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Staublech
geschrieben von Mandragora officinales 
Staublech
13. Mai 2021 17:14
Hallo zusammen,

Heute möchte ich mal eine Diskussion über Sinn und Zweck des Staublechs anregen. Ihr wißt schon, das runde Blechdeckelchen über der Mischkammer.
Solche Staubleche gab vor dem Krieg bei Petromax serienmäßig. Bei den Butterflystarklichtlampen aus Fernostasien gibt es das noch heute.

Nun welchen Zweck hat es ?
Wer wirft den ersten Stein in den Ring ?

Niemand soll glauben daß ich jemand hinter's Licht führen will. Deshalb tu ich es selbst.

Ich denke das Staublech hat den Zweck das Gemisch in der Mischkammer zu erwärmen um ein gleichmäßiges Licht zu erhalten. Ich glaube nicht daß es dazu gedacht war um Korona und Mischrohrglühen zu verhindern.

Nun seid ihr dran.
Gruß, Reinhard


Re: Staublech
13. Mai 2021 19:54
Hallo Reinhard.

Also ich habe mir ein viel größeres Staublech mal gebastelt.
Das war während einem Campingurlaub und das Material war der Unterboden einer Tabaksdose aus Blech.
Grund war,
daß die Petromax, die ich mir von 500 HK auf 250 HK runterdüste, zu Hause, wo sie auch einwandfrei lief,
bei den kühleren Temperaturen draußen, im Freien, einfach nicht heiß genug wurde.
Das Starten ging noch, aber das Anbleiben ...
Was die Schweizer konnten, dacht ich mir ... gerader Vergsaer und Benzin Tank, kann ich uch.
Pustekuchen - selbst mit Benzin - es funktionierte erst nach der Modifikation mit dem Blechle.
Das ist inzwischen so heilig, daß es drin bleibt.

Vermutlich steckte hinter den "kommerziellen" Gedanken nichts anderes.
Diese Art Rosette soll einfach einen Rückstau bewirken, nicht zu stark,aber doch genug,
den Brennstoff zuverlässiger zu vergasen.

Meine Idee dazu.

Gruß Rüdiger
Re: Staublech
13. Mai 2021 20:43
Hallo Reinhard,

ich bin ebenso der Meinung, daß hier primär ein wohldosierter "Wärmerückstau" den Effekt einer besseren Erwärmung und somit Wirkung des Vergasers herbeiführt.

Aus meinen Praxiserlebnissen:
Zumindest an meinen beiden Benzinvergaser BW PX 829 habe ich zu diesem Zweck eine Sanitärrosette eingebaut.
Dies führt nach meinen Beobachtungen dazu, daß der Leuchtstoff gleichmäßiger vergast und weniger pulsiert.
Beobachtet in Verbindung mit einem verwendeten Gemisch Benzin/Petroleum von 4:1 in diesen Lampen (die Zugabe von Petroleum ist eine ergänzende Komponente gegen das Pulsieren).
Auch bei Minustemperaturen läuft es ohne Probleme, allerdings habe ich leider keinen vergleichenden Gegenversuch ohne Blech.
Meine anderen Petroleum-BW 829 (Wendelvergaser) laufen auch ohne Blech gut, auch bei moderater Kälte. Das mag sich dadurch erklären, daß das Petroleum von Haus aus heißer verleuchtet.
Meine Schweizer 523/821 läuft mit 4:1-Leuchtstoff auch ohne Blech pulsationsfei.

Zur Vermeidung von Corona könnte das Blech somit durch bessere Vergasung vielleicht noch bedingt beitragen.
Zum Vermeidung von Mischrohrglühen sehe ich jetzt keinen technischen oder physikalischen Aspekt.
Edit 14.05.21: stimmt nicht, siehe Postings

Nun bin ich auch mal gespannt auf weitere Meinungen.

