Beitrag von Patrick am 16. November 2000 um 02:04:
Antwort an: Tips und Tricks, beste Strümpfe, Brennstoff, Tuning, Reinigung... gesendet von Patrick am 15. November 2000 um 02:28:
Zu Deiner Feststelllung lieber Jürgen:
...Aktuell gibt es nur noch die Modelle Petromax 500 Chrom, Geniol 150 Chrom, Geniol 150 Messing...
DIES IST NICHT RICHTIG!!!
Derzeit gibt es ganz sicher noch original PETROMAX 150 CP in Chrom bei genau dem , für den ich hier keine Werbung machen will. ;o)
Ich habe vor weniger als einem Jahr nämlich genau eine solche gekauft!
Und zwar trägt sie den Schriftzug im Glas (Heinze Formen fürs Leben) und das Typenschild...
"830/150 CP Super
Petromax Rapid"
...mit der Seriennr. 004687 am Tankboden.
Sie besitzt im Unterschied zur Geniol 150 CP am Tragegestell noch zwei weitere Rillen Oberhalb des Regulierrades. Meine Geniol 150 CP's haben übrigens keine Seriennummern auf dem Tankboden -weder die Chrom noch die Messingausführung!?
Seltsamerweise trägt die dort ebenso käufliche original Petromax 500 CP aber ein Glas ohne den Bezug "Heinze" sondern lediglich...
"Petromax
Schott Suprax"
...ich besitze eine solche mit der Seriennr. 912186.
Weiterhin gibt zumindest noch die 250 CP von Geniol sowohl in Chrom als auch Messing bei einer deutschen Kaufhauskette! -Werbung machen wir hier ja keine-
Diese gibts auch nicht als Restposten, sondern stets noch lieferbar. Wir hatten noch vor kurzem eine "größere Menge" für uns und Kollegen nachbestellt!
Auf Wunsch werden auch sämtliche andere tatsächlich direkt über die Fa. Heinze bestellt!
Die 500'er habe ich aber in der letzten Zeit aber leider nur noch in Chrom gesehen...
Informationen der Fa. Heinze über Lieferfähigkeit und produzierte Typen sind übrigens nicht immer zuverlässig -darüber aber mehr am Schluß!
Meine ersten Erfahrungen mit Petromaxlaternen machte ich bei der Bundeswehr in Trier. Dort gammelten so ca. 40 Lampen im Keller herum. Teilweise war der Chrom (von den 250/350'ern, denn diese waren verchrohmt!) schon ab und die Dinger waren voller Ruß, die Tanks total verkrustet. Unsere 500'er waren stets matt vernickelt und alle Lampen von "Petromax" -keine von "Geniol"!
Die Laternen vergammelten dort, weil keiner mehr richtig damit umgehen konnte.
Anscheinend empfand man Stromaggregat und elektrisches Licht angenehmer im Betrieb...!
Ich bat darum, mich diesen faszinierenden Teilen widmen zu können. Als ich grünes Licht erhielt, begann ich damit die erste Laterne vollständig zu zerlegen um mir den Funktionsmechanismus und die kleinen Feinheiten genau anzusehen.
Letztendlich restaurierte ich alle und stellte diese ganz präzise ein.
Dies gipfelte darin, daß ich viele im Umgang bzw. in der Instandhaltung einweisen mußte. Vermutlich habe ich damals schon einige mit meinem "Petromax-Fieber" infiziert.
Zur Restauration mußte ich einige Ersatzteile anfordern (die Düsen und Nadeln gab's übrigens nur in 100 Stck. Packungen).
Unsere 350'er Laternen hatten aber die Größe von den heutigen 250'ern (!).
Für diese gab es schon zur der damaligen Zeit -zumindest über die Bundeswehr- aber keine Düsen und Nadeln mehr, so daß ich diese leider alle zu 250'ern umfunktioniert habe. Zum ersten mal bekam ich in dieser Zeit aber Ersatzteile von "Geniol" wie Rahmen und Tankkessel mit dem gleichen Namenszug bzw. Typenschild.
