragegestell und Haube.
Außerdem gab es verschiedene Hauben.Meine kleine Pintsch hat nur 4 Holme.
Gemeinsames Erkennungsmerkmal war immer das dunkelrote Handrad.Bei der kleinen Pintsch ungemarkt und bei meiner Picostar und bei der grünen Daylite steht jeweils Germany CL drauf.Nur die Picostar hat einen ordentlichen Tragehenkel.
Die beigefügte Betriebsanleitung der grünen Daylite ist laut Printmark von 1970.

Das Bauprogramm und die Markenvielfalt dieser Lampen ist doch wesentlich umfangreicher als ich noch vor etwa 2 Jahren angenommen habe.
Ich habe inzwischen auch eine 200 oder 250 CP Lampe und sogar eine 450 CP Lampe gesehen.
Aber man kann nicht alles kaufen.(Hätte ich doch tun sollen )

Vielleicht gelingt es uns herauszufinden welche Lampen noch in Konstanz und welche in Hamburg hergestellt wurden ?
Und noch eine Frage muß geklärt werden:
Hat Pintsch vor oder während des Krieges vielleicht auch schon Starklichtlampen gebaut ?

Auf den Bildern sieht man meine drei Lampen von links nach rechts:

Daylite ,Betriebsanleitung 1970,350 CP (nach meiner Einschätzung letzte Version bis zum Ende im Jahr 19xx ???
Petro Pintsch 150 CP ohne Pumpenbodenventil (nach meiner Einschätzung frühe 50ziger Jahre)
Picostar 500 CP hochwertige Bauteile. ( nach meiner Einschätzung 60ziger Jahre.)

Gruß,Reinhard


Re: Petro Pintsch 150 CP
11. August 2017 16:44
Hallo Reinhard,

Hans-Werner unser Experte für Meyer & Niss kann Dir dazu sicherlich etwas mehr schreiben. Er hat ja mittlerweile auch einige
Day-Lite und Picostar Laternen sowie Sturmlaternen aus dem Hause Meyer & Niss.

In meinem Archiv habe ich Prospektmaterial zu Day-Lite & Picostar aus den Jahren 1954, 1968, 1969 und 1970.
Die Infos aus dem Jahre 1969 stammen sogar von Dir!

Die Geschäftsbriefe +Prospekte aus dem Jahr 1968 tragen bereits das Firmenzeichen von Meyer & NIss.

Die Schreiben aus dem Jahre 1954 sind von der Hamburger Firma Johannes Morin & Co. die ein Jahrzehnte langer
Partner der Firma Hermann Nier war.
In den 50er Jahren wurden die Laternen sicherlich noch von Petro Pintsch gebaut. Eventuell geschah die Übergabe im Jahre
1958 oder 1959 als die BAMAG das Werk Konstanz aufgegeben hat.

Julius Pintsch fertigte im Jahre 1915 zumindest mal Niederdruck Starklichtlampen und Brenner.

Im Anhang mal ein Prospekt aus dem Jahre 1954.

Grüße
Jörg


Re: Petro Pintsch 150 CP
12. August 2017 11:05
Hallo Jörg,

Sehr schöner Prospekt.
Gut daß ich der französichen Sprache nochimmer einigermaßen mächtig bin.
Der Prospekt zeigt auch eine kleine Day-Lite !
Und er zeigt daß die kleinen wohl zuerst 150 und dann 200cp hatten,die mittleren zuerst 300 und dann 350 cp und die stärksten zuerst 450 und dann 500 cp hatten.Höchstwahrscheinlich sind die 150,300 und 450 cp Lampen die älteren aus den ganz frühen 50zigern.

Gruß,Reinhard
Re: Petro Pintsch 150 CP
12. August 2017 14:06
Hallo Reinhard,

in den Prospekten aus den Jahren 1968 und 1970 werden nur noch Drucklampen mit einer Leuchtstärke von
350 HK und 500 HK erwähnt.

In einem englischen Prospekt den ich mal von Roman auf der Mauer erhalten habe werden die Typen mit
200 HK, 350 HK und 500 HK beschrieben. Die 350 + 500 HK Laternen wurden damals mit und ohne Schnellstart
Vorrichtung angeboten. Der Prospekt enthält leider keine printers mark oder einen anderen Hinweis auf das Jahr.