Grüße - Steven



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.21 17:30.
Re: Staublech
13. Mai 2021 21:03
Hallo,
Wie an anderer Stelle des Forums zu lesen ist, kann ich meine Optimus 930 nicht ohne ein solches Blech betreiben. Ich weiß natürlich, dass andere bei ihren 930 keines brauchen.
Was auch immer die Ursache sein mag - ohne blech glüht das Mischrohr. Alles andere brachte keinen Erfolg.

Das ist nicht wissenschaftlich ermittelt...
In meinem Fall dennoch richtig.

mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem
Re: Staublech
13. Mai 2021 23:39
Hallo Reinhard,
das mit dem Wärmerückstau kann ich bestätigen. Ich habe auch eine von den "großen" Lampen (eine Phoebus 645) auf 250 HK heruntergedrosselt, und auch ich habe beobachtet, dass sie einige Zeit nach dem Vorheizen mit 100% Petroleum nicht mehr richtig lief. Eine leicht angepasste Sanitärrosette über der Brennerkammer eingebaut schaffte Abhilfe und die Lampe läuft seither störungsfrei (und sparsam) vollständig auf Petroleum.
Gruß, Martin

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Re: Staublech
14. Mai 2021 13:35
Hallo Martin,
Das mit dem Wärmerückstau kann ich auch bestätigen,nur völlig anderst wie du.

Schon in den Dreißigerjahren hat man bei Petromax erkannt daß es einen Wärmerückstau gibt. Mit Hilfe des Staublechs wollte man diesen Wärmerückstau sinnvoll nutzen damit die Petromax schneller auf Betriebstemperatur kommt und schön leuchtet.Weil man es nicht übertreiben wollte waren diese Staubleche sehr klein,kaum breiter als der Mittelsteg der alten Innenmäntel aus den Dreißigern.Wenn Das Staublech zu groß ist wirkt es kontraproduktiv und trägt dazu bei daß sich der gesamte Kopf der Lampe sehr schnell erhitzt und es ist nicht mehr genug Luftdurchsatz da .Das hat zur Folge daß bei Petroleumvergasern die Schleife rot wird und das Mischrohr sogar noch schneller glüht.
Es ist also ein ganz schmaler Grad zwischen Verbesserung und Verschlechterung.
Dies hat man bei der Firma Petromax offensichtlich auch erkannt und konsequenterweise auf das Staublech verzichtet.

Ich werde euch noch mehr zu dem komplexen Thema schreiben.Dann wird es jeder verstehen.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Staublech
14. Mai 2021 22:42
Guten Abend zusammen,

Nun kommt also wie versprochen Teil 2.
Ich hatte vor Jahren auch Probleme mit Mischrohrglühen und dunkler werdenden Starklichtlampen.Ich war froh über jeden gutgemeinten Ratschlag und jeden Tip den ich damals im Pelamforum finden konnte.Mein Schlüsselerlebnis war eine Messinggeniol 250cp.Hatte alles mögliche probiert bis zum Aufsägen der Haubenkappe.Richtig gut leuchtete die Geniol aber erst nach Austausch des Vergaseroberteils.Nach diesem Schlüsselereignis in meiner Sammlerlaufbahn bin ich damals dazu übergegangen von ein und demselben Lampentyp mehrere Exemplare zu kaufen.Wenn eine Lampe Probleme macht durch Überhitzen bis hin zum Mischrohrglühen fing ich an Bauteile und Baugruppen zu tauschen,so kam ich dann meistens sehr schnell dahinter woran es jeweils lag und meine Fähigkeit sehr schnell Fehler zu finden machte einen riesen Satz nach vorne.Nach und nach konnte ich restlos alle Staubleche die ich vorher aus Verzweifelung eingebaut hatte wieder entfernen.Wenn an einer Starklichtlampe alle Teile in Ordnung sind und alles gut eingestellt ist dann braucht sie kein Staublech um Mischrohrglühen zu verhindern.Staubleche waren für einen anderen Zweck bestimmt.
Man kann so eine Starklichtlampe im entfernteren Sinne mit einem kranken Lebewesen vergleichen.Es wird hier und da ein bischen rumgemacht,es werden verschiedene Schmerzmittel verabreicht,ohne wirklich die Ursache der Leidensgeschichte zu erkennen.

