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Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
geschrieben von Mandragora officinales 
Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 10:59
Hallo zusammen,
Ich habe letzte Nacht einen hochinteressanten Bericht von Martin K zu diesem Thema im englischen Forum gelesen. Er stützt sich auf ein Dokument von 1958 aus dem Staatsarchiv in Leipzig das Jörg W dort gefunden hat.
Da habe ich doch glatt mitten in der Nacht meine 12 infragekommenden Lampen hervorgeholt und angeschaut.
Meine erste Lampe sieht so aus:.Auf dem Tank steht HASAG eingraviert. Sie hat aber noch kein Gütesiegel oben auf der Haubenmutter. Sie ist ganz aus Messing, hat an der Stelle wo ein Manometer sein könnte eine Stopfschraube und am Tankboden war ein großes schwarzes M im Kreis mit Mewa. Große Vorheizschale, Pilzkopfvergaser, Messingbrenner mit Stahlsieb. Ich nehme dann halt mal an daß es eine Vorgängerin der VEB 61L ist. Vielleicht eine VEB 51L??
Dann habe ich zwei VEB Leipzigerwerke 351 L. Diese beiden sehen gleich aus wie die Hasag 351L.Haben aber keinerlei Hasag Markierungen mehr.Sie haben einen grün lackierten Stahltank, große Vorwärmschale, Pilzkopfvergaser, Messingbrenner mit Stahlsieb.Die anderen Bauteile sind bei der VEB 351L aus Eisen und Messing sehr unterschiedlich kombiniert.

Dann habe ich 5 VEB Leipzigerwerke 361L.
Die VEB 361L unterscheidet sich von der VEB 351L ganz erheblich. Sie hat auch einen grün lackierten Stahltank, eine viel kleinere Vorwärmschale, einen neuen Universalvergaser, Mischkammer aus Eisen mit Keramikbrenner. Am Boden des Tragegestells ist keine bewegliche Klappe für die Vorwärmvorrichtung mehr vorhanden. Alle meine 5 VEB 361L haben ein Gütesiegel auf der Haubenmutter und zwar eine 1 im Dreieck.

So und nun wird es für mich schwierig. Nun habe ich nämlich noch 4 "BAT" und ich weiß nicht wie deren korrekte Typenbezeichnungen sind.
Da wären eine BAT die bis auf zwei Feinheiten genau gleich aussieht wie die zuletztgebauten VEB 361L.Bei ihr ist auf dem Zentrierboden 4 mal BAT eingrstanzt und die Verschlußschraube der Haube ist im Durchmesser kleiner und trägt kein Gütesiegel mehr. Wie heißt diese Lampe? Vielleicht BAT361L, oder bekam sie eine neue Bezeichnung?
Dann habe ich noch 2 BAT 270.Ich denke das 270 bezieht sich wohl eher auf die Lichtleistung. Auf 270 cp. Aber die wirkliche Typbezeichnung der Lampe könnte auch eine andere sein,oder?
Und als letztes kommt noch ein schwieriger Fall.
Sieht aus wie eine 61 L, mit Manometer, aus Messing vernickelt, hell glänzend, kleine Vorwärmschale, Vergaser wie 361L,Mischkammer aus Eisen mit Keramikbrenner. Auf dem Tank ist HASAG eingraviert und darunter steht Made in Germany. Sie hat auch die kleine Haubenmutter ohne Qualitätssiegel. Es könnte deshalb auch eine BAT sein. Ist es eine BAT 61L oder wie heißt diese Lampe?
In meiner Sammlung haben die ganz alten VEB's und die BAT's keine Gütesiegel auf den Schrauben der Haubenkappen.

Vielleicht gelingt es uns mal eine Tabelle aller Nachfolgelampen der HASAG 351L in richtiger Reihenfolge und korrekter Bezeichnung zu erstellen?

Gruß, Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.20 11:22.
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 13:47
Hallo Reinhard,

wenn ich Deine Typenbezeichnungen lese sträuben sich bei mir die Nackenhaare!!

Im Netz kursieren leider viel zu viele völlig falsche Bezeichnungen für die Hasag Laternen
die nach dem Krieg gefertigt wurden!

Es gab weder eine VEB 61L oder eine MEWA 61L.

