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Basteleien an einer Standard 2045
geschrieben von Mandragora officinales 
Basteleien an einer Standard 2045
07. Juni 2020 17:25
Hallo zusammen,

Vor einiger Zeit habe ich aus der Schweiz eine zweite Standard 2045 bekommen. Leider fehlte bei ihr die Mischkammer. Anstelle der Mischkammer war ein dickwandiges Eisenrohr verbaut. Die Gewinde passten zu meiner Verwunderung aber haargenau sowohl oben ans Mischrohr sowie auch unten an den beiliegenden Ditmar Tonbrenner. Aber in der Konstellation bekam ich die Lampe nicht richtig zum leuchten. Auch mehrere Versuche mit kleineren Mischkammern undTonbrennern 150cp mit aufgebohrten Löchlein schlugen fehl. Dann habe ich den Tonbrenner für eine Ditmar Maxim verwendet und stellte die Standard völlig frustriert für lange Zeit in eine Ecke.
Nun fehlte also ein Brenner. Ich erinnerte mich daß ich doch noch irgendwo einen Ditmar Tonbrenner liegen hatte, allerdings mit völlig ausgebrochenem und zerbröselten Sieb. Ich habe den Tonbrenner dann aber trotzdem genommen und innen ein Hasag Eisensiebchen ordentlich reingemacht. Das Ergebnis war wieder niederschmetternd.
Dann machte ich einen Versuch mit dem Eisensieb und der Messing Hülse eines Aladdin Gasglühkörpers und habe selbiges von außen auf den etwas angeschliffenen Tonbrenner aufgepresst und gesichert.
Und dieser Versuch war dann auf Anhieb erfolgreich.

Die beiden Standard 2045 leuchten genau gleich gut, eine mit Originalteilen und die andere mit den Basteleien.
An der dunkelgrünen Standard 2045 sah man vor meiner Lackierung ein großes B und 1959.Man sieht aber auch daß das Silber auch schon eine Neulackierung gewesen sein muß. Die Lampe ist also vielleicht doch älter. Einen kleinen Unterschied haben die beiden doch. Es ist die Ausspahrung am Boden des Stützkäfigs für das Benzinvergaserröhrchen und den Benzinvorwärmer. Nach dem abbeizen der dunkelgrünen Farbe kam am emaillierten Stützkäfig wieder die hellgrüne Farbe zum Vorschein.
Ich habe irgendwo noch Unterlagen von Zimmermann der die 2045 offensichtlich als Wunderlampe vertrieb. Ich schau mal ob da irgendwo ein Datum dabeisteht.

Gruß, Reinhard


Re: Basteleien an einer Standard 2045
07. Juni 2020 17:58
Das Heft stammt von August 1949 anlässlich zum 25 jährigen Bestehen der Firma Franz Zimmermann.
Allerdings handelt es sich bei der angepriesenen Lampe um die 2422 und nicht um die 2045.Sie wird dort als Wunderlampe Z 2422 n/T für Petroleum-und Benzinbetrieb für 36 DM vorgestellt.

Und da steht "Das zur Zeit einzige deutsche lieferbare Modell"

Es sind auch noch viele andere Geräte und Lampen im Heft. Die Modellbezeichnungen fangen immer mit Z wie Zimmermann an.

Gruß Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.06.20 18:49.


Re: Basteleien an einer Standard 2045
08. Juli 2020 22:26
Hallo zusammen,

In vielen Berichten habe ich gelesen daß die Firma Petromax während des Zweiten Weltkrieges die Firma Standard einverleibt hätte und die Standard 2422 einfach unter dem Namen Petromax 850 weiterproduziert hätte.

Nun aber bot Franz Zimmermann im Jahr 1949 diese Z 2422 an. Man kann in dem Heft schon sehen daß es eine Standard und keine Petromax ist. Und er schreibt dazu :
Das zur Zeit einzige lieferbare deutsche Modell.

Ja woher hatte er denn diese Standard 2422 und wo wurde sie so schnell hergestellt im Jahr 1949.?