Gruß, Reinhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.21 22:44.
Re: Staublech
15. Mai 2021 00:30
Die staukappe führt zum einen die heissen abgase näher an die vergaserwendel und sorgt so für eine bessere vergasung.
Zum zweiten leitet die staukappe die heissen abgase vom mischrohr weg, und verringert so das risiko von mischrohrglühen.
Kanns nur empfehlen.
Habs in mehreren lampen aus konservendosenblech nachgerüstet.
Re: Staublech
15. Mai 2021 01:57
Teil 3
Ich habe mit den Staukappen immer folgende Erfahrungen gemacht :
Nach Einbau der Kappe sieht man ein sehr schönes helles Licht.Man freut sich und denkt na super,hat sich doch gelohnt.
Dann nach etwa 15 Minuten wird das Licht schon trüber aber man will es sich nicht so recht eingestehen.
Das Licht wird dann ganz langsam immer dunkler,das Mischrohr glüht so zur Hälfte und man redet sich selbst ein: na wenigstens ein Teilerfolg.
Aber wenn man dann zu dem Zeitpunkt eine gut funktionierende gleiche Lampe danebenstellt muß man doch erkennen daß der Helligkeitsunterschied schon gravierend ist.
Dann je nach Lampe verschlechtert sich das Licht immer weiter bis man es nicht mehr mitansehen kann.
Manche funzeln dann so mehrere Stunden vor sich hin,andere bekommen ein leuchtend rotes Mischrohr,aber dauerhaft schön leuchten tut von denen keine.

Wie gesagt man muß den wahren Fehler an der Lampe suchen und man sollte nicht versuchen durch solche Basteleien die wirklichen Ursachen des schlechten Leuchtens zu vertuschen.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Staublech
15. Mai 2021 18:18
Hallo Reinhard,
wenn man bei einer von vorneherein nicht sauber funktionierenden Lampe ein solches Teil nachrüstet, kann das den Fehler nicht beheben. Das kuriert ggf. nur die Symptome, und kann zu den Effekten führen, die du beschreibst. Insofern stimme ich dir zu.
Etwas anders sehe ich das bei den Lampentypen, die ab Werk mit solchen Teilen ausgerüstet waren. Die Hersteller haben bestimmt nicht an halbgaren Designs herumgestümpert, um sie marktfähig zu bekommen. Denen würde ich schon Expertise unterstellen. Die Erfahrung, dass diese Lampen auch ohne ganz gut leuchten, kann durchaus auch unterschiedlichen Brennstoffqualitäten damals und heute geschuldet sein.
Bei der von mir umgerüsteten Lampe wurde ein massiver Eingriff ins Design vorgenommen: 250 statt 350 HK, ein anderes Mischrohr aus der Hasag-Welt, anderer Brenner etc. Mit dem Staublech läuft die Lampe bei 3/4 vollem Tank 5h ohne zu pumpen bis 0,5 bar herunter. Ohne Blech ist sie schon bei 1 - 1,5 bar zu kalt geworden, was sich in kurzen Flammausbrüchen mit entsprechenden Rußwolken äußerte. Dieses Problem ist mit dem Blech definitiv passé. Insofern ist der Effekt genau wie erwartet und gewünscht.
Gruß, Martin

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Re: Staublech
15. Mai 2021 19:47
Hallo Reinhard,

zur Funktion des Staubleches ist zwischenzeitlich wohl alles gesagt.
Ergänzend möchte ich anführen, daß ausweislich verschiedener Wehrmachtsberichte, in den strengen russischen Wintern die damaligen Starklichtlampen mit solchen, teilweise wirklich überdimensionalen Wärmeleitblechen nachgerüstet wurden. Danach leuchteten die umgearbeiteten Lampen wie gewohnt.
Ich selbst habe vor Jahren mit der Drosselung einer SeaAnchor 500 experimentiert. Bis zur 250 HK Düse funktionierte die Lampe noch, allerdings nur mit einem überdimensionalen Staublech (Winterbetrieb). Bei der Drosselung auf 150 HK kühlte die Lampe relativ schnell aus und machte auf sich in bekannter Weise, aufmerksam.
Die Winter waren allerdings in den 20ern bis in die beginnenden 50ern deutllich härter als in unserer Zeit.
Meine persönliche Vermutung: Ein Zugeständnis an die damaligen Winter.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß Rotstiftstrategen auch damals schon Streichungen vorgenommen haben, so daß das sinnvolle Bauteil, zumindestens nicht mehr in allen Lampenserien verbaut wurde.

