Der möglichen Ursachen sind zwei:
(1) Zu viel Wasser im Brennspiritus. Wasserdampf macht wie Ethanoldampf Spruhtz an der Düse, saugt also Luft an, braucht aber keine Luft zum Verbrennen. Folge: Der Ethanolanteil bekommt zu viel Luft, die Latüchte geht zu mager. Als es noch die Bundesverwaltung für Branntwein gab, konnte man sich darauf verlassen, dass man "azeotropen" Ethanol bekommt, mit 95,6 %. Heute füllt jeder Abfüller ab, was er lustig ist, und Wasser ist eben billiger als Ethanol.
Exkurs: Wer meint, seinem antiken Spiritusglühlicht etwas gutes zu tun, wenn er dasselbe mit 100 %-igem Ethanol betreibt, irrt sich. Die Lampe geht damit zu fett. Der 100 %-ige ist erst in den letzten Jahren in Mode gekommen, den gab es zu der Zeit, als die Lampen gebaut worden, schlichtweg nicht im normalen Handel.
(2) Düse zu klein; möglicherweise im Lauf der Jahrzehnte zu klein geworden, z.B. durch Korrosion [1].
Effekt (2) vermute ich auch bei meiner Marla, die geht mit 96,6 %-igem Ethanol (Lieferantenangabe) zu mager. Da mir Düsenaufpopeln hier zu heikel erscheint, habe ich mir aus Blech einen Clip gebogen, mit dem ich die Luftzufuhr einstellen kann.
MfG Ludwig
[1] Dass Düsen kleiner werden können, ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Vergl. hierzu Carl Hertweck, Besser machen - Arbeiten an Motorrädern, Teil 2, Stuttgart 1965, Seite 65.