Die korrekte Bezeichnung der Drucklampen die in der DDR verkauft wurden lautete ganz profan:
Starklichtlaterne 351 L oder Ln (je nach Baujahr) 350 H.K.

Die BAT Laternen wurden ab 1962 in Beierfeld gefertigt. Ausgangsmodell war die Hasag 361 L.
Aus Leipzig wurde ein kompletter Werkzeugsatz im Jahre 1962 nach Beierfeld geschickt.
Die Beierfelder überarbeiteten diese Laterne jedoch dermaßen, dass man schon von einem
eigenen Modell sprechen kann.
Das Sturmlaternenwerk Beierfeld(VEB) nannte seine Laterne im Jahre 1964:
Starklichtlaterne "BAT" 270 cp.

Die Laternen mit grün lackiertem Tank waren für den Inlandsmarkt vorgesehen. Die Exportlaternen
trugen entweder die Hasag Markung oder ab 1958 wurden auch Modelle mit 'ORKAN' oder 'GASAH'
gemarktet.

Grüße
Jörg
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 14:59
Jörg Wekenmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Reinhard,
>
> wenn ich Deine Typenbezeichnungen lese sträuben
> sich bei mir die Nackenhaare!!

Hallo Jörg,
Die Nackenhaare brauchen sich bei dir nicht sträuben. Warum auch?

>
> Im Netz kursieren leider viel zu viele völlig
> falsche Bezeichnungen für die Hasag Laternen
> die nach dem Krieg gefertigt wurden!
>
> Es gab weder eine VEB 61L oder eine MEWA 61L.
>
Ich habe in meinem Beitrag nichts von einer MEWA 61L geschrieben. Diese Typenbezeichnung hast du grad geschrieben, nicht ich.
Der Hersteller war doch die VEB Leipzigerwerke. Oder liege ich da falsch? Wenn es aber richtig ist dann ist die Bezeichnung VEB 61L doch in Ordnung. Somit ist der Hersteller und der Typ bezeichnet.

> Die korrekte Bezeichnung der Drucklampen die in
> der DDR verkauft wurden lautete ganz profan:
> Starklichtlaterne 351 L oder Ln (je nach Baujahr)
> 350 H.K.
>
> Die BAT Laternen wurden ab 1962 in Beierfeld
> gefertigt. Ausgangsmodell war die Hasag 361 L.

Jörg du erwähnst hier eine Hasag 361 L. Das Modell ist mir nicht bekannt. Ich kenne nur die Hasag 351 L.
>

Dann habe ich nachgefragt ob die Modelle aus Beiersdorf (BAT) eigene Typenbezeichnungen hatten.

Mit freundlichem Gruß,

Reinhard
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 15:38
Hallo Reinhard,

was die Bezeichnung der Laternen aus Beiersfeld angeht, so habe ich Dir doch darauf geantwortet!
Auf einer mehrseitigen Betriebsanleitung des Sturmlaternenwerkes zur Bat 270 die mir vorliegt steht auch
nur: "BAT Starklichtlaterne"

Vor einiger Zeit hat Uwe Pü mal folgendes Werbeblatt des VEB Leipziger Werke hier eingestellt:

[forum.hytta.de]

Eine Bezeichnung 'VEB 61 L' ist insofern falsch, weil es solch eine Bezeichnung nie gegeben hat!!
Wenn dann müsste es heißen: Hasag Nr. 61 L oder Ln

Grüße
Jörg
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 16:17
Jörg Wekenmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Reinhard,
>
> was die Bezeichnung der Laternen aus
> Beiersfeld angeht, so habe ich Dir doch
> darauf geantwortet!
> Auf einer mehrseitigen Betriebsanleitung des
> Sturmlaternenwerkes zur Bat 270 die mir vorliegt
> steht auch
> nur: "BAT Starklichtlaterne"
Hallo Jörg,
Ich habe ja auch noch eine andere BAT Starklichtlaterne. Sie ist auf dem Zentrierboden 4-fach mit BAT gemarkt. Und es ist keine BAT 270.Desweiteren habe ich noch eine mit HASAG gemarkte Laterne aus Messing die ebenfalls eine BAT sein könnte. Und ich hielt es für möglich daß die Lampen andere Bezeichnungen hatten.
Das hab ich dir doch geschrieben!!
Es gab nicht nur die BAT 270!!
>
>
>
Grüße, Reinhard
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 18:43
Hallo Reinhard,
das Mysterium über die Typenbezeichnungen der DDR-Lampen rührt wohl daher, dass sie tatsächlich nicht wirklich unter diesen verkauft oder beworben wurden. Eine Ausnahme bildet da wohl am ehesten die "BAT" Laterne des Herstellers VEB Sturmlaternenwerk Beierfeld. Die Zahl 270 taucht aber nur auf der Laterne selbst auf und nicht in einem Werbeblatt von 1964. Dort steht nur die Bezeichnung "BAT" Starklichtlaterne, und die komplette Bezeichnung "Starklichtlaterne "BAT" 270cd" steht nur auf einer Konstruktionszeichnung.

