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Dichtungen von Petromax
geschrieben von erwin 
erwin
Dichtungen von Petromax
19. Januar 2001 11:17
Hi Patrick!

ich habe den beitrag über deine dichtungen an "carsten aus dem schuppen" aufmerksam studiert.
bei einem dichtungshersteller habe ich 2mm und 3mm dickes teflon ergattern können.
du schreibst da etwas von teflonmatten. dieses zeug welches ich gekriegt habe ist schneeweiss und eigentlich hart wie ein zäher kunststoff. ich würde sie als teflon tafeln aber nicht als matten bezeichnen.
von dichtung herausschneiden kann da wohl keine rede sein. also bin ich ins bauhaus gefahren und habe mir lochstanzer für das richtige
aussen- und innenmass besorgt und daraus die dichtung #90 und #83 gestanzt. beim einbau in die lampe und beim festziehen des vergasers lässt sich das zeug nur sehr schwer zusammenpressen. bitte sag mir ob dein teflon auch die konsistenz einer weicheren kunststoffplatte hat oder ob mir da ein dreck angedreht wurde (habe ohnedies nichts dafür bezahlt).
Dieses material lässt sich aber sicher nicht als vergaserventildichtung #193 einbauen. auch für das pumpenventil # 17 ist dieses material nicht geeignet. leider gehst du da in deinem beitrag nicht näher darauf ein. welches material würdest du dafür nehmen- es sind so kleine stöpseln, welche die form eines kleinen pilzes haben- und womit kann ich das zuschneiden?......

noch eine kleine bemerkung zu der fertigungsqualität! ich habe mir eine vergaserführungsstange, komplett neu, schicken lassen. leider hat das untere ende (#191) nicht einmal einen spitz dran,sondern ist einfach abgesägt. nach rückfrage bei fa. heinze stellten sie fest, dass die ganze lieferung so aussieht!
soviel zur chinesischen fertigungsqualität!!!! (glaube aber nicht dass der spitz wirklich nötig ist). die originale stange hat ihn jedenfalls und daher sollte ein originalbestandteil ihn auch haben!

bitte behandle das thema dichtungen nochmals ausführlich!!! (zum 3. mal)


mfg erwin
Dichtungen aus Teflon
19. Januar 2001 16:18
Hallo Erwin,

nun also Dichtungen zum dritten mal... ;o)

Das "weiße Zeug", das Du bekommen hast, ist wohl echtes Teflon, es sollte sich wachsähnlich anfühlen. Und, "Teflonmatten"? -der Ausdruck "Teflonfolie" wäre zwar richtig gewesen, aber das hätte man gewiß auch wieder falsch verstanden!
Also, Dein weißes Zeug ist wohl in Ordnung, aber was ich nicht verstehe ist:
-wenn Du in einer Firma warst, die Dichtungen herstellt, wieso hast Du Dir die nicht schon fertige Dichtungen geben lassen...???

Du nimmst also, wie Du Dir schon gedacht hast, am besten ein (scharfes!) Locheisen und machst das Loch für die Mittelbohrung. Ich denke, beide Folien -ob 2 oder 3 mm- müßten gehen, eher die dickere verwenden und danach ordentlich anziehen... -Na, je nach dem, wie die Chinesesen das Gewinde geschnitten haben notfalls beide ausprobieren?
Wenn man geschickt ist, kann mann die Dichtungen aus dem 2 mm Material alternativ auch mit einem Skalpell oder einem anderem spitzen Messer herausschneiden.

Nun steckst Du den Vorwärmer oder den Vergaser durch das gestanzte Loch und schneidest die "Folie" rundherum mit einem scharfen Messer (Rasierklinge oder Teppichmesser) bündig ab. So, dann die alte Bleidichtung aus ihrem Sitz entfernen, das Ganze einsetzen und ordentlich festziehen.
Den "Original Petromax-Schlüssel" wirst Du wohl kaum zum Anziehen verwenden wollen, aber den hast Du beim Herausschrauben ganz sicher auch nicht benutzen können...
(Sollte es tatsächlich "Dünnbrettbohrer" geben, dann weiß ich nämlich was ein "Dünnschraubenschlüssel ist *lachlach*)

Keine Bange, daß Du da etwas kaputt machen könntest. Du kannst ruhig ordentlich anziehen und dabei den Vergaser in die richtige Stellung bringen. Das Teflon "fließt" dann genauso wie es das Blei vorher gemacht hat, nur daß es später stets noch ein bißchen elastischer ist und mit der Zeit nicht abgammelt...!
Ansonsten lassen sich Teflon-Dichtungen ausgezeichnet aus dünnen Teflonstäben (gibt's garantiert auch dort, wo's die Folie gibt) mit einer Drehbank herstellen...
Die Dichtung für den Vergaser sollte im Außendurchmesser nicht unwesentlich größer sein, als die vergleichbare Bleidichtung.
Beim Pumpenventil ist dies dagegen ziemlich egal.

Wie Du erkannt hast, ist Teflon geeignet um die Dichtungen #83 und #90 zu ersetzen. Also hierfür ist Teflon dann das Mittel der Wahl (wenn Manometer und das Gewinde sauber verarbeitet sind, dann meist auch noch für die Dichtung #11 -Manometer bzw. einfach mal ausprobieren!-..., dort aber ansonsten eher Viton oder Neopren). Teflon und Varianten sind praktisch die temperatur- und chemikalienbeständigsten, thermoplastischen Kunststoffe die es gibt! Also überall dort, wo vorher Blei war, kannst Du es durch Teflon ersetzen...
Also ruhig auch mit "Teflonband" aus dem Bauhaus - das dann aber jedes mal neu gewickelt (oder zumindest etwas darüber gewickelt) werden muß.

