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Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
geschrieben von ABurger 
Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
06. November 2022 23:36
Servus,

die Lampe ist zu 99% eine Starklichtlaterne mit Normengewinde,
sie wird auch gerne Mewa 351 genannt, die Nachfolgerin der Hasag 351.

Hier gibt es auch was über diese Lampe zu lesen.

[www.scherning.de]


Gruß Rüdiger
Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
06. November 2022 17:32
Hallo zusammen,

die Materie der Starklichtlampen war mir bisher gänzlich unbekannt, bis ich vor ein paar Tagen durch Zufall eine Hasag bekommen habe. Bisher war ich lediglich den Umgang mit "normalen" Petroleumlampen gewöhnt, also im Netz quer durch die Anleitungen gekämpft. Petroleum war vorhanden, Spiritus ebenfalls - gleich mal ausprobiert. Mit dem Vorwärmen hat auch relativ gut funktioniert, dennoch waren die Versuche nicht von Erfolg gekrönt. Der Verdacht: Der Vergaser tut seinen Dienst nicht bzw. es passiert nichts die Düse. Also zig Mal gepumpt und mal zur Probe das Rädchen am Einfülldeckel aufgedreht. Das Ergebnis: es entwich keine Luft. Sprich, so sehr ich auch pumpe, es baut sich kein Druck auf. Explizit zu dem Hersteller bzw. Model sind nicht wirklich viele Erklärungen oder Videos zu finden, weshalb ich bei der Fehlersuche und Behebung nicht auf gut Glück rumprobieren möchte. Ich hoffe, es finden sich hier ein paar Experten, die mir bei meiner Lampe vielleicht weiter helfen können. Ich danke selbstverständlich vielmals schonmal im Voraus für die Unterstützung.


Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
06. November 2022 17:59
Hallo Florian,

Deine Lampe wird wahrscheinlich eine MEWA sein. Habe mich nie sonderlich um die feinen Unterschiede zwischen Hasag 351, MEWA und BAT gekümmert, es gibt sicher Kollegen, die das genau sagen können. Für den Betrieb der Lampe ist das aber eh unerheblich. Eine HASAG 551 ist es aber sicher nicht.

Erstens, es fehlt eine ringförmige Haube am Lampenoberteil. Ohne diese /kann/ die Lampe unter Umständen zwar funktionieren, wird aber sicher windanfällig sein und die Luftzufuhr ist weitgehend unkontrolliert. Das ist aber nicht das Hauptproblem.

Eine Anleitung findest du z.B. dort:
http://www.meisterkrause.de/gluehlicht/picture/bahasagmewa.pdf

Es kann unter anderem sein, daß
- die Pumpe nicht richtig pumpt, folglich kein Druck im Tank aufgebaut wird - da kann die Lampe nicht funktionieren.
- der Vergaser (auch Steigrohr, Düse, also irgendwas in der Spritzufuhr ) zugesetzt ist -> überprüfen, auseinandernehmen und ggf. frei machen.

Also zuerst einmal den exakten Fehler lokalisieren (Pumpt die Pumpe wirklich Luft in den Tank? Oder pumpt die Pumpe leer?)
Ist es ein Problem des Pumpenleders oder ist das Pumpenventil irgendwie zugesetzt / blockiert?
Wenn Druck im Tank ist, kommt dann Brennstoff aus der Düse? Sonst Düse abschrauben, kommt dann Brennstoff? Sonst Vergaser abschrauben, kommt dann Brennstoff? etc.