Viele Grüße


Erich
Re: Staublech
15. Mai 2021 20:05
Martin Kiontke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Reinhard,
> wenn man bei einer von vorneherein nicht sauber
> funktionierenden Lampe ein solches Teil
> nachrüstet, kann das den Fehler nicht beheben.
> Das kuriert ggf. nur die Symptome, und kann zu den
> Effekten führen, die du beschreibst. Insofern
> stimme ich dir zu.

Ok,das freut mich.

> Etwas anders sehe ich das bei den Lampentypen, die
> ab Werk mit solchen Teilen ausgerüstet waren.

In meiner Sammlung sehe ich solche Staubleche ausschließlich in Petromaxklonen aus Österreich,China,Indonesien und Frankreich.


Die
> Hersteller haben bestimmt nicht an halbgaren
> Designs herumgestümpert, um sie marktfähig zu
> bekommen. Denen würde ich schon Expertise
> unterstellen.

Oh doch,es ging sogar ganz primär darum die Starklichtlampen marktfähig zu bekommen.Petromax war der Marktführer.Was eine Petromax hatte mußte ein seriöser Petromaxklon auch vorweisen können sonst war er nicht wirklich konkurrenzfähig.



Die Erfahrung, dass diese Lampen
> auch ohne ganz gut leuchten, kann durchaus auch
> unterschiedlichen Brennstoffqualitäten damals und
> heute geschuldet sein.

Da stimme ich dir zu.Auch ich habe davon gehört daß im Petroleum früher mehr flüchtige Anteile gewesen sein sollen.Da und auch bei Benzinen macht das Staublech Sinn um das Gemisch effektiver zu erhitzen.So war es meines Erachtens in den Dreißigern auch gedacht.




> Bei der von mir umgerüsteten Lampe wurde ein
> massiver Eingriff ins Design vorgenommen: 250
> statt 350 HK, ein anderes Mischrohr aus der
> Hasag-Welt, anderer Brenner etc. Mit dem Staublech
> läuft die Lampe bei 3/4 vollem Tank 5h ohne zu
> pumpen bis 0,5 bar herunter. Ohne Blech ist sie
> schon bei 1 - 1,5 bar zu kalt geworden, was sich
> in kurzen Flammausbrüchen mit entsprechenden
> Rußwolken äußerte. Dieses Problem ist mit dem
> Blech definitiv passé. Insofern ist der Effekt
> genau wie erwartet und gewünscht.
> Gruß, Martin

Warum hast du die Phöbus 645 überhaupt umgebaut ?
Leuchtete Sie nicht ordentlich ?
Am Verbrauch kann es nicht gelegen haben denn du besitzt doch sicherlich jedemenge 200/250 HK Lampen.
Also 3/4 voller Tank ,ohne nachzupumpen und 5 Stunden Leuchtdauer ist schon eine rekordverdächtige Leistung.
Ich habe das so noch nie gemessen.Aber ich halte es für möglich daß ich mit einer VEB Leipziger,oder Ditmar 506 oder Lusalia nahe hinkomme,ganz ohne irgendein "Blech"..Das sind alles 300 HK Lampen.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Staublech
15. Mai 2021 20:05
Hallo Erich,

vielen Dank für deine Informationen über die Erfahrungen der Wehrmacht.

Könntest bitte Scans der Dokumente einstellen oder ggf. Links zu deinen Fundstellen.

Das wäre echt super!