Für die anderen Laternen kommen entsprechend den Anleitungen oder Katalogen/Werbeblättern auch so handliche "Verkaufsbezeichnungen" wie " Starklichtlaterne mit Normengewinde, Leuchtkraft 300 HK, für Petroleum- oder Benzinbetrieb mit universaler Vorwärmung" heraus. Diese Blätter wurden tw. 1:1 von den Vorkriegs-/Kriegsmodellen der Hasag (richtig: Hugo Schneider AG) übernommen. Ein weiterer Grund für die Verwirrung ist die z.T. frappierende Ähnlichkeit von Laternen, die sich aber in Details unterscheiden, wie du ja richtig bemerkt hast.

Erst recht spät erkannte man in der DDR wohl Vorteile in einer werblichen Anpreisung. So werden z.B. in einem Werbeblatt von 1956 die Typen 51Ln, 55Ln, 51Rn, 55Rn, 351Rn, 355Rn, 242, 342, 246, 346 erwähnt, und als Starklicht-Laternen bzw. Starklicht-Tischlampen bezeichnet. Als Marke steht da immer noch tapfer "Hasag", als Hersteller "VEB Leipziger Werke". Die Bezeichnungen mit der "6" statt der "5" (61Ln, 65Ln, etc.) waren da noch nicht offiziell angegeben, sondern gehen aus anderen, internen Stücklisten, Fertigungsplänen etc. und handschriftlichen Ergänzungen hervor. Das "n" steht demnach für "neues Gewinde/Normen", was auch die Inkompatibilität mancher Tank/Vergaser/Düsenkombinationen erklärt, an denen schon mancher Sammler/Restaurator gescheitert ist.

Aus 1960 liegt ein weiteres Werbeblatt vor, in dem die Typen 242, 246, 252, 256, 142 PRESTO und 152 PRESTO erwähnt werden. Immer noch unter Nennung der Marke "Hasag" und dem Hersteller "VEB Leipziger Werke".

Die firmeninternen Bezeichnungen benötigte man ja u.A. auch, weil man diese Laternen ja für Fertigung und Bestellwesen irgendwie unterscheidbar machen musste. Wobei auch das nicht ganz zu Ende gedacht war, denn es gab ein- und dieselbe Laterne z.B. mit verschiedenen Tankformen (rund/eckig). Weiterhin wurden viele frühere Herstellerbezeichnungen oder Markennamen für diese Laternen weiter verwendet, obwohl es diese "offiziell" so entweder gar nicht mehr gab, oder diese bereits anderweitig verwendet wurden. Daher gab es auch viele Streits, die z.T. in skurrilen Auswüchsen mündeten (z.B. Gasah statt Hasag, etc.). Auch dieser Umstand hat in der Sammlergemeinde viel zur Verwirrung um die Fertigungszeiträume und Herstellorte beigetragen.

Als eine weitere Schwierigkeit kommt aber noch hinzu, dass es diverse Mischformen gibt, weil die Materialbeschaffung in der DDR offenbar chaotisch war. Da wurden Restbestände aufgebraucht, teilweise zuvor noch umgearbeitet, bereits gefertigte Teile einer anderen, dringenderen Verwendung zugeführt, etc..