Grüße
Jörg
Re: Petro Pintsch 150 CP
12. August 2017 15:05
Hallo Jörg und natürlich auch alle anderen interessierten Leser,

Daraus ergibt sich doch folgendes :
Zuerst wurden die Lampen mit einer Leuchtkraft von 150,300 und 450 CP angeboten
Dann mit 200,350 und 500 CP.
Und gegen Ende nur noch mit 350 und 500 CP.(Ähnliches geschieht derzeit bei Petromax ! )
Sehr schade daß auf deinem englischen Prospekt keine Printmarke oder ein anderer Zeitnachweis drauf ist.

Bin grad wieder mit meiner kleinen Petro Pintsch beschäftigt.
Konnte sie durch den Tausch von Düse und Pumpenleder weiter verbessern-
Für die Pumpenleder benutze ich neuerdings auch Rizinusöl.( A la Forenmitglied Erich )
Es hat wirklich eine gute saugende Wirkung.

Nun passt aber die Haube noch nicht ganz auf den Hipolito Innenmantel.
Das Löchlein auf dem einen Bild müßte auf einer Nobbe einrasten und auf der gegenüberliegenden Seite auch.
Auf dem französichen Prospekt sieht man den Innenmantel.
Nun frag ich mich ob der Innenmantel der kleinen 150 CP Lampe auch so ausgesehen hat ?
Nun leuchten tut sie ja super und auffallen tut es wohl nur mir selbst.Aber perfekt ist es nicht.

Aber jetzt nochmal speziell zu dir Jörg.
Es wäre schön wenn wir jetzt noch wirklich alle jemals bei Petro Pintsch und Mayer&Niss hergestellten Marken herausfinden könnten.
Da wären also Petro Pintsch,Day-Lite,Picostar.
Und vielleicht noch Kero Light,Petrostar,Red Bull,Bosse und wer weiß noch welche ?
Bei den ersten drei können wir schon sicher sein aber bei den anderen komm ich schon leicht ins schwimmen.Da müssen wir noch weiterforschen.Oder sammeln und nachschauen.

Gruß,Reinhard


Re: Petro Pintsch 150 CP
13. August 2017 06:24
Hallo Reinhard,

in Gesprächen mit anderen Drucklampen Sammlern sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass Bosse ebenfalls aus dem
Hause Pintsch oder Meyer & NIss stammen muss.

Hier sind die Warenzeichen die Pintsch nach dem Krieg sich hat sichern lassen:
Dalite
Day-Lite
Kero-Pintsch
Kero-Star
Kerolight
Picostar + Logo
Pintsch-Licht*
Sirius*

Die beiden mit * wurden von der Pintsch-Bamag, Berlin angemeldet.
Meine Warenzeichen Unterlagen gehen bis zum Jahr 1966.

Hier die von Meyer & Niss:
Calorifix
Calorilux
Lucifer
Marke Turm
Turm Logo

In einem Prospekt zur Picostar Laterne der sich im Archiv von Hans-Werner befindet heißt es:

PICOSTAR ist ein echtes Turm Erzeugnis - besonders geeignet für.........

Warenzeichen für den Export müssen nicht zwingend in der BRD mit angemeldet worden sein. Da genügte dann
eine Anmeldung in dem Land / den Ländern für das sie bestimmt waren.

Grüße
Jörg
Re: Petro Pintsch 150 CP
13. August 2017 13:49
Hallo Jörg,

Na das ist doch schonmal was !
Vielen Dank

Nach deinen Worten .und meinen "Sichtungen" ist es durchaus möglich daß es noch weitere Marken von Starklichtlampen die bei Pintsch oder Meyer&Niss hergestellt wurden gibt.

Wo und wann wurde eigentlich der Name "Petro Pintsch" eingetragen ? So wie er auf meiner Lampe steht.

Gruß,Reinhard


Re: Petro Pintsch 150 CP
13. August 2017 16:15
Hallo Reinhard,

von der Firma Julius Pintsch, Berlin habe ich die Markeneintragungen aus den Jahren 1897 bis 1925.
Danach taucht bis nach dem WKII in der Klasse 4 (Beleuchtung) nichts mehr auf!

