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Brauche chemische Nachhilfe ...
geschrieben von Erwin Schäfer 
Hallo Experten,

ich brauche mal wieder eure Hilfe.
Das Thema Chemie ist ja hier letztens bei verschiedenen Diskussionen behandelt worden, aber meine Chemie-Kenntnisse reichen nicht weit.
Also folgendes Problem: Ich möchte eine alte Coleman 427 von Anfang letzten Jahrhunderts reinigen und ein Sammler aus Kanada hat mir dazu einmal vor längerer Zeit eine sehr detaillierte mail geschrieben, weil nach seiner Behandlung die Lampen nicht nur sauber sind sondern super toll glänzen.
Er schreibt: I use Liquid toilet bowl cleaner. (Yes, it works very well ...IN MINUTES!) I use Home Hardware Brand Cleaner which has hydrochloric acid in it.
Soweit ich mich erinnere ist hydrocloric acid = HCl = Salzsäure. Mein WC-Reiniger aus einer Drogeriekette enthält "Natriumhydrogensulfat". Ich denke das ist auf NaOH-Basis und für vernickelte Oberflächen wahrscheinlich nicht geeignet. Stimmt das so und kann man noch Reiniger mit Salzsäureanteil kaufen? Hat jemand Erfahrung mit Salzsäure-haltigen Reinigern?
Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße,
Erwin.


Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
05. November 2005 21:04
Hallo Erwin,

Salzsäure kann man doch auch im Chemikalienhandel bekommen?
Oder Du verwendest die hier allseits beliebte Citronensäure. Die gibts bei Schlecker!

Gruß,
Patrick
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 09:29
Hallo Erwin,

In der Tat, "Hydrochloric Acid" ist Salzsäre. Ich benutze das Zeug gelegentlich zum Entkalken im Haushalt. Ich wohne schließlich auf der Schwäbischen Alb, da ist reichlich Kalk überall.)
Salzsäure ist wesentlich wirkungsvoller als die ganzen üblichen Haushaltsreiniger. Zugegeben, natürlich auch etwas gefährlicher... Im Baumarkt bekommt man manchmal HCl <25% zum Entfernen von Zementschlieren usw.

Ich hatte auch schon versucht, damit Chrom anzulösen, aber ohne Erfolg. Da muß ich wohl mal bei einer Galvanikfirma nachfragen... Ich möchte ein paar Kleinteile entchromen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß es funktioniert und die Lampen damit schön blank werden. Probiert habe ich es allerdings noch nicht. Ich benutze weiterhin Natronlauge. Wirkt auch hervorragend.

Grüße

Erik Leger
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 09:44
Hallo Erwin,

Ich benütze die tip die ich von Anton Kaim bekommen habe: antikalk. Das reinigt kupfer, messing und stahl, gut und schnell. Ich habe ein weckglas (?) voll stehen und hänge da die kleinteile rein. Reinigt innen- und aussenseite in minuten, sogar vergasser.



Leuchtende gruss,

Wim van der Velden
[www.petromax.nl]

....... It's light Jim but not as we know it .......
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 09:51
Guten Morgen Erik,

hier noch ein Anti-Kalk-Mittel, das gerne vergessen wird:

Essig-Essenz

Es ist günstig, bedeutend ungefährlicher als Salzsäure und
eignet sich auch sehr gut zum reinigen von Karbidlampen -
da hast du ja auch einige von :-)

Mit einem freundlichem "Laß leuchten !" aus dem Ruhrgebiet

Martin
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 09:56
Moin Martin,

Klar, weiß ich. Benutze ich auch. Essigessenz hat den großen Vorteil, daß man es auch an den Salat oder zu den Linsen (Schwäbische Art!) tun kann...

Mahlzeit! wünscht

Erik Leger
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 11:31
Hallöchen,
Ich verwende für Kleinteile grundsetzlich Essigessenz mit Salz darin, das mach Messing innerhalb von Minuten polierfähig, und verdünnt und Kochend wirkt es um Längen besser als Citronensäure!
Gruß,
Thibaut



schöne Grüsse aus Erlangen, und immer einen Daumen breit Petro im Tank!
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 12:32
Hallo Erik,
> Klar, weiß ich. Benutze ich auch. Essigessenz hat den großen
> Vorteil, daß man es auch an den Salat oder zu den Linsen
> (Schwäbische Art!) tun kann...
>
Na Erik, die Mahlzeit bleibt aber jedem im Halse stecken und wird zu starken Verätzungen führen. Mehr als 5% sind nichts für den Gourmet.

