Forum Petroleum

Hallo Forum,

ein Bekannter hat ein "neues" Lämpchen in seiner Petromax Sammlung.

Eine Petromax Rapid 827 die zum einen (tatsächlich) aus Kupfer ist, zum anderen einen höchst befremdenden Schriftzug auf dem Tank trägt : „by license of Petromax“

Und oben auf der Haube: „licensed Germany“, „regd“ und noch einmal „Original Petromax“.

Die Forumssuche ergab bislang nur eine ähnliche Laterne
von http://www.hytta-stuga.de/ph/read.php?f=1&i=44757&t=44757#reply_44757]Roland[/url]:

Weiß jemand mehr über diese Kupferlaternen als Roland bisher schrieb ?
ist die Haube auch aus vollem Kupfer ?

im Gegensatz zu Rolands Laterne ist bei dieser hier das Typenschild angenietet.

Was leider ebenso fehlt ist der kupferne Lampenschirm/Reflektor... falls also jemand einen über hat ?



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Hallo Torsten

Ich glaube immer noch nicht an Kupfer. Ich denke das sind Lampen die auch aus Messing sind ...........

Und dann schlussendlich nicht mehr vernickelt wurden.

Denn die Kupferschicht wird als "Verbindungschicht" vor dem vernickeln aufgetragen.

Aber sehr interessant ist das "licensed ........", aber da kann ich leider nichts dazu beitragen.

Viele Grüsse, Ernst

PS: Sieht man Dich mal wieder????

Moin Ernst,

natürlich habe ich noch keine der Lampen in der Hand gehabt.

Aber sowohl Roland, als auch Erik wie auch mein Bekannter können Messing von Kupfer unterscheiden.

der Bekannte will morgen dennoch Fachleute zu Rate ziehen.



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Hallo Forum,

ich bin der Bekannte von Torsten, der diese "kupferne" Petromax 827 CP 250 hat. Danke, Torsten, für die Einstellung meiner Fotos. Komme gerade aus der "industrial area" von Nairobi zurück, wo ich die Laterne Sidi Shahid, dem Inhaber des einzigen, aber hier in Ostafrika sehr renommierten (dazu gleich noch etwas) Galvanisier- und Metallveredlungsbetrieb "Malmont" vorgeführt habe. Nach einigem Schaben an verdeckten Stellen und Tupfen mit stinkenden Flüssigkeiten stand für ihn fest: der Tank besteht aus doppelt verkupfertem (soft copper, dann hard copper) Messing, die Haube aus einfach verkupfertem Messing. Er meinte, eine rein kupferne Haube würde die hohen Betriebstemperaturen einer Petromax nicht lange überstehen und bald verzundern. Er empfahl mir, die Laterne nicht mit Poliermitteln zu bearbeiten, sondern in Würde altern zu lassen. Dem - wahrscheinlich - vergoldeten Schirm, den ich letzte Woche aufgetrieben hatte, wird er die Goldschicht abnehmen, ihn verkupfern und so patinieren, daß er zur Laterne paßt.

Was macht ein Galvanisierbetrieb in Kenia? Malmonts Spezialität sind hochwertige Neuversilberungen von Besteck und Tafelgerät, Neuverchromungen von Maschinenteilen und Oldtimer-Teilen (Stoßstangen etc.; hier in Kenia gibt's unglaublich viele gut erhaltene Oldtimer) und, was in sehr großen Mengen geschieht: neuen Dietz-Dochtlaternen "Made in China" die blaue Farbschicht abzunehmen und sie zu verkupfern, evtl. auch zu patinieren. Diese Laternen finden in den zahlreichen "tented camps" (Zelt-Lodges) im Safari-Tourismus Verwendung und werden massenhaft "mitgenommen", weil sie so schön sind.

Das ist zwar jetzt etwas lang geworden, aber vielleicht interessiert es ja doch den/die eine/n oder ander/n. An dieser Stelle auch mal mein Dank an Torsten, der mir den Zugang zu Petromaxen verschafft hat. (2007 hatte ich noch keine, jetzt habe ich acht Petromaxen.) Und auch an Jürgen Breidenstein, Empfehlung von Torsten, der all die kleinen Dinge zuverlässig liefern kann, die man als Petromaxer benötigt.

Viele Grüße nach Deutschland

Walter



Beitrag bearbeitet (15.02.09 03:32)

Moin Walter!

Was heißt "etwas lang geworden"...
Geschichten drumherum und aus dem Hintergrund sind doch immer nett.



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Es ist geradezu ein Verbrechen gegen die beiden Männer, die längst der kühle Rasen deckt, ihre Verdienste um die Lampenindustrie zu verschweigen
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So denn, das war's (KS)...
...DFR (www.lampenmaxe.de)

Hallo Torsten

Ja das glaube ich Dir schon, dass Du es unterscheiden kannst.

Ist aber schwierig wenn auf dem Messing eine Schicht aufgetragen wurde .............

Danke Walter für Deine Aufklärung!