Die Marke 'Petro-Pintsch' ist weder vor dem WKII mit dabei noch danach!

Es gibt auch keine andere Firma die diese Wortmarke oder eine Ähnliche verwendet hätte.

Grüße
Jörg
Re: Petro Pintsch 150 CP
13. August 2017 18:24
Reinhard,
tausch' dich doch mal mit Christian Leopoldt aus, er betreibt die Seite 500HK.de.
Leo hat (mindestens) eine Petro-Pintsch und eine Bosse. Ich würde aufgrund der starken Ähnlichkeit zu den anderen Laternen aus dem Hause Meyer & Niss vermuten, dass sie aus derselben Fertigung stammen könnten.
Gruß, Martin

-----
No electrons were harmed in the posting of this message, although several might have been accelerated against their collective will.
Re: Petro Pintsch 150 CP
13. August 2017 18:43
Moin Martin,

Ich habe leider nur jeweils eine Petro-Pintsch und eine Bosse. Gehe auf Grund der frapierenden Ähnlichkeiten aber auch davon aus, das diese Lampen wie die anderen genannten auch von Meyer & Niess kommen.
Ich habe Lampen mit den Bezeichnungen DayLite, PicoStar. Die beiden Lampen von Petro-Pintsch und Bosse unterscheiden sich durch ihre Tankform von den anderen genannten.

Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Leo

Meine Sammlung: 500hk.de
Re: Petro Pintsch 150 CP
13. August 2017 19:11
Hallo Jörg,

Vielen Dank nochmals für deine Nachforschungen.

Ich finde was wir da gemeinsam herausgefunden haben war gar nicht so schlecht.
Sammler wollen halt sowas wissen.

Gruß,Reinhard
Re: Petro Pintsch 150 CP
28. Oktober 2017 13:03
Hallo zusammen,

Heute habe ich eine Petro-Pintsch 500 CP und eine Pico-Star 200 CP bekommen.
Diese beiden Lampen stammen direkt aus Konstanz am Bodensee wo sie wahrscheinlich auch hergestellt wurden.
Die große Petro-Pintsch hat ein hauchdünnes Auer P 40 Glas.
Bei der kleinen Pico-Star ist diesmal auch der Innenmantel dabei.So einen habe ich noch nie gesehen.
Beide Lampen sind mit denselben ungemarkten Manometern und ungemarkten Handrädern ausgerüstet.
So einen Manometer kenne ich bis jetzt nur von meiner portugiesischen FAMA.Bei dem ist allerdings ein Hipolitoskalenblatt drin.

@Jörg
Hast du den Namen Petro-Pintsch inzwischen als eingetragene Marke gefunden ?
Oder war es eine Marke aber keine registrierte Handelsmarke ? Die vielleicht woanders dazugehörte ?
Bitte am Ball bleiben.

Gruß,Reinhard


Re: Petro Pintsch 150 CP
30. Oktober 2017 00:40
Oha ...
In Bad Saulagu sind die also gelandet. Schön.
War auch an denen dran, aber es hat nicht sollen sein.
Deswegen mein Glückwunsch an Dich!

Die sahen ja auf den Auktionsbildern schon gut aus,
aber auf Deinen Fotos noch viel besser.
Gib schön auf sie acht!

Gruß Rüdiger
Re: Petro Pintsch 150 CP
30. Oktober 2017 17:00
Hallo zusammen,

--------------Ja Rüdiger,Bad Saulgau wird immer mehr zum Zufluchtsort für heimatlose und misshandelte Petroleum. und Benzinlampen............

Noch einiges interessantes zu Petro Pintsch und Picostar.

- Mischkammern sind aus Stahl.
- die Handräder waren zu meiner großen Überraschung früher mal schön blau ! Sonst waren die bei den Lampen doch immer so weinrot.
- beide Düsen sind mit KL gemarkt.Weiß jemand etwasüber diese Markierung,Hersteller ?

Alle Teile sind anderst wie bei Petromax.Nur auf den Tanks und Düsen sind Markierungen.
Auf die kleine Picostar passt einzig nur der Schirm der Petromax 900.Auf die große Pintsch passt nur so einigermassen ein Butterflyschirm.Alles andere passt nicht - und ich hab wirklich viele Schirme.

Gruß,Reinhard


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