Vermutlich hast Du lieber Jürgen recht, was die Größe der 500'er angeht, denn dies erscheint mir wegen der gleichen Einstellung der 350'er wie die 500'er mit dem Justierschlüssel nämlich einleuchtend. Unsere 350'er hatten aber die Größe von 250'ern! Petromax hatte aber einige Sondergrößen und kleinere Stückzahlen von Varianten hergestellt, so daß mich da nichts wundern würde. Leider habe ich nach meiner BW-Zeit keine 350'er mehr in meine Finger gekriegt -egal in welcher Größe... !
Zu den Düsen und -Nadeln der BW-versionen muß ich sagen, daß sie augenscheinlich nicht von den "Zivilversionen" unterscheiden sondern nur durch die unterschiedliche Kerbungen der Nadeln bzw. Beschriftung der Düsen für die einzelnen Laternengrößen. Diese erfolgen analog wie bei den Zivilversionen auch...
Meine Informationen über die Bezeichnungen Made in Germany / West Germany (nicht WestERN Germany -auf den Originalgläsern, nicht den Tanks) habe ich von dem Besitzer der einzigen von der Fa. Heinze zertifizierten Reparaturwerkstatt für Petromax- / Geniol-Laternen im Südwestraum. Diesen freundlichen und recht lustigen Mann mußte ich wohl zwangsläufig kennen lernen. ;o)
Seine Ausführungen kann ich mit meinen Modellen und den von mir gemachten Erfahrungen nur bestätigen!
(Ansonsten decken sich meine Angaben aber mit Deinen Recherchen lieber Jürgen, die chinesische Fertigung erklärt mir nämlich jetzt zumindest meine Erfahrungen mit immer schlechter werdender Verarbeitungsqualität!)
Der Vater des jetzigen Besitzers der Fa. Heinze und er waren nach seiner Auskunft gute Freunde. Und er kreidet dem "jungen Heinze" an, daß dieser sich kaum mehr für die Laternen interessiert, den Vertrieb eher aufgeben möchte um lieber "modischen Schnickschnack" zu produzieren (größere Gewinnspanne...?). Ebenso würde er und sein Team gelegentlich nicht einmal selber wissen, was sie eigentlich produziert hätten!
Noch vor wenigen Jahren war dieser Herr zu Besuch bei dem "jungen Heinze" und erzählte diesem von einem 15000'er Petromax, den ein Bekannter in einem deutschen U-Bootbunker in Brest (Frankreich) gefunden hatte. Daraufhin wettete er mit dem "jungen Heinze" um eine Kiste Wein, weil dieser trotz Befragung seines Teams nicht anerkennen wollte, daß ein solches Teil existierte. Der "junge Heinze" soll seine Kiste Wein verloren haben...
Ich selbst hatte schon an die Fa. Heinze geschrieben, gemailt und bat um Stellungnahme was die Verarbeitung in der letzten Zeit angeht. Ich habe nie eine Antwort erhalten...!
So, damit jetzt aber genug! Zum Schluß sind mir noch zwei wichtige Tips eingefallen:
Original- und Ersatzgläser gibt es in den Qualitäten Suprax und Duran (beide von Schott). Bei einem Neukauf unbedingt darauf achten, daß man solche aus Duran erwirbt. Diese besitzen einen geringeren "Wärmeausdehnungskoeffizienten" und sind damit etwas unempfindlicher was Temperaturschwankungen angeht. Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, daß diese im Vergleich zu Suprax weniger "fließen", d.h. sie verformen sich nicht so nach längerem Betrieb und sind damit langlebiger!
Sollten eure 250'er irgenwie nicht so doll brennen wollen, dann probiert mal den Abstand des Mischrohres mit der Einstellung als 350/500'er (mit dem Justierschlüssel) einzustellen. Manchmal kann man den Abstand noch weiter vergrößern. Die Verbrennung wird dadurch sauberer und das Licht etwas weißer! Eine weitere Möglichkeit ist das Entgraten oder "Anphasen" der Mischerrohröffnungen. Dadurch erzielt man eine Bessere Durchmischung des Brennstoffs mit der Luft.
Patrick
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