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Natronlauge mit Natrium Hydroxid
geschrieben von minzi 
Natronlauge mit Natrium Hydroxid
28. Januar 2012 00:04
Hallo,

nachdem mir alle immer wieder zu Natronlauge als Reinigungsmittel für verrostete, versaute oder lackierte Lampen raten, möchte ich mich nun daran versuchen. Ich war in der Apotheke um Natrium Hydroxid zu bestellen. Leider wußte ich nicht, welche Laugenkonzentration ich benötige und welche Menge Natrium Hydroxid dafür erforderlich ist. Wer kann mir raten?

Gruß,
minzi
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
28. Januar 2012 04:05
Hallo Minzi,

ich empfehle Dir ein allseits bekanntes Auktionshaus zum Einkaufen von
Ätznatron oder Zitronensäure. In einer Apotheke zahlst Du 'Apothekenpreise'.

Normalerweise verwende ich bei einem 20 L Eimer ca. 1,5 kg an Ätzntaron,
welches ich langsam unter umrühren einfülle. Das Ätznatron entwickelt beim
Auflösen viel Wärme. Es ist zweckmäßig nicht gerade den billigsten Kunststoff
Eimer zu verwenden. Ein sogenannter Baueimer oder ein alter Farbeimer
erfüllen ihren Zweck hierbei sehr gut!

Wenn Du Deine Lampe in die noch heiße Lauge legst, dann lösen sich altes
Öl und Farbe besonders gut.
Ein kleiner Tipp noch: Achte gut darauf, dass sich keine Teile aus Aluminium
an Deiner Lampe befinden. Die lösen sich in Lauge sehr schnell auf.

Grüße Jörg
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
28. Januar 2012 10:49
Moin
Erst das Wasser dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!
Nicht ins kochende Wasser kippen, sonst Topf leer!!!!!
Besser klappt es noch, großer Topf auf Hockerkocher und richtig kochen lassen.
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
28. Januar 2012 10:57
Bitte dazu auch die Gefahrenhinweise lesen:
2005: Natronlauge...

Grüße

Erik
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
29. Januar 2012 19:38
Bai zu starker und frischer Lauge löst sich auch Lötzinn auf, und so habe ich mal vor Jahren einen Öllampenbrenner ganz neu zusammenlöten müssen. :-(

In Frankreich bekommt man Ätznatron als "Rohrreiniger" bzw. Rohrfrei in Schuppen, das ist die billigste Form hierzulande. Keine fertige Lösung, da man nicht weiss wie verdünnt sie ist...

Gummihandschuhe, Schutzbrille, alte Hosen und nicht die neueste Kordhose, usw.... Auch Atemschutz wäre angebracht, da beim Ansetzen der frischen Lösung sich ein ätzendes Aerosol entwickelt

Viel Spass!

Ara
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
31. Januar 2012 19:44
Hallo zusammen,

das Thema interessiert mich auch sehr. Ich habe u.a. eine große K&T Luftzuglampe und der Messing-Tank wie auch Teile der Galerie sind so stark oxidiert daß ich schon Zweifel hatte ob es sich tatsächlich um Messing handelt.
Die Farbe ist eher braun, teilweise sieht das Messing eher wie oxidiertes Kupfer aus. (Wie Kupferdachrinnen nach vielen Jahren in der Witterung). Nur durch Schaben an einer Stelle unten am Tank mittels eines Glasfaser-Radier-Stiftes konnte ich feststellen daß das Material von Tank und Galerie in der Tat Messing ist.
Ich habe dann die Galerie mal mit in die Geschirrspülmaschine, das reinigt zwar gut von alten Petroleumresten, die Oxidschicht bleibt aber unverändert.
Würde in diesem Fall Natronlauge (NaOH) bzw. das beschriebenen Ätznatron (ist das das selbe wie NaOH ?) helfen ?
Ich möchte das schöne Stück nicht ruinieren und habe etwas Angst daß nach der Natronlaugenbehandlung vielleicht nur noch ein Gerippe übrig bleibt.

Schöne Grüße, Stephan (Matador)
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
31. Januar 2012 20:04
Moin Stephan,

ob Natronlauge dort wirklich hilft, kannst du natürlich nur durch Probieren herausfinden. Nach meiner Erfahrung, die ich im Laufe der Zeit mit dem Zeug sammeln konnte, halte ich es zumindest für das Mittel mit den größten Erfolgsaussichten.