Zu guter letzt wurde die Fertigung der Lampen/Laternen um 1962 herum vom VEB Leipziger Werke in den VEB Sturmlaternenwerk Beierfeld übertragen. Das war sicher auch eine logistische Herausforderung, und aus dieser Situation heraus wäre erklärbar, wenn z.B. einige der mit umgezogenen Lagerbestände "umgelabelt" werden mussten, um produktionsfähig zu bleiben. So könnte also der 4fach mit "BAT" gestempelte Zentrierboden zustande gekommen sein, bei ansonsten gleicher Bauart zur Laterne aus Leipzig. Auch da gibt es also wieder "Mischformen", denn in der DDR wurde ja offenbar nichts weggeworfen, sondern nutzbringend wiederverwendet. Auch für die heutigen Zeit eine Schonung wertvoller Ressourcen, leider zu wenig praktiziert.

Man müsste also in der Sammlergemeinde erst einmal festlegen, unter welchen Bezeichnungen man denn nun bestimmte Modelle adressieren möchte. Jörg plädiert ja oben für Markenname + Typbezeichnung, was ich erstmal konsequent finde (vorausgesetzt, man findet den Markennamen auf dem Modell, was bei den häufig zu findenden, lackierten Blechausführungen ja leider gerade nicht der Fall ist). Dann müsste man sich mit diversen "Mischformen" auseinandersetzten, die es zwar praktisch gab, jedoch offiziell nirgends auftauchen.

Vielleicht hätte ich im anderen Forum nicht so weit gehen sollen, "61L" als eine wirkliche Typenbezeichnung anzugeben, obwohl es ja in den internen Dokumenten tatsächlich wie eine solche aussieht.

Gruß, Martin

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No electrons were harmed in the posting of this message, although several might have been accelerated against their collective will.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.20 18:45.
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
26. April 2020 23:51
Hallo Martin,

Ich bin dabei meine ganzen Lampen zu beschriften. Jede Lampe bekommt einen Zettel auf dem Information zur Lampe steht. Also Hersteller, Marke, Typ, Herstellungsdatum, Kaufdatum, Kaufpreis, Porto, Reperaturen, Besonderheiten.
Da habe ich mich sehr gefreut als ich deinen Bericht im anderen Forum gelesen habe. Ich dachte mir endlich hat mal jemand näheres über diese Hasag 351L Nachfolgelampen herausgefunden. Ja, das ist eigentlich der ganze Hintergrund.

Gruß, Reinhard
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
04. Mai 2020 22:53
Mir ist das ziemlich egal, wie die Lampen bezeichnet werden oder welche Nummer sie haben.

Mich interessiert nur das Baujahr.
Wenn sich das bestimmen lässt, bin ich schon zufrieden.
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
09. Mai 2020 19:08
Hallo zusammen,
Ich habe da noch die Reste einer alten Starklichtlaterne mit Normengewinde im Keller liegen. War eigentlich als Ersatzteilträger gedacht. Habe aber nichts von ihr gebraucht und die Jahre vergingen. Ich nenne diese Lampe VEB Leipziger Werke 351L weil sie noch alle baulichen Eigenschaften einer Hasag 351L aufweist, nur eben ungemarkt. Ich glaube ich kann sogar mit etwas Glück alle Fehlteile in meinem völlig außer Kontrolle geratenen Ersatzteillager finden.Sie soll wieder schön werden und einwandfrei leuchten.

@Willi
Wenn man die Bezeichnungen und baulichen Veränderungen der Lampen kennt dann kann man auch das Alter der Lampen enger eingrenzen, auch ohne schriftliche Dokumente oder Tanknummern. Schon deshalb ist es nicht egal.

Gruß, Reinhard


Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
19. Mai 2020 19:32
Martin Kiontke schrieb:
>
> Man müsste also in der Sammlergemeinde erst
> einmal festlegen, unter welchen Bezeichnungen man
> denn nun bestimmte Modelle adressieren möchte.
> Jörg plädiert ja oben für Markenname +
> Typbezeichnung, was ich erstmal konsequent finde
> (vorausgesetzt, man findet den Markennamen auf dem
> Modell, was bei den häufig zu findenden,
> lackierten Blechausführungen ja leider gerade
> nicht der Fall ist). Dann müsste man sich mit
> diversen "Mischformen" auseinandersetzten, die es
> zwar praktisch gab, jedoch offiziell nirgends
> auftauchen.
>
> Gruß, Martin

