Forum Petroleum

Ich hab den Kocher schon seit einigen Jahren rumstehen und wollte ihn nun mal in Betrieb nehmen.
Dabei sind viele Fragen aufgekommen, ich denke, hoffe dass einige von Euch sich schon intensiv mit Spirituskochern beschäftigt haben.
1) Mir ist schon mal die Funktionsweise unklar.
Was ich bis jetzt erkannt habe ist. Tank in erhöhter Position, Spiritus läuft in des horizontale Rohr.
Wenn ich das Regulierventil öffne läuft, tropft Spiritus in die Vorwärmschale. Und nun, Regulierventil schließen und Spiritus in der Vorwärmschale anzünden.
Wie funktioniert der Brennstoffnachschub wenn das Regulierventil geschlossen ist ? (Wenn ich das Regulierventil offen lasse läuft ja ständig Spiritus in die Vorwärmschale)
Was macht die Messingkappe am anderen Ende vom horizontalen Rohr ? Muss ich die abschrauben damit da Verbrennungsluft reinkommt ?
2) Ich hab das Forum durchforstet und gelesen dass da wo die Messingkappe auf dem Rohr sitzt eine Stopfung aus Baumwolle / Glasfaser / Asbestfasern rein muß.
Bei mir ist nichts drin, nur eine Metallklammer (Foto). Wieviel muss ich da reinstopfen und wie tief, und muss die Metallklammer raus ?
Ich würde es mit Ofendichtschnur versuchen, weiß aber nicht wie fest (dicht) das Rohr gestopft werden muss und auch nicht warum das überhaupt sein muß.
Wenn ich die Messingkappe draufschraube kommt da eh keine Luft rein. Oder muss das Ende dicht sein, mit Dichtring ?
Spiritus läuft auf der Seite jedenfalls keins raus, auch ohne Kappe nicht.
3) Die Schraubverbindung vom Tank zum Gewindestutzen auf dem Horizontalen Rohr ist bei mir undicht. Die Mutter auf dem Stutzen hat eine Rille in der eine Dichtung sitzt.
Sollte das eigentlich genügen oder muss ich noch eine Dichtung am Stutzen oben und unten zum Blechgehäuse einsetzen ?

Ich habe viele Petroleum Docht- und Glühmantellampen, Spiritusglühlichter aber dieser, eigentlich einfach aussehende, Kocher gibt mir einige Rätsel auf.

Grüße, Stephan

wegwerfkannnix

Matador schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich hab den Kocher schon seit einigen Jahren
> rumstehen und wollte ihn nun mal in Betrieb
> nehmen.
> Dabei sind viele Fragen aufgekommen, ich denke,
> hoffe dass einige von Euch sich schon intensiv mit
> Spirituskochern beschäftigt haben.
.
> 1) Mir ist schon mal die Funktionsweise unklar.
> Was ich bis jetzt erkannt habe ist. Tank in
> erhöhter Position, Spiritus läuft in des
> horizontale Rohr.
> Wenn ich das Regulierventil öffne läuft, tropft
> Spiritus in die Vorwärmschale. Und nun,
> Regulierventil schließen und Spiritus in der
> Vorwärmschale anzünden.
> Wie funktioniert der Brennstoffnachschub wenn das
> Regulierventil geschlossen ist ?
Wenn sich blaue Flammen im Brenner zeigen, das Ventil langsam öffnen.
Der nachlaufende Sprit wird vorgewärmt und verbrennt als Gas in dem Brenner.

> (Wenn ich das Regulierventil offen lasse läuft ja ständig
> Spiritus in die Vorwärmschale)
Nach dem Vorwärmen kommt dort vorne kein flüssiger Sprit mehr an,
sofern die Stopfung in dem Rohr nicht zu fest und nicht zu durchlässig ist.
.
> Was macht die Messingkappe am anderen Ende vom
> horizontalen Rohr ?
Sie verschließt das Rohr. Hinter der Kappe sitzt eine Stopfung, aus Kordel oder sofern noch original,
möglicherweise aus Asbestschnur - die bitte feucht entnehmen und gut verschlossen entsorgen.
(Eigentlich Sondermüll"!!!)

Muss ich die abschrauben damit da Verbrennungsluft reinkommt ?
NEIN - Die Kappe bleibt unbedingt zu!
Die nötige Luft erhält der Brenner vor Ort, dort wo er sitzt.

> 2) Ich hab das Forum durchforstet und gelesen dass
> da wo die Messingkappe auf dem Rohr sitzt eine
> Stopfung aus Baumwolle / Glasfaser / Asbestfasern
> rein muß.
> Bei mir ist nichts drin, nur eine Metallklammer
> (Foto).
Wieviel muss ich da reinstopfen und wie
> tief, und muss die Metallklammer raus ?
Die Klammer trägt diese Schnur.
Warum bei Deinem Ofen keine mehr drin/dran ist ... keine Ahnung.