Danke

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: Staublech
15. Mai 2021 20:12
Erich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Reinhard,
>
> zur Funktion des Staubleches ist zwischenzeitlich
> wohl alles gesagt.
> Ergänzend möchte ich anführen, daß ausweislich
> verschiedener Wehrmachtsberichte, in den strengen
> russischen Wintern die damaligen Starklichtlampen
> mit solchen, teilweise wirklich überdimensionalen
> Wärmeleitblechen nachgerüstet wurden. Danach
> leuchteten die umgearbeiteten Lampen wie gewohnt.



Ja Erich,für diesen Zweck war das Staublech auch gedacht und für nichts anderes.
Und weil die russischen Winter sehr kalt waren durfte auch das Staublech größer sein.Das ist nachvollziehbar.

Mit freundlichem Gruß, Reinhard
Re: Staublech
15. Mai 2021 21:21
Hallo Reinhard,

> In meiner Sammlung sehe ich solche Staubleche ausschließlich in Petromaxklonen aus Österreich,China,Indonesien und Frankreich.

In meiner Sammlung stehen einige alte Vorkriegs-/Kriegs- Petromaxe, Hasags, Ditmars und auch Phöbusse, bei denen solch ein Blech montiert ist. Das ist also keine "neue" Erfindung bei irgendwelchen Nachbauten.

> Warum hast du die Phöbus 645 überhaupt umgebaut ?
> Leuchtete Sie nicht ordentlich ?
> Am Verbrauch kann es nicht gelegen haben denn du besitzt doch sicherlich jedemenge 200/250 HK Lampen.

Die Lampe habe ich mal unvollständig als "Teilespender" gekauft. Dann war sie mir aber zum Ausschlachten zu schade, und ich habe alles fehlende aus irgendwelchen anderen Restbeständen passend gemacht und zusammengefügt. Dabei kam mir die Idee, einen "Langläufer" zu bauen. Irgendwann habe ich sogar noch eine originale Haube dafür gefunden und jetzt sieht sie schon ziemlich "original" aus.

Gruß, Martin

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No electrons were harmed in the posting of this message, although several might have been accelerated against their collective will.
Re: Staublech
15. Mai 2021 21:49
Martin Kiontke schrieb
>
> In meiner Sammlung stehen einige alte
> Vorkriegs-/Kriegs- Petromaxe, Hasags, Ditmars und
> auch Phöbusse, bei denen solch ein Blech montiert
> ist. Das ist also keine "neue" Erfindung bei
> irgendwelchen Nachbauten.

Hallo Martin,

Auch vor dem Krieg herrschte große Konkurrenz unter den Herstellern.
Einer hat etwas vorgemacht und der andere hat's nachgemacht.
Das ist nichts"Neues"

Gruß, Reinhard
Re: Staublech
19. Mai 2021 18:36
Hallo Erich,

leider hast du noch nicht geantwortet. Mich interessieren die Unterlagen wirklich sehr.

Ich hoffe, dass nicht schon wieder der Besitzer der Unterlagen mit ihnen auf Weltreise gegangen ist und du die nächsten zwei Jahre leider keinen Zugriff mehr darauf hast.