Was deine Angst vor dem Gerippe betrifft, muss ich dir sagen, dass sie berechtigt ist. Ich habe mal einen Spirituskochertank aus Messing, einen uralten von Gustav Barthel zu lange in der Lauge liegen lassen (wie es manchmal so ist, plötzlich etwas Anderes zu tun gehabt und dann ein paar Tage vergessen). Danach hatte ich zwei Hälften und das Material war völlig versprödet.
Seit dieser schmerzhaften Erfahrung benutze ich die Lauge - wenn überhaupt noch - indem ich den Reinigungsprozess die komplette Zeit über mit einer Bürste zum Abwaschen unterstütze und sofort aufhöre, wenn mir die erzielte Wirkung ausreicht. Ein Vorgehen, dass ich mir übrigens auch von Erik abgeschaut habe.

Gruß
Tobias

- - - - -
"Denn ist nicht alles, was man Kindern tut, Gewalt? -
Zu sagen: - ausgenommen, was die Kirch'
An Kindern tut."
G.E.Lessing, Nathan der Weise
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
31. Januar 2012 22:03
Hallo Tobias,

besten Dank für Deine schnelle Antwort mit den Tipps. Habe eben in der Lagune 4 kg von dem Zeugs geordert.
Im post von Jörg habe ich gelesen daß er eine Konzentration von 1kg Ätznatron auf 13 Liter Wasser verwendet, was so in etwa eine 7% ige Lauge ergibt. Ist das auch Dein Ansatz ?
Wie ich sehe sind "einige Tage" Einwirkzeit dann doch etwas zu viel des Guten.
Nur damit ich ein Gefühl bekomme, was ist so in etwa eine "normale" Einwirkzeit ?
(Ich werde auf jeden Fall Deinem Rat folgen und die Wirkung immer unter Kontrolle behalten)

Servus Stephan
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
01. Februar 2012 09:00
Hallo Stephan,

je nach dem was Du da reinigen willst.
bei frischer (noch warmer) Lauge sind 10 Minuten schon ordentlich lange
steht die Brühe schön länger, liegts bei mir auch mal eine Stunde drin.

mit freundlichem Gruß
Torsten

----------------------------------
Ex fumo dare lucem
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
01. Februar 2012 19:08
Hallo Torsten & Tobias,

danke, ich werde es mal versuchen, natürlich mit Schutzbrille, Handschuhen und alten Klamotten.
In einem ältern thread - siehe Link - zum Thema Messing reinigen habe ich von Phophorsäure (auf 25% verdünnt) gelesen.
Hört sich auch nicht gerade ungefählich an, soll aber gut gegen Oxidschichten wirken.
Was haltet Ihr denn davon, hat jemand Erfahrung mit Anwendung von H3PO4 ?
Messing reinigen
(Ich seh schon meine löchrige Hose)

Servus Stephan
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
01. Februar 2012 19:30
...eigentlich wollte ich Dich mit den Hinweisen dazu auffordern, so sorgfältig zu arbeiten, daß es eben keine löchrige Hose gibt.
Beim Ablaugen einiger Türen und Türrahmen hatte ich das "Vergnügen" mit grober Bürste über Kopf mit dem Zeug zu arbeiten. (Die Alternative wäre gewesen, die Türrahmen herauszunehmen) Das war nicht lustig, zumindest für mich nicht -, der Nachbar konnte sich vor Lachen kaum halten, als er mich mit Schutzbrille, armlangen Gummihandschuhen und altem Leintuch um den Kopf gewickelt da werkeln sah. :-))
Bei mir gab es wenigstens keine Verätzungen auf der Haut und ich habe dadurch gelernt, manche Sachen doch einfach von einer Fachfirma erledigen zu lassen... Zum neutralisieren irgendwelcher Laugenspritzer, die es doch geschafft hatten, auf meine Haut zu gelangen ist insgesamt 1/2 Flasche Essigessenz draufgegangen. Seitdem arbeite ich sorgfältiger.