Hallo Martin,
Ja das müßte man. Es wäre wünschenswert.
In den Lampenforen wurden die grünen Vergaserlampen aus der DDR ja meist als MEWA und BAT bezeichnet. Ich hatte das lange Zeit auch so übernommen. Man kann es auch niemand übel nehmen weil diese beiden Abkürzungen halt das einzige waren was man an den grünen Starklichtlaternen irgendwie ablesen konnte. Ich weiß nicht wie die Leute in der ehemaligen DDR damals ihre grünen Stahlblechlaternen bezeichnet haben. Aber die Bezeichnungen wie du sie im englischen Forum verwendet hast finde ich logisch und ich hab das sofort verstanden und übernommen. Falls du unter den Sammlern Zuspruch erhältst würde ich dich mit meiner Sammlung unterstützen. Wissen habt ihr mehr als ich, aber ich habe eine kleine Sammlung und eine nicht zu unterschätzende Beobachtungsgabe.

Heute habe ich den alten "Schrotthaufen" den ich euch auf der Wassertonne stehend gezeigt habe wieder in Betrieb genommen. Ich habe tatsächlich alles wiederverwendet und mit Teilen aus meinem Ersatzteillager komplettiert.
Auch diese ganz alte Leipziger Nachkriegslampe hat schon teilweise neue Normengewinde, sowie zum Beispiel der Pumpenschacht. Also nicht kompatibel mit HASAG 351L.
Die Reperaturen an der Lampe gestalteten sich sehr schwierig, aber manchmal ist es so daß die verwahrlosesten Lampen dann am allerschönsten leuchten.

Gruß, Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.20 19:36.


Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
06. Juli 2020 18:04
Moin,

Martin Kiontke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Reinhard,
> das Mysterium über die Typenbezeichnungen der
> DDR-Lampen rührt wohl daher, dass sie
> tatsächlich nicht wirklich unter diesen verkauft
> oder beworben wurden. Eine Ausnahme bildet da wohl
> am ehesten die "BAT" Laterne des Herstellers VEB
> Sturmlaternenwerk Beierfeld. Die Zahl 270 taucht
> aber nur auf der Laterne selbst auf und nicht in
> einem Werbeblatt von 1964. Dort steht nur die
> Bezeichnung "BAT" Starklichtlaterne, und die
> komplette Bezeichnung "Starklichtlaterne "BAT"
> 270cd" steht nur auf einer
> Konstruktionszeichnung.
>

hier gibt es noch eine weitere Variante auf einem Karton zu sehen. Wer genau guckt, sieht den Schriftzug "BAT-Starklichtlaterne 300HK" und auf irgendeine Art schräg hinzugefügt "BAT 270". Kann man jetzt drüber streiten, ob das Zitat "Die Zahl 270 taucht aber nur auf der Laterne selbst auf [...]" so noch richtig ist (nicht ironisch gemeint).


Bin zufällig drauf gestoßen und erinnerte mich an diesen thread. Meinen Respekt, wie leidenschaftlich und ausdauernd ihr euch mit dieser Thematik auseinandersetzen könnt, für mich wär' das nix ;)

Gruß,
Tobi

- - - - -
"Denn ist nicht alles, was man Kindern tut, Gewalt? -
Zu sagen: - ausgenommen, was die Kirch'
An Kindern tut."
G.E.Lessing, Nathan der Weise
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
11. Juli 2020 10:02
Hallo Tobias,

die Antwort auf die unterschiedlichen Zahlenangaben mit 300 und 270 ist ganz einfach.
300 HK = 270 cd.

Die 270 cd kann man auch auf der technischen Zeichnung finden die uns beiden von der
'Starklichtlaterne Bat 270 cd' vorliegt.

Grüße
Jörg
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
11. Juli 2020 11:41
Nun habt ihr mich doch noch auf den Plan gerufen.

@Tobias,
Danke für das schöne Foto. Sehr aufmerksam.