Grüße

Erik Leger



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.11.22 18:03.
Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
06. November 2022 22:36
Hallo Florian,
bei der Lampe handelt es sich um eine MEWA bzw BAT.
Diese Lampen sind ziemlich unproblematisch und richtige Arbeitstiere.
Allerdings wirst Du in diesem Zustand um eine vollständige Instandsetzung nicht mehr herumkommen.
Daß die Lampe keinen Brennstoff fördert hat normalerweise 2 Ursachen:
In der Steigleitung steckt in der Regel ein Stück Messinggaze. Leider verstopft diese Gaze gern und läßt dann zu wenig oder keinen Brennstoff mehr durch.
Das Vergaseroberteil ist verschraubt. Die Nadelstange bewegt sich in einem Inneröhrchen, welches mit Messinggaze ummantelt und in den Vergaser gesteckt ist. Und genau diese Messinggaze ist in der Regel so verkokt, daß sie nichts mehr durchlässt. Die Demontage des Vergaseroberteils kann zum Kraftakt werden, wenn das ganze Bauteil nahezu fest verbacken ist. Da hilft dan nur eines, fluchen, Vergaseroberteil erwärmen und versuchen das Ganze langsam loszurütteln.
Es kann natürlich auch sein, daß die Pumpe keinen Druck mehr aufbaut. Abhilfe wäre mal das Pumpenleder in Öl legen und gut einmassieren, damit das Leder wieder geschmeidig wird. Ich verwende hierzu Rizinusöl. Aber keine Angst, die Lampe bekommt davon keinen Dünnpfiff.
Eine weitere Fehlerquote ist das Pumpenventil. Sprich das Ventil ist verklebt bzw. der Gummi aufgequollen.
Da hilft dann nur eines: Raus mit dem Ding und reinigen bzw. neuen Gummi reinmachen (im Regelfall passt der von der PX 500).
Was bei der Hasag 551, 351, Mewa und BAT Mangelware ist, möchte ich Dir nicht vorerhalten.
Alle die von mir genannten Lampen haben die gleichen Reinigungsnadeln. Und die werden nicht mehr hergestellt. Die Bestände der Schweizer Armee sind größtenteils verkauft. Sprich: Du musst schauen, daß Du einige Nadeln auf Vorrat legst.
Die 551, 351 und die Mewa mit Pilzvergaser haben die gleichen Vergaseroberteile. Diese sind untereinander austauschbar. Ebenso die Vergaserdüsen. Nur gilt hier das Gleiche wie bei den Düsennadeln.
Die 351 und die MEWA mit Pilzvergaser hatten das gleiche Mischrohr und einen Netzbrenner.
Die Lampe wurde später in der DDR überarbeitet und auf metrische Gewinde umgestellt. Ebenso wurde ein gerades Vergaseroberteil mit einer anderen Düse eingebaut (Düsengewinde nunmehr 6x1mm). Ich habe bei keinem Händler bisher diese Düse als Ersatzteil auffinden können.
Bei Verschleiß haben viele Nutzer das Düsengewinde auf 7x1mm umgeschnitten und dann die 350er-Düse der PX reingewürgt.
Allerdings passen auch Druckerdüsen mit dem Gewinde 6x1mm und einer Düsenbohrung von 0,2mm (so eine Düse macht in meiner MEWA seit 3 Jahren Dienst).
Ein weiterer Unterschied ist nunmehr ein anderes Mischrohr, auf welches nunmehr eine Mischkammer und ein Tonbrenner aufgeschraubt wird.
Je nach Erhaltungszustand Deiner Vergaserdüse musst Du einen 350er Socken aufziehen; ist die Düse ausgeleiert, einen 500er Socken.
Wie Erik bereits festgestellt hat, fehlt bei Deiner Lampe die Abdeckhaube für den Innenmantel. Die Lampe funktioniert zwar so, ist allerdings sehr durch Luftzug "gefährdet". Frag mal bitte einfach in der Hytta nach, vielleicht hat der Jürgen noch ein Teil im Lager.
Ansonsten eben Auktionsforen abklappern.
So und jetzt noch etwas was sicherlich wieder einen Aufschrei verursacht.
Alle 3 Lampentypen, Hasag 351, Mewa und BAT können mit Petroleum betrieben werden. Bei der Hasag 351 ist war wohl auch ausgeführt, daß bei tieferen Temperaturen empfohlen wurde der Lampe eine Mischung aus 2/3 Benzin und 1/3 Petroleum anzubieten.
Ich hoffe, daß Dir meine Ausführungen etwas weiterhelfen.
Viele Grüße

Erich
----------------

Edit: [Nachsatz entfernt] JB-Admin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.22 14:28.
Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
07. November 2022 08:09
Hallo, hab da etwas an den Beiträgen ändern müssen, leider ist dabei die Antwort von ABurger jetzt ganz oben gelandet.
Grüße
Erik



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.22 08:09.
Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
13. November 2022 12:42
Hallo zusammen!
Vielen Dank für die Rückmeldungen, Tipps und Ratschläge.
Nun hab ich mal Zeit gefunden, mich der Lampe näher zu widmen.
Zum Pumpenbodenventil: wie beschrieben, habe ich mir ein passendes besorgt. Allerdings will das alte bzw. vorhandene partout nicht sein Platz räumen. Selbst mit Kriechöl ist es einfach nicht raus zu bekommen. Kann es vielleicht tankseitig sich festgesetzt haben durch Ablagerungen? Den Tank habe ich auch mehrfach versucht zu reinigen, Aceton, heißes Wasser... macht mir aber zu vorher irgendwie keinen richtigen Unterschied. Beim letzten Versuch, habe ich 2 Tage Aceton im Tank belassen und hin und wieder etwas geschwenkt.
Das Röhrchen, welches sich vom Vergaser im Tank befindet ist komplett zu gesetzt. Habe es erstmal in Aceton eingelegt. Bei der Bleidichtung am Tank bin ich mir nicht komplett sich, ist die wirklich vorhanden?
Beim Exzenter bräuchte ich mal eure Meinung, ist der sicher noch i.O.? Bzw. wäre einer von Petromax kompatibel? Neue Nadeln sollten ebenfalls bald eintreffen.
Übrigend, der fehlende Schirm/Wulst konnte ich noch auftreiben.


Re: Hasag 551 (oder 351) läßt sich nicht in Betrieb nehmen
13. November 2022 13:50
Servus!
Um das Pumpenbodenventil zu entfernen/auszuwechseln, wird es wohl nötig sein, den Pumpenschacht auszulöten
und nach der Reparatur des Ventils, den Schacht wieder einzulöten. Eine andere Lösung sehe ich nicht.

Von welcher "Bleidichtung" sprechen wir? - Dort, wo der Vergaser im Tank eingeschraubt ist?
Ob eine und welche Dichtung vorhanden ist, kannst Du mechanisch erkunden, mit einem kleinen Schraubenzieher oder Dorn herum popeln. Manchmal ist sie recht fest eingequetscht. CAVE! Nicht am Tank schauen, sondern am Excenter (Knickventil), unten dran!
Auf dem Tank wirste eh keine finden ...

Ob der Excenter noch i.O. ist, kann ich jetzt nicht per Foto (Draufsicht) erkennen, das merkt man vor Ort.
Hat er noch diese Nase, die die Nadelstange bewgt, ist die Stopfung noch intakt - darauf kommt es an.
Von Petromax ist da meines Wissens nichts kompatibel, allenfalls die Graphitstopfung könnte passen.
Da kann man aber auch jedes andere Graphitmaterial verwenden (Hauptsache dicht).

Gruß Rüdiger
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