Grüße

Erik
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
02. Februar 2012 19:31
Ich habe die Hinweise schon gelesen und bin entsprechend vorgewarnt.
In der Zwischenzeit habe ich die 4 kg Natriumhydroxid Granulat bekommen und der Lieferant ist offenbar auch seiner Verantwortung bewußt.
Er hat ein 1-Seitiges Blatt mitgesendet "Anweisung zum sicheren Umgang mit Natriumhydroxid, Ätznatron", was unterschrieben zurückgesendet werden soll.
Außerdem hat er noch das 4-seitige EG-Sicherheitsdatenblatt in deutscher Sprache über Ätznatron mitgesendet.
Bei Interesse könnte ich beides scannen und im Hytta Forum hinterlegen, damit auch andere die solch ätzende Dinge anwenden wollen, sich ein Bild über die Gefahren machen können.

Servus, Stephan
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
02. Februar 2012 22:22
Noch ein Nachtrag zum Chemie-Unterricht ;-)

Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink. In der noch frischen und konzentrierten Natronlauge kann in winzigen Mengen Zink in Lösung gehen. Danach überwiegt der Kupfer-Anteil an der Oberfläche, und Messing erscheint rötlich... Also nicht so weit kommenlassen.

Die Rolle der Natronlauge sollte sich darauf beschränken, dass der Benutzer die Oberfläche von Farb-, Öl- und Petroleumresten befreit. Dann kommt ein zweiter Schritt: die bräunliche Färbung kommt in der Tat von verschiedenen Kupferoxiden, und die kann man mit Hilfe von Säuren herauslösen. Eine 1:1 verdünnte Salzsäurelösung reicht. Auch hier sollte man mit Mass drangehen und die Teile nicht drin vergessen.

Nun heisst es: reichlich klarspülen, und nach dem Trocknen kann man die Messingteile mechanisch behandeln: bürsten oder polieren. Im Fall von Gussteilen mit Reliefs gehe ich dann noch mal mit schwarzer Schuhcreme dran, lasse trocknen, und dann behandele die Oberfläche mit extrafeiner Stahlwolle: die hervorgehobenen Stellen glänzen, und in den Vertiefungen bleibt eine dezente dunkle Farbe.

Bei all diesen Operationen Staubmaske, Schutzbrille und geeignete Handschuhe nicht vergessen!

Viel Spass, und herzliche Grüsse

Ara
Re: Natronlauge mit Natrium Hydroxid
06. Februar 2012 00:02
Hallo Ara,

Salzsäure zum Entfernen von Oxidschichten an Messing hatte ich leider keine zur Verfügung.
Also habe ich es mit Phosphorsäure versucht, auf ca. 35% verdünnt. Hat gegen bräunliches Oxid super gewirkt,
allerdings hat das Messing nun den von Dir auch beschreibenen rosa bis rötlichen Belag.
Es handelt sich offenbar um das aus dem Messing herausgelöste Kupfer an der Messingoberfläche. (Beziehungsweise Zink wurde herausgelöst und Kupfer bleibt an der Oberfläche übrig) Der Belag ist nicht besonders hartnäckig und läßt sich durch Polieren mit einer Messingbürste oder mit einem feinen Glasfaserpinsel relativ leicht entfernen. Bei sehr verwinkelten Teilen wie der Galerie ist es aber durch mechanische Bearbeitung nicht möglich den rötlichen Belag aus allen Ecken und Kanten zu entfernen.
Würde in diesem Fall die von Dir angewendete Salzsäure helfen ?

Leider ist meine Erinnerung an den Chemieunterricht weitgehend verblasst. Moglicherweise würde auch eine elektro-chemische Behandlung helfen bei der der Kupferbelag irgendwie in Lösung geht oder sich an einem anderen
Metall (Galerie mit Kupferbelag als Opferelektrode) anlagert ?
Das wäre eine elegante Lösung !

Übrigens, die Zentralluftlampe von J.R. Paris ist inzwischen außer einer W&W Zentralvulkan meine Lieblingslampe.
Die Dochtverstellung über die Gewindespindel im Tank arbeitet super und die Lampe hat keinerlei Neigung hochzubrennen. Einmal eingestellt und die Flamme bleibt stabil, brennt hell und geruchsarm. Die Brandscheibe habe ich mir selbst angefertigt.
Ich werde mal einen Steckbrief bei Hytta einstellen.
Petroleumverbrauch und Wärmeentwicklung sind allerdings enorm.
(Zweiteres ist bei der derzeitigen Wetterlage kein Nachteil)

Schöne Grüße nach Paris, Stephan
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