Viele Grüsse, Ernst

Hallo Forum,
jetzt wäre "nur noch" zu klären, warum eine anscheinend originale Petromax mit "fehlender" Verchromung oder Vernickelung von Petromax zu lizensieren ("Licensed by Petromax"). Ein kleines Kapitel Industriegeschichte aus Altena etwa? Oder einfach nur ein "Gag", weil es sich um ein Sondermodell handelte?
Ich habe noch ein Foto beigefügt, welches m.E. auch aussagekräftig für die "Messingtheorie" ist. Schaut mal zwischen die Buchstaben der Prägung: das ist gelbes Metall, Messing.
Grüße aus Nairobi
Walter



Beitrag bearbeitet (15.02.09 03:38)

Moin,
ich habe auch vor längerer zeit auf einem flohmarkt eine 827 mit der ungewöhnlichen beschriftung erworben. der vorbesitzer konnte mir aber auch nichts weiter über die herkunft sagen. der pumpenknopf und das handrad sind schwarz mit erhabener beschriftung (petromax) auf dem tank und der haube stht auch "by licence under petromax". das mischrohr hat kein paddel und das manometer ist ungemarkt. die kardanische aufängung scheint serienmäßig zu sein, denn die beiden rändelmuttern sind anders geformt, als bei den "normalen" maxen.

Hallo zusammen,
auch bei meiner, der "kupfernen": schwarzer Knopf und schwarzes Handrad mit erhabener Beschriftung, Mischrohr ohne Paddel, ungemarktes Manometer. Nicht, daß ich das Paddel vermißte oder die erhabene Beschriftung nicht schön fände; aber auffällig scheint's doch zu sein. Und, noch merkwürdig: die Laterne sei, lt. Verkäufer, immer schon mit einem Zweilochglühstrumpfhalter ausgestattet gewesen. - Bin aber noch nicht lange genug Petromaxer, um mich dazu qualifiziert äußern zu können.
Walter



Beitrag bearbeitet (17.02.09 04:24)

Hallo,
ich habe noch einmal mit dem Verkäuferehepaar, von dem ich die Laterne habe, Kontakt aufgenommen, um etwas zu der Herkunft der Laterne zu erfahren. Sie sagten, sie hätten die Laterne ca. 1980 in Dortmund gekauft und sie habe damals etwas über 100,-- DM gekostet.
Gruß
Walter



Beitrag bearbeitet (17.02.09 04:22)

Hallo Walter,

hmmm so richtig weiter hilft dies nicht.
von Privat gekauft ? in einem Laden ?

das doch sehr seltene Auftreten für eine Nachkriegslaterne spricht ziemlich deutlich für ein Sondermodel, welches nur in geringer Stückzahl unter die Leute kam.
Wenn es die Dinger regulär im Laden gegeben hätte, würde weit mehr überlebt haben.

ich könnte mich auch nicht erinnern in einem Katalog /Prospekt von einer Kupferversion gelesen zu haben.

An Fehlfarben also fehlerhaft produzierte Laternen die fälschlich völlig ohne Chrom in die Kartons kamen glaub ich schon gar nicht.

Dieses "licensed by Petromax" macht mich völlig wuschig...
Es ergibt doch gar keinen Sinn ? licensed by Graetz würde ich ja noch verstehen - aber seit wann kann ein Markenzeichen Rechte vergeben ?



mit freundlichem Gruß
Torsten

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Ex fumo dare lucem

Hallo zusammen,

Nein, ich denke die Spur führt in eine ganz andere Richtung. Und zwar über Portugal in ein anderes Land, wahrscheinlich Brasilien.
Das Petromax Typenschild wie abgebildet gab es nur zu der Zeit als Hipolito Starklichtlaternen der Marke Petromax herstellte.
Daß die Lampe 1980 gekauft wurde wie weiter oben geschrieben glaube ich sofort weil es genau in den zeitlichen Rahmen passt.
So um 1980 war es total schick metallische Sachen zu verkupfern oder auch einfach nur mit Kupferfarbe zu übertünchen.
Ich denke Hipolito hatte damals auch das Recht so einen Sonderauftrag an ein anderes Unternehmen zu vergeben.
Die Sonne im Petromax Logo hat aber bei der verkupferten Petromax 11 Zacken und nicht 10.In Portugal hatten die Petromax noch 10 Zacken wie in Deutschland. 11 Zacken hatten sie erst in China so ungefähr ab 2000.
Oder auch schon 20 Jahre früher in Brasilien.
Weil:
Ich habe mal vor Jahren in Portugal eine Spaluz 961 aus Brasilien bekommen. Diese Spaluz hat ein Handrad von der genau gleichen Machart wie das schwarze Handrad der Kupferpetromax, nur halt mit anderer Farbe und anderst beschriftet. Das Spaluzlogo ist auch eine Sonne, hat aber viel mehr Strahlen(Zacken). Man nahm es mit der Anzahl der Petromaxzacken eben nicht so genau. Der Portugiese hat mir damals geschrieben daß Spaluz einst mit Hipolito cooperierte. Die Spaluz hat ein Petromaxglas drin wie ich es sonst noch nie gesehen habe.

Wenn ich Besitzer so einer seltenen Kupferpetromax wäre würde ich diese Spur verfolgen. Zu Spaluz Industria Brasileira.
Vielleicht konnte ich ein wenig zur Herkunft und zum Alter der Lampe etwas beitragen. Ich hoffe daß sich jetzt nicht gleich wieder die Nackenhaare von irgendjemand hochstellen.

Gruß, Reinhard