Grüße

Hans-Werner

www.frowo.info
Re: Staublech
19. Mai 2021 22:28
Hallo Hans-Werner,
eingangs herzlichen Dank für Deine höfliche Anfrage. Leider hatte ich bisher noch nicht soviel Zeit Deine Anfrage abschließend zu beantworten, nachdem Du es jedoch so dringend machst, werde ich Dir selbstverständlich gerne öffentlich antworten.
1981 wurde ich ebenso wie einige andere Kameraden durch meinen Kompaniechef zum Freiwilligen ernannt, da meine betroffenen Kameraden, ebenso wie ich, fließend Sütterling lesen und schreiben konnten.
In einem Feldhaus durften wir damals unter Aufsicht ganze VW-Bus-Ladungen von Aktenmaterial der 4. Panzerarmee durchsehen. Die Schwerpunkte waren damals die Armeeabteilung Hollith und die Armeegruppe Hoth, insbesondere in der vorbereitenden Phase, der Durchführungsphase und der Rückzugsphase im Unternehmen Wintergewitter. Mir wurde damals der technische Bereich zugeteilt. Die Aufgabe war hinsichtlich der vorgegebenen Ermittlungsangaben Kladden zu schreiben und Kartonlesezeichen in den Aktenbündeln zu setzen. Hatte man einen Aktenbund durchgearbeitet wurde dieser mit den Kladden abgegeben und man bekam einen neuen Aktenbund zugeteilt. Es war uns ausdrücklich untersagt Aktenmaterial herauszunehmen, geschweige denn zu unterschlagen. Wir wurden ausdrücklich darüber belehrt, daß jeder Verstoß mit einem Wehrstrafverfahren geahndet wird.
Bei der Durchsicht habe ich Vermerke/Notizen von Instandsetzungseinheiten vorgefunden, wo ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß die Instandsetzungseinheiten Gasdrucklampen mit selbst hergestellten Staublechen versehen haben. Die TU hatten diese Nachrichten dann mit dem Vermerk "gesehen" (Namenskurzzeichen) versehen.
Du kannst sicherlich verstehen, daß mir meine Militärlaufbahn wichtiger war als ein, für mich damals beiläufiger Vermerk hinsichtlich einer Gasdrucklampe.
Nach Beendigung der Arbeit habe ich nichts mehr über die Angelegenheit erfahren. Ebensowenig ist mir bekannt, in welchem Archiv diese Unterlagen derzeit schlummern. Ich gehe allerdings davon aus, daß man Dir beim Bundesministerium der Verteidungung sicherlich weiterhelfen kann, wenn Du dort plausibel darlegst, weshalb Du diese Unterlagen benötigst. Sicherlich wird man Dir dann das zuständige Archiv benennen, in welchem die Unterlagen verwahrt sind. Du kannst Dich dann gerne an die dortigen Archivare wenden. Ob und wann Du von dort eine Antworten erhalten wirst, kann ich Dir leider nicht sagen, ebensowenig wann Dir ein Besuchstermin zugeteilt wird, zumal die meisten Archive derzeit, covidbedingt, für die Öffentlichkeit geschlossen sind bzw. einen nur noch auf absolute Notfälle beschränkten Öffentlichkeitsbetrieb aufrecht erhalten (auch mir wurde in anderer Sache ein Besuchstermin im Staatsarchiv Ludwigsburg letztes Jahr gekanzelt).
Ich darf Dir also viel Spass bei Deinen Nachforschungen wünschen und vor allen Dingen viel Glück. Es würde mich im Übrigen freuen, wenn Du dann hier die Scanns einfügst. Wäre zumindestens auch für mich eine Erinnerung an einen Teil meiner Militärzeit!
Viele Grüße

Erich
Re: Staublech
20. Mai 2021 18:48
Hallo Erich,

vielen Dank für deine kurzweiligen Ausführungen! Ich bin unglaublich beeindruckt, an welche Details du dich nach 40 Jahren noch erinnerst - und das ohne dass dich das Thema damals sehr berührt hat.

Ich finde es toll, dass du immer da warst, wo es in Sachen Lampe ungewöhnliche Dinge zu erleben gibt. Wirklich sehr schade, dass es durch die Zeitumstände nie möglich ist, schriftliche Belege dafür zu sichern.

Ich freue mich jetzt schon auf unseren nächsten Austausch.

Viele Grüße

Hans-Werner

Ps.: Dass ich diese Geschichte für schön ausgedacht halte und nicht glaube, steht auf einem anderen Blatt. Es soll auch hier nicht weiter vertieft werden.

www.frowo.info
Re: Staublech
20. Mai 2021 19:19
Hans Werner,

Du kannst auch hier mal gucken: [wwii.germandocsinrussia.org]
Da gibt es viele Kriegtagebücher und vieles mehr ;-)

Leuchtende gruss,

Wim van der Velden
[www.petromax.nl]

....... It's light Jim but not as we know it .......
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