tschüs Peter



Beitrag bearbeitet (06.11.05 12:36)

--
Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht!


klaus rinner
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 12:45
hallo erwin,
die gleiche habe ich auch. im originalzustand haben sie einen mica globe und den Q99 generator. meine kam aber genauso umgerüstet an wie Deine.
für außen würde ich autochrompflegemittel versuchen, falls sie innen versypht ist, versuche es mit schrotkugeln und wenn Du den groben dreck draußen hast vielleicht nochmal mit drano, aber dann für luftzugang sorgen und am besten, wo es kühl ist.
meine 427 habe ich an das lampertheimer heimatmuseum entliehen.
coleman-kollegialer gruß

klaus
Hallo Freunde.

Vielen Dank für eure zahlreichen Tipps. Ich habe zur Veranschaulichung nochmals einige Bilder vom Coleman-Experten beigefügt, die das Thema Aufarbeitung und Polieren hervorragend zeigen (vorher/nachher). Das zweite Bild zeigt den Tank nach der Reinigung in HCl (toilet bowl cleaner) und nach Politur an der Maschine mittels Polierpaste.
Dass man Antikalk, Essigessenz u. evtl. Zitronensäure zum Entkalken nimmt war mir schon klar. Bekommt man damit aber auch den Dreck von einer Nickelschicht ab und greift es vor allem das Nickel nicht an??? Ich habe den Tank meiner PX 828 wahrscheinlich im NaOH-Bad versaut (angeätzt oder was auch immer, vielleicht weil noch Reste! von Flüssigkeiten im Tank waren?), deshalb bin ich jetzt im Zweifel, ob Mittel auf NaOH-Basis oder Kalkentferner die richtigen Mittel sind. Essigsäure... ? hätte ich noch vorrätig. Citronensäure... ? Noch keine Erfahrung damit. Salzsäure... ? Auch noch keine Erfahrung. Ich hab's einfach mal an einer Stelle mit Handpolitur versucht, aber erstens ist das eine Sau-Arbeit und zweitens reicht das noch nicht um sie suber (und glänzend) zu bekommen. Werd' mal in der Drogerie schauen, ob es hier Reiniger auf HCl-Basis überhaupt gibt. Evtl. Zementschleierentferner stark verdünnt, wie von Erik vorgeschlagen.
Wird einige Zeit dauern weil ich kurzfristig nicht dazu komme, aber ich melde mich mit meiner Entscheidung und dem Ergebnis wieder.
Klaus: Meine LQ327 mit Mica-Shade kommt als nächstes dran.

Vielen Dank nochmals und frohes Polieren wünscht
Erwin.


Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 16:24
Liebe Leute,

wenn ich das alles lese, was Ihr da so mit Kloreinigern etc. anstellt wird mir angesichts der zu behandelnden Lampenschätzchen ganz schlecht.
Alle säurebasierenden, oder auch säureabstpaltenden Produkte greifen Metalle unter Wasserstoffbildung an. Die eine Legierung wird mehr (Chrom, nicht Chromnickelstähle, die sind relativ beständig), die andere weniger (CU, MS) leiden. Die o.e. Produkte basieren auf diesem Chemismus.

Hier ein simples Beispiel mit Salzäure(HCL)und Stahl(Fe):

2HCL+Fe=FeCL²+H²

Es entsteht EisenIIchlorid und Wasserstoff (H²).
H² ist gasförmig, explosiv (nicht rauchen) und haut ab.
Also von einer derartigen Behandlung kann ich bis auf Ausnahmen (Entkalkungen gehen halt nicht anders) nur abraten.
Der Reinigungseffekt an Euren Schätzen beruht nur darauf, dass die unter dem Dreck befindliche Metallschicht etwas abgetragen wird und mit diesem Abtrag zwangsläufig auch der Schmutz mitgeht.
Ganz empfindlich reagieren hier NE Metalle wie Al und Zn oder deren Legierungen, da ist binnen 10 Minuten in HCl von einer Schraube nichts mehr übrig.

Was haltet Ihr denn von Lösemitteln wie Nitroverdünnung, oder Benzin. Diese lösen alte Verharzungen wunderbar, ohne ein Metall oder Chrom etc. anzugreifen. Nur für Lackschichten sind sie halt nicht geeignet, so wie ich Euch aber als Restaurateure einschätze, wird dann eh neu lackiert, ist also vernachlässigbar.