Gruß, Reinhard
Re: Basteleien an einer Standard 2045
08. Juli 2020 22:43
Das Thema "Standard Licht Gesellschaft" in Frankfurt oder "Schweizerische Lampen & Metallwaren AG" in Zürich mit den Akteuren Otto Buss (Frankfurt) und Gustav Ulmann (Zürich), sowie deren Verbindungen zu Ehrich & Graetz (Berlin) oder nur Graetz (Altena)?, sowie Franz Zimmermann (Mainz oder Frankfurt) sind recht schwierig zu durchschauen. Man findet einfach zu viel wenn man danach sucht, aber das meiste hat leider keinen Bezug zu Lampen. Hier öffnet sich noch ein weites Feld für Recherchen...
Auch zu "Continentale Licht" scheint es Verbindungen gegeben zu haben, wenn man sich die Designs der Gerätschaften so anschaut.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.07.20 22:45.
Re: Basteleien an einer Standard 2045
11. August 2020 22:25
Guten Abend zusammen,

Wo immer ihr auch gerade beisammen sitzt. Vielleicht hat der eine oder andere sogar eine Starklichtlaterne angemacht.
Ich sitze auch noch draußen mit einer Standard 2045.Meines Erachtens die beste Starklichtlaterne die jemals hergestellt wurde.
Sekundenschnelles starten, leichte Handhabung, Leuchtkraft ist für den Hausgebrauch völlig ausreichend, leichtes ausmachen, billiger Kraftstoff.

Ob Sie vielleicht nach dem 2.Weltkrieg doch noch hergestellt wurde?

Gruß, Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.08.20 22:31.


Re: Basteleien an einer Standard 2045
23. August 2020 15:32
Hallo Reinhard,

gemäß den Unterlagen die sich in meinem Standard Archiv befinden kann ich Deine Frage bejahen.
Sie wurde nach dem II. Weltkrieg noch hergestellt.
Anfang des Jahres 1948 hieß sie noch Standard 2045. Für das gleiche Jahr habe ich einen Prospekt der
vom September stammt und eine Doppelbezeichnung aufweist.
Standard 2045
Standard 4500
Die Nr. 4500 hat im Gegensatz zur 2045 eine automatische Düsenreinigung. Die 4500er lässt sich bei
mir bis 1954 verfolgen. Dann enden meine Unterlagen.

Auszug aus einem mehrseitigen Standard Werbeblatt das mir vor vielen Jahren mal Darcy Vantinger, USA
hat zukommen lassen.

Grüße
Jörg
Re: Basteleien an einer Standard 2045
23. August 2020 18:02
Besten Dank Jörg,

Es geht doch nichts über ein gutes Archiv.
So macht Lampen sammeln Spaß.
Auf weitere gute Zusammenarbeit und ein freundschaftliches Miteinander.

Mit vorzüglicher Hochachtung,
Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.08.20 18:02.
Re: Basteleien an einer Standard 2045
29. August 2020 09:54
Hallo zusammen,

Meine beiden Standard 2045 bezog ich aus der Schweiz. An der ersten stand folgende Aufschrift am Tank:
Schweiz. Lampen-&Metallwaren XXXX Gxxx ZÜRICH.
Ich ersetze die nicht mehr lesbaren Buchstaben mal so:Schweiz. Lampen-&Metallwarenfabrik GmbH ZÜRICH.
Zuerst steht das Wort Lampen und dann Metallwaren. Also muß man schon zur Kenntnis nehmen daß es sich um eine Lampenfabrik handelte.
Bei der zweiten 2045 steht ein großes B an der Tankunterseite. Ich deute es als Kennzeichnung für das Schweizer Bundesheer. Aber vielleicht könnten sich ja mal unsere Schweizer Forenkollegen dazu äußern.

Die einzige Standard 4500 die ich bisher gesehen habe hat ein Schweizer wohnhaft in der Schweiz mal angeboten. Also auch aus der Schweiz.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 05:52
Hallo Reinhard,

anbei die komplette Adresse der Schweizer Lampen- und Metallwaren AG:


Es ist mir aufgefallen, dass Standard und die Schweizer Lampen- und Metallwaren AG
zusammen auf Werbeblättern auftauchen, kurz nachdem die Schnellzündung 'Momento'
eingeführt wurde.