Bei der auf dem Karton abgebildeten Starklichtlaterne handelt es sich nicht um die sogenannte BAT 270.
Man sieht es an folgenden Unterschieden:
1.)Das komplette Oberteil ist völlig anderst(Haubenkappe, Zwischenring, Mischrohr, usw...
2.)Die sogenannte BAT 270 hat keine Hebevorrichtung mehr für die Vorheizeinrichtung.
3.)Die BAT 270 hat keine Verschlußschraube auf der Haubenkappe
4.)Das Vergaseroberteil wurde erneut abgeändert.
5.)Der Tankboden der BAT 270 ist anderst festgemacht.

Einiges davon kann man an der BAT Starklichtlaterne auf dem Karton von Tobias sogar deutlich erkennen.
Ich füge noch 2 Fotos zum Vergleich hinzu. Beides sind BAT gemarkte Starklichtlaternen.
Eine BAT 300HK (sehr ähnlich der letzten VEB Leipzigerwerke). So eine Lampe dürfte in dem Karton von Tobias gewesen sein.
Und eine sogenannte BAT 270,ebenfalls 300HK wie Neil in seinem Forum sehr gut erklärt hat. Danke Neil.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.20 11:59.


Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
11. Juli 2020 12:54
Hallo Reinhard,

anbei ein paar Dokumente aus meinem Archiv zur BAT 270.
Die technische Zeichnung des Sturmlaternenwerkes aus dem Jahr 1964
liegt mir in einer viel höheren Auflösung vor. Damit ich sie hier zeigen kann,
musste ich sie stark verkleinern.
Die andere Abbildung stammt aus einem mehrseitigen Werbeprospekt ebenfalls
aus dem Jahre 1964

Grüße
Jörg






Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
11. Juli 2020 18:54
Hallo Jörg,

Man sieht auch hier wieder zwei unterschiedliche BAT-Starklichtlaternen sowie ich sie beschrieben und gezeigt habe.Deine Dokumente sind sogar datiert.
Nun gilt es noch herauszufinden ob beide BAT-Starklichtlaternen eine Zeit lang nebeneinander hergestellt und vertrieben wurden oder ob das neuere Modell das ältere ab einem fixen Datum abgelöst hat.

Mit freundlichem Gruß,
Reinhard
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
12. Juli 2020 05:31
Hallo Reinhard,

obwohl die Aktenlage bezüglich der Drucklampe aus Beierfeld mehr als nur dürftig ist,
kann ich Dir evtl. sogar weiter helfen:


Hier haben wir einen Hinweis auf eine Änderung und eine zusätzliche Markung.
Vielleicht tragen ja Deine Modelle solch eine Markung.

Martin ist der Meinung, dass die ursprüngliche Hasag Laterne in Beierfeld weiter entwickelt
wurde und schließlich dabei ein eigenständiges Modell entstanden ist. Dieser Meinung
kann ich mich nur anschließen.

Bislang ist leider nur bekannt, dass die BAT Drucklampen ab Ende 1962 in Beierfeld gefertigt
wurde. Wie lange die Produktion dort bestanden hat weiß bislang niemand.

Grüße
Jörg
Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
12. Juli 2020 11:14
Hallo Jörg,

Das freut mich jetzt doch sehr daß Du dieses Dokument gefunden hast. Es ist ein weiteres gravierendes Erkennungsmerkmal. Ja wirklich, alle meine BAT Starklichtlaternen sind mit so einer Pumpe ausgerüstet. Der Pumpenschacht hat auch einen kleineren Durchmesser. Sind also nicht kompatibel mit den VEB Leipzigern oder Petromax. Das ist bei beiden Typen der BAT Starklichtlaternen so.

Mir ist auch noch aufgefallen daß in meinen BAT Starklichtlaternen immer RASO-THERM Gläser drin sind, während bei meinen VEB Leipzigern meist Jenaer Gläser drin sind. Wenn überhaupt noch eins drin war.

Mit freundlichem Gruß,
Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.07.20 11:23.


Re: Genaue Typbezeichnungen der Hasag 351L - Nachfolgelampen aus der DDR-ZEIT.
12. Juli 2020 14:49
Hallo Reinhard,

das ist doch sehr schön, dass wir so die beiden Typen klassifizieren konnten.

Die Glasmarke Rasotherm stammt von der Firma Saale Glas GmbH. Daher auch das
'S' unter dem Laborkolben.
Sie wurde für den Export in westliche Länder verwendet. Benutzt wurde die Marke von 1950 bis 1981.

Grüße
Jörg
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