Euer Friedrich
Re: Brauche chemische Nachhilfe ...
06. November 2005 19:39
Hallo Friedrich,
> Was haltet Ihr denn von Lösemitteln wie Nitroverdünnung, oder
> Benzin. Diese lösen alte Verharzungen wunderbar, ohne ein
> Metall oder Chrom etc. anzugreifen. Nur für Lackschichten sind
> sie halt nicht geeignet, so wie ich Euch aber als Restaurateure
> einschätze, wird dann eh neu lackiert, ist also
> vernachlässigbar.
>
so alten Einbrennlack auf einem Hängelampentank hab ich sehr erfolgreich mit einem Lappen und Butylacetat abgewaschen, die Zinkschicht auf dem Tank sieht aus wie neu und wenn das nicht hilft greift man halt zu Styrol; das sind im Formenbau gebräuchliche Lösungsmittel um Kunstharze zu lösen. Sind im einschlägigen Fachhandel erhältlich.

tschüs Peter



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Re: chemische Zerstörung ...
06. November 2005 23:48
Hallo Friedrich,

Deine Worte stimmen mich nachdenklich,
natürlich will ich nicht mehr kaputtmachen, als ohnehin schon ist.

Unser aller Idee ist ja (vordergründig) zu erhalten.

Aber wie sieht es mit Polieren aus ?
Ist da nicht der Materalabrieb ebenso erheblich ?
Oder mach ich da weniger kaputt ?



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem
Sinn der niedrigen Zitronensäuredosis?
07. November 2005 09:08
Eine Frage auch von mir noch mal zur allgemeinen Behandlung mit Säuren.

Ich hatte das immer so verstanden, dass die Behandlung mit Zitronensäure (das einschlägige Rezept - 0,5% Säure und die Teile bei 100°C maximal 15 Minuten kochen - dürfte ja bekannt sein) nicht deswegen eingesetzt wird, weil die Zitronensäure das Non-Plus-Ultra in Sachen Reinigung ist. Vielmehr wird doch durch die sehr niedrige Dosierung erreicht, dass man die Chromschicht nicht in 20 Sekunden halb entfernt (und dabei schön sauber gemacht) hat, sondern dass die Prozesse schön langsam ablaufen und man quasi zusehen kann, wann der Dreck weg ist und die Teile rechtzeitig aus der Suppe nehmen kann. Oder habe ich das falsch gesehen?

chemische Zerstörung - mechanische Zerstörung
07. November 2005 09:20
Hallo Torsten,

beim "echten" Polieren trägst Du auch Material ab, klar. Einen Vorteil gegenüber der Säurebehandlung sehe ich darin, dass beim Polieren "nur" die Außenoberflächen direkt abgetragen werden.
Mit der Säure trägt man die Teile dagegen immer auf allen Fronten ab! Dazu kommt, dass oft gerade die Grundsubstanz aus Messing (oder Eisen) schneller abgetragen wird, als die Chromschicht.

Mir ist für die meisten alten Schätzchen schon eine Politur im eigentlichen Sinne zu heikel. Daher bin ich bis heute immer bei den "Haushalts"polituren geblieben, die man mit dem Lappen von Hand auf die Oberfläche reibt. Natürlich trägt das auch ein wenig Material ab, aber eben noch weniger als mit der Polierscheibe. Das kann auch mal sehr zeitaufwendig sein, dafür hat man auch ein sehr gutes Gefühl, wann man besser nicht mehr weiterpolieren sollte...

Re: Sinn der niedrigen Zitronensäuredosis?
07. November 2005 16:07
Hallo Stefan,

ich habe wenig Erfahrung mit Citronensäure. Die ist ja organischer Natur und da dürften die Prozesse etwas komplizierter als mit o.g. Salzsäure ablaufen. Nun gut mit 0,5%Vol. wird man wohl unter Beobachtung wenig Schaden anrichten, aber wenn ein Materialabtrag erfolgt, dann immer großflächig. Ich meine aber einmal gelesen zu haben, dass Citronensäure sehr gut Metalle komplexiert (= an sich bindet), somit also auch ganz nett Metall angreifen könnte. Aber genaueres weiß ich nicht mehr.
Vielleicht kann Ludwig sich dazu einmal äussern, der dürfte da mehr wissen.

Dein Friedrich
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