Leider kannst Du die Dichtungen #17 und #193 nicht mit Teflon ersetzen, da es nicht weich genug ist (dies könnte man aber theoretisch, wenn die Dichtungssitze ganz präzise gearbeitet wären)!
Das Mittel der Wahl hierfür heißt "Viton" (teuer) und ist ebenfalls wie Teflon ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Dupont.
Die zweite Wahl ist Neopren...
Ganz sicher bekommstst Du diese beiden Kunststoff-Folien und -Dichtungen auch in Deiner "Teflon-Firma".
Wenn Du im KFZ-Bedarf (Ersatzteil-Großhandel oder "großer Ersatzteil-Einzelhandel") kraftstoffbeständige Dichtungen Folien oder Schläuche bekommst, dann ist das ziemlich sicher Neopren. Neopren ist kraftstoffbeständig, es quillt lediglich minimal darin auf.

Im übrigen ist mir aufgefallen, daß die Dichtungen #11 in der letzten Zeit deutlich besser geworden sind (vermutlich auch Neopren...). Wenn Du da welche davon über hast, dann kannst Du daraus aus einem einzigen Ring etliche Deiner Dichtungen #17 und #193 schneiden!
Tip!: Die Dichtungen dabei nicht mit einem Locheisen oder einer Lochzange schneiden (schief und ungleichmäßig) sondern die Halterung (das Ding, wo die Dichtung nachher reinkommt) etwas aufdrücken und mit einer Rasierklinge erst einen "Vielkant" ausschneiden, und dem dann zum Schluß ein wenig die Kanten "glätten".

So, jetzt zu Deiner Spitze an der Führungsstange...
Wenn diese Spitze fehlt, dann ist das Teil Ausschuß (zurückschicken oder auf einer Drehbank eine Spitze andrehen lassen)!!!
Diese ist zum einmaligen Betrieb nicht nötig. Sie dient aber zur Zentrierung, daß die Kunststoffdichtung stets wieder richtig sitzt. Schon nach kurzer Zeit (wenige Tage) paßt sich die Dichtung etwas dem Gegenstück an. Dies macht eigentlich garnichts, wenn der Rest aber so unpräzise gefertigt ist, daß sie nach einem erneuten Öffnen und Schließen auch nur minimal verrutscht, wird danach niemals wieder dicht machen.
Also spätestens nach einer Woche ist die Dichtung wieder undicht...

Tip!:
Wenn man dies bisher noch nicht getan haben sollte, kann man man die Dichtungen #17 #193 auch ein einziges mal umdrehen (beidseitig verwenden). Meist ist das schon OK für sehr lange Zeit, wenn dann sonst alles stimmt. Übrigens hält auch die beste Ventildichtung nicht ewig. Wenn man die Laterne regelmäßig in Betrieb hat, dann sind alle weichen Dichtungen nach ca. 7 bis 10 Jahren zu erneuern (mechanischer Verschleiß). Dabei ist es ganz egal, ob die Lagerung mit oder ohne Kraftstoff erfolgt...

Ich selbst habe bei meinen Laternen stets die Entlüftungsschraube und das Vergaserventil geöffnet (d.h. Nase am Rad nach unten)! Dies schont die Vergaserventildichtung. Außerdem kann die Laterne >atmen<, Kondenswasser durch den Wassergehalt des Kraftstoffs gast aus. Dabei ist der Luftdurchsatz so gering, daß man selbst bei einer Dieselbefüllung weder etwas riechen oder der Kraftstoff gar merklich verdunsten könnte. (Sdp. ~200-300 °C)!

(Bevor von irgend jemandem wieder eine schlaue Bemerkung kommt: in jedem Kraftstoff ist Wasser auch wenn man es nicht sieht...!!!)

Mit jedem Staubwischen drücke ich dann bei jeder Lampe auch mal ein paar Hiebe mit der Pumpe. So bleiben auch Pumpe und Pumpenventil stets gängig.
Ich kann alleine schon aus dem Grund nur empfehlen die Entlüftungschraube bei der Lagerung stets geöffnet zu lassen, weil sich nämlich sonst bei der kleinsten Undichtigkeit von Pumpen- oder Vergaserventil durch Temperaturschwankungen (Sonnenlichteinfall) der Kraftstoff dort herausdrückt
(Auf diese Weise lassen sich Leute sehr verärgern, wenn man die Laterne mal für'n paar Tage auf dem 300 Jahre alten Wohnzimmerschrank mit der "Original Petromax-Undichtigkeit" stehen läßt).
Beim Transport sollten dann alle Ventile für diese Dauer wieder geschlossen werden.

Daß die Entlüftungsschraube beim Betrieb dann auch geschlossen werden muß, brauche ich hoffentlich nicht näher zu erläutern ...*g*.


So, bis zum nächsten mal, aber nicht mehr über Dichtungen ...



Patrick
erwin
RE: Dichtungen aus Teflon
22. Januar 2001 09:14
danke patrick für deine genauen vortrag über die dichtungen.
echt kompetent! habe mich telefomisch erkundigt. ich kriege
das neopren auch bei meinem dichtungsproduzenten. unter 1000 stück fertigt er überigens nichts (darum selber machen). seine abfälle kriege ich dafür auch umsonst (spend für die teekasser *gg*).


mfg erwin
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