Hallo Kollegen,
habe mich ja schon vor längerer Zeit einmal mit der Düsenherstellung für die PX 500 befasst.
War zwar ein lehrreiches nettes Hobby, allerdings reichten die Ersparnisse beim Messing-Stangenmaterial nicht ansatzweise aus, um die Kosten für die Kobaltbohrer wieder reinzubekommen. Habe hierauf die Sache, nachdem ich alles erforderliche Werkzeug zusammen hatte, etwas einschlafen lassen und lediglich noch diese Düsen nachgebaut, welche im Handel nicht mehr zu erwerben waren. Der Bohrerverschleiss war insbesondere auf unseren heutigen Maschinen und Bohrständern zuzuschreiben. Gute Erfahrung in Bezug auf die Haltbarkeit der teuren Bohrer habe ich jedoch mit einer Uhrmacherbohrmaschine aus dem 18. Jahrhundert gemacht. Die wird noch von Hand über einen Bogen angetrieben. Doch Vorsicht: Am Besten in die Werkstatt einschließen, Gehörschutzpfropfen rein und die Micky-Maus übergestülpt. ihr braucht Zeit und Ruhe und nicht die hektischen Schreie der "Besseren Seite" oder der KIDs.
Zwischenzeitlich hat sich auch noch ein Uhrmacher-Reibahlensatz von Augusta zu mir verirrt. Der Satz beginnt bei 0,05mm und endet bei 0,25mm. Auch hier kamen nach vorsichtiger händischer Bearbeitung gute Bohrungsresultate zustande.
Ich darf hier nur an die BAT-Gasdrucklampen mit den Düsen in der Größe 6 x 1 mm erinnern. Natürlich kann man das Vergasergwinde auch auf die Größe 7 x 1 mm aufschneiden, dann passt auch die 350iger Düse der Petromax nach leichtem Würgen.
Das derzeitige Sorgenkind war jedoch meine PX 830. Die neuen Düsen aus der chinesischen Fertigung sind einfach zu weit gebohrt. Da wird die Kleine zur Zicke. Ist halt etwas wählerischer. Sicherlich gibt es auch Kobaltbohrer in dieser Größe. Nur wird einem da gelegentlich leicht schwindlig. Ich habe mir da etwas mit den Düsen für die Schweizer Geniol 250 beholfen. Die Düsenbohrungen sind hier etwas kleiner als bei den späteren 250er-Düsen. Allerdings werden diese Düsen zwischenzeitlich auch immer seltener.
Gute Erfahrungen habe ich zwischenzeitlich mit der Aufarbeitung der alten Düsen gemacht: Es wird ein Hartholzwiderlager für die Düse gefertigt, eben so groß, daß die Düse saugend reingesteckt werden kann. Dein Durchschläger wird mittig auf die Düsenbohrung aufgelegt und mit dem Schlosserhammer ein dezenter Hieb auf den Durchschläger gegeben. Hierdurch wird das Messingmaterial gestaucht. Akupunkturnadeln in der passenden Größe können im Internet oder in der örtlichen Apotheke für kleines Geld besorgt werden. Die Düsenbohrung muss soweit gestaucht werden, daß die Nadel nicht mehr durchpasst. Dann nimmt man die passende Reibahle und reibt die Düsenbohrung vorsichtig soweit auf, bis die Nadel saugend durch die Düsenbohrung passt. Auch Düsen der Größe 350 und 500 können so mit etwas Gefühl umgearbeitet werden. Die Anschaffung des Reibahlensatzes liegt bei ca. 30€ plus Versand. Mittelfristig eine durchaus interessante Investition, wenn jemand gerne bastelt und minimales handwerkliches Geschick an den Tag legt.
Viel Spass beim Basteln wünscht
Erich