Grüße
Jörg
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 06:58
Hallo Jörg,

Die Schnellzündung Momento bei den Standardlampen ist dasselbe wie die Schnellzündung Rapid von Petromax,nur mit anderem Namen. Man findet sie an den Messinglampen von Standard die fast baugleich mit den Petromax Messinglampen aus Altena sind. Die Eisenlampen 2045,2422 hatten meines Wissens keine Schnellzündung dieser Bauart. Ich habe jedenfalls noch keine gesehen.
Aber hast du nicht ein Dokument von 1936,welches eine Vereinbarung beinhaltet wonach die Standard Messinglampen bei Ehrich&Graetz hergestellt werden durften?
Das betraf aber nicht die Eisenlampen.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.20 09:23.
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 08:07
Ich möchte noch anmerken. Die Standard 2045 lässt sich mit ihrem eingebauten Benzinvorwärmer sowieso schneller starten als eine Standard Momento oder Petromax Rapid.

Gruß, Reinhard
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 17:59
Hallo Reinhard,

ich habe da noch ein weitaus interessanteres Dokument in meinem Archiv:



Das erklärt wohl so einiges. Ob sich die Schweizer zu 100% an diesen Vertrag
gehalten haben????

Grüße
Jörg
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 18:29
Danke Jörg,

Diese beiden Seiten kannte ich noch nicht.
Bitte zeig uns die erste Seite auch noch.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 19:26
Hallo Reinhard,

meintest Du diese hier?:

Das ist vom Prinzip her die gleiche Information.

Grüße
Jörg
Re: Basteleien an einer Standard 2045
30. August 2020 19:33
Hallo Jörg,

Ja genau. Auf der Seite sind die verschiedenen Typen der Messinglampen genau aufgelistet. Da findet sich ein Sammler gleich besser zurecht.

Vielen Dank nochmals !

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Basteleien an einer Standard 2045
13. September 2020 17:07
Jörg Wekenmann schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das erklärt wohl so einiges. Ob sich die
> Schweizer zu 100% an diesen Vertrag
> gehalten haben????
>
> Grüße
> Jörg


Ich kann herauslesen daß die Schweizerische Lampen-und Maschienen Fabrik AG Zürich und die Standard- Licht- Gesellschaft m. b. H, Frankfurt am Main dieselben Besitzer in der Schweiz hatten.
Außerdem kann ich herauslesen daß Standard eben nicht von der Ehrlich & Graetz AG übernommen wurde.

Die Gebrüder Graetz wurden nach dem Krieg in ihrem eigenen Betrieb in Berlin zu unerwünschten Personen erklärt. Woher kam denn eigentlich das Geld für die Fabrik in Altena ?

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Basteleien an einer Standard 2045
08. November 2020 23:14
Hallo zusammen

Hier sind nun die Teile einer zerlegten Standard 4500.Das ist die Nachfolgerin der Standard 2045.Beides sind Benzinlampen.Sie sieht nicht mehr genau so aus wie auf Jörgs Prospekt von 1948.Außerdem ist sie mit einer original schweizer Standard 400CP Düse ausgestattet.
Sehr interessant ist auch der Aufbau der Pumpe mit Drehverschluß und der Tankverschluß. Die Teile erinnern mich ein wenig an alte amerikanische Benzinlampen.
Diese zerlegte Standard 4500 hat kein Ventil mehr auf der Schulter des Tanks wie ihre Vorgängerin 2045.Der Tank ist bei dieser Lampe aus Messing. Anderst als ihre Vorgängerin 2045 hat die 4500 ein Vergaserfussventil wie bei Petromax üblich. Der kleine Tonbrenner hat riesen Löcher. Das Vergaseroberteil besteht aus zwei zusammengelöteten Teilen. Die Gesamtlänge des Oberteils entspricht ganz genau der Länge eines Vergaseroberteils der Petromax/Geniol 523/821 der Schweizer Armee.
Es gab auch eine Standard 4522 mit Petroleumvergaser im gleichen Design wie die Standard 4500 Benzinlampe. Die Standard 4522 dürfte die Nachfolgerin der Standard 2422 gewesen sein.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.20 21:30.


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