Die Klammer ganz herausziehen und mit Baumwollfäden bestücken
und diese so befestigen, daß sie beim Hinenschieben und Herausziehen
fest bleiben - nicht zuviel und nicht zu wenig ist hier die Kunst.
Der Sprit darf nicht zu schnell vom Tank aus nach vorne laufen,
es darf aber auch nicht wenig ankommen.
Die Stopfung dient aber auch zum Abdichten zum Tank hin, damit dort
kein vergaster Sprit gedrückt wird und keine Flammen durchschlagen.

Bis das Ergebnis paßt, muß man ein wenig experimentieren.


> Ich würde es mit Ofendichtschnur versuchen, weiß
> aber nicht wie fest (dicht) das Rohr gestopft
> werden muss und auch nicht warum das überhaupt
> sein muß.
Siehe Absatz zuvor ...

> Wenn ich die Messingkappe draufschraube kommt da
> eh keine Luft rein. Oder muss das Ende dicht sein,
> mit Dichtring ?
Ja, da muss dicht sein, sonst läuft dort der Sprit raus, anstatt nach vorne (Fallstromprinzip).

> Spiritus läuft auf der Seite jedenfalls keins
> raus, auch ohne Kappe nicht.

> 3) Die Schraubverbindung vom Tank zum
> Gewindestutzen auf dem Horizontalen Rohr ist bei
> mir undicht. Die Mutter auf dem Stutzen hat eine
> Rille in der eine Dichtung sitzt.
> Sollte das eigentlich genügen oder muss ich noch
> eine Dichtung am Stutzen oben und unten zum
> Blechgehäuse einsetzen ?
Dort muß auf jeden Fall dicht sein.
Einfach mal gucken, was Du findest, Gummi, Kork oder ähnliches.

> Ich habe viele Petroleum Docht- und
> Glühmantellampen, Spiritusglühlichter aber
> dieser, eigentlich einfach aussehende, Kocher gibt
> mir einige Rätsel auf.
Tja, so kompliziert ist das eigenlich nicht.
Wenn man es einmal verstanden hat ...

Gruß Rüdiger

Hallo Rüdiger,
vielen Dank für Deinen Erläuterungen zu meinen Fragen.
Ich denke ich hab's jetzt kapiert wie der Kocher funktioniert. Die Stopfung habe ich schlußendlich auch rausbekommen. An der Klammer ziehen hat leider nicht funktioniert.
Mit der Spitzzange habe ich nur das vordere Metallteil abgerissen. Musste grob werden und hab die Stopfung mit einem langen Bohrer rausgebohrt, den Rest konnte ich dann rausziehen.
Ich denke die Stopfung war zu dicht da auf der Seite wo die Messingkappe ist auch ohne Kappe kein Spiritus rausgekommen ist.
Auch sieht die Stopfung auf der Brennerseite verkohlt aus. (siehe Foto)
Keine Ahnung was das für ein Material ist. Ich vermute es ist ein Bündel aus ca. 1mm dicken Baumwolle Dochten.
Ich hätte auch nicht gedacht dass die Stopfung so tief (lang) ist.
Jetzt muss ich mir überlegen welches Material ich für eine neue Stopfung verwende und ob ich die Klammer noch verwenden kann, damit man die Stopfung einfüheren und auch wieder entfernen kann.
Noch eine Frage: Lässt sich der Brenner zerlegen um zu sehen wie er innen aussieht ? Schrauben o.ä. gibt es nicht. Sieht mir verpresst aus.

Grüße, Stephan

Nachtrag:
Hab jetzt die Stopfung aufgedröselt. Ich würde meinen es handelt sich um ein stinknormale dünne Paketschnur.
Die Korkenzieherartige Verdrehung der Klammer ist beim Rausbohren passiert.
Wahrscheinlich nicht mehr zu verwenden die Klammer. Aber das Prinzip ist mir klar, Dichtschnur einfach einige Male über die Enden der Klammer schlingen. Ich denke eine entsprechende Klammer kann ich mir aus dünnem Messingblech selbst nachfertigen.
Grüße, Stephan

Hallo.
Ja, mit der Nachbildung der Stopfung bist Du auf dem richtigen Pfad.
Als "Schnur"-Material haben sich die Putzdochte für Schießgewehre gut bewährt.
Die bekommt man meist für kleines Geld bei Nato-Shops oder ähnlichen.

Der Brenner läßt sich nicht zerlegen.

